Assembly Biosciences: ABI-4334 erreicht Studienziel – Gilead-Entscheidung steht bevor

Interesse nimmt zu

Assembly Biosciences (WKN: A402CB) liefert weiter ab: Mit ABI-4334 fällt der erste entscheidende Readout dieses Jahres positiv aus. Das HBV-Asset galt als das unsicherste im Portfolio. Die Aktie liebäugelt mit dem ganz großen Ausbruch.

ABI-4334 sicher und effektiv

Wie mein Biotech-Favorit gestern bekannt gab, zeigte der Capsid Assembly Modulator ABI-4334 im Rahmen der nun abgeschlossenen Phase-1b-Studie in Patienten mit chronischer Hepatitis B ein günstiges Sicherheitsprofil und wurde gut vertragen. Darüber hinaus wurde während der 28-tägigen Behandlung eine starke antivirale Aktivität verzeichnet. Chief Medical Officer Anuj Gaggar kommentierte die Ergebnisse wie folgt:

Wir freuen uns zu sehen, dass unser wirksamster CAM, ABI-4334, unser angestrebtes klinisches Profil mit starker antiviraler Aktivität in beiden Kohorten erreicht hat (...) Diese Daten unterstützen die Fähigkeit von ABI-4334, die virale Replikation bei der niedrigeren Dosis von 150 mg wirksam zu hemmen, und bieten gleichzeitig das Potenzial für eine höhere Dosis, um die Hemmung der cccDNA-Bildung zu maximieren.

Den weiteren Weg des Wirkstoffs, der sich als Schlüsselkomponente einer zukünftigen Heilungstherapie für chronische Hepatitis B erweisen könnte, an der weltweit mehr als 250 Millionen Menschen leiden, will Assembly Bio nun mit seinem Pharma-Partner Gilead abstimmen. Dessen Interesse dürfte nach den exzellenten Resultaten groß sein.

Gilead vor Entscheidung – Handelsvolumen zieht an

Assemblys 30%-Eigentümer Gilead hat nach Abschluss der Phase 1b jetzt das Recht, ABI-4334 gegen eine signifikante Opt-in-Gebühr von mindestens 45 Millionen US$ und potenzielle Meilensteinzahlungen von 330 Millionen US$ sowie Umsatzbeteiligungen einzulizenzieren, auf eigene Kosten selbst weiterzuentwickeln und schlussendlich zu kommerzialisieren.

Gilead steht hierfür ein eigener Bestand an Wirkstoffen zur Verfügung, mit denen sich ABI-4334 theoretisch kombinieren ließe, um hohe Heilungsraten zu erreichen. Einen Capsid Assembly Modulator in der klinischen Entwicklung, der laut stark verbreiteter Expertenmeinung eine tragende Rolle bei künftigen HBV-Therapien spielen wird, hat der Pharmagigant bis dato noch nicht in seinem Arsenal – ABI-4334 passt dabei wie die Faust aufs Auge.

Die Assembly-Aktie notiert mittlerweile mehr als 100% über ihrem April-Tief und zeigte zuletzt bemerkenswert anziehendes Handelsvolumen. So wurden in den letzten Monaten im Schnitt kaum über 20.000 Aktien gehandelt – zu deutlich tieferen Kursen als den jetzigen. In den vergangenen Tagen belief sich das Volumen dann bereits öfters auf rund oder deutlich über 50.000 Aktien.

Alles auf Ausbruch

Mit den 4334-Daten ist ein noch vorhandener Unsicherheitsfaktor aus dem Spiel. Drei größere Kurskatalysatoren stehen nun für das bevorstehende dritte Quartal und den Herbst auf der Agenda und dürften die Aktie zu einer kompletten Neubewertung führen. Ich hatte die Situation zuletzt in diesem Artikel nochmal ausführlich beleuchtet.

Auch das Chartbild, gepaart mit den kommenden Kurstreibern, könnte sich aktuell kaum bullischer darstellen. Liefern sämtliche Assets dieses Jahr ihren Proof of Concept, winkt eine faire Bewertung von deutlich über 500 Millionen US$, während das Unternehmen derzeit bei gut 17 US$ mit noch etwa 130 Millionen US$ Marktkapitalisierung handelt.

Im Falle einer – sehr gut vorstellbaren – Übernahme nach positiven Daten dürfte obiger Mindestwert von einer halben Milliarde US$  aus meiner Sicht unmittelbar gehoben werden.

Interessenkonflikt: Der Autor und Mitarbeiter des Herausgebers halten Aktien des besprochenen Unternehmens Assembly Biosciences in signifikantem Umfang (circa 10% des ausstehenden Kapitals). Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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