AMS-Osram-Aktie: Kurs seit April verdoppelt – was nun?
Die AMS-Osram-Aktie entwickelte sich in den ersten sechs Monaten sehr stark, seit dem Tief Mitte April mit rund 5,20 Schweizer Franken (SFR ) konnte der Kurs sich mehr als verdoppeln. Am Montag verliert sie -1,7% und steht aktuell bei knapp 11,80 SFR. Was ist hier zu erwarten?
Solides zweites Quartal erwartet
Nach dem guten Start in das neue Geschäftsjahr geht der Konzern von einem ebenfalls starken zweiten Quartal aus. Demnach wird mit einem Umsatz von 725 bis 825 Millionen SFR gerechnet – im ersten Quartal lag er bei 820 Millionen SFR.
Lag die EBITDA-Marge im ersten Quartal bei 16,4%, so wird jetzt mit einem Wert von 18,5 +/-1,5% gerechnet. Dies bedeutet in jedem Fall eine erhöhte operative Marge.
Die Quartalszahlen werden im Juli veröffentlicht, und sie sollten im oberen Bereich der jeweiligen Spanne liegen. Der Konzern geht von einer stärkeren Nachfrage aus, dies soll sich insbesondere im zweiten Halbjahr verstärken.
Für das Gesamtjahr wird mit einer verbesserten Lage gerechnet, der Free Cashflow soll dann bei 100 Millionen SFR liegen. Erwartet wird ebenfalls eine verbesserte Nachfrage im Automobilsektor sowie in anderen Bereichen.
Schuldenreduzierung rückt in den Fokus
Das Problem des Konzerns sind noch immer die hohen Schulden. Diese entstanden hauptsächlich aus der kreditfinanzierten Übernahme der Osram AG. Durch Verkäufe nicht zum Kerngeschäft gehörender Segmente wurde ein deutlicher Abbau erreicht.
Rainer Irle, CFO von Ams- OSRAM, kommentierte die Ziele so:
Wir planen, die Entschuldung unserer Bilanz zu beschleunigen. Zu diesem Zweck prüfen wir strategische Optionen für einige unserer Unternehmensteile, um das Ziel einer Verschuldungsquote von unter 2 schneller zu erreichen und damit mittelfristig unsere Zinskosten deutlich zu senken.
Um dieses Ziel zu erreichen, nannte der Konzern mehrere Optionen. Durch das strategische Effizienzprogramm ,Re-establish the Base' und das strukturelle Wachstum im Halbleiter-Kerngeschäft soll der Free Cashflow steigen. Ebenfalls wird der Verkauf des Werkes in malaysischen Kulim weiter verfolgt. Die Verlängerung der revolvierenden Kreditfazilität bis 2027 wurde bereits abgeschlossen. Als letzter Punkt ist der Verkauf weiterer Geschäftseinheiten im Volumen von mehr als 500 Millionen € möglich.
Insgesamt befindet sich das Unternehmen auf einem guten Weg die Schulden weiter zu reduzieren.
Korrektur abwarten
Die Lage stabilisiert sich zunehmend und die Profitabilität steigt. Dennoch befindet sich das Premstätter Unternehmen mitten in dem Restrukturierungsprogramm. Positiv ist, dass das Schuldenproblem massiv angegangen wird.
In dem jüngsten starken Kursanstieg ist meiner Meinung nach viel Positives enthalten. Wirtschaftlich ist dieser Anstieg berechtigt. Im Hinblick darauf halte ich das weitere Potenzial vorerst für begrenzt. Die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur ist höher als die weiterer Kursanstiege. Mittel- und langfristig sieht das ganz anders aus; dann dürften wieder Kurse um 20 SFR realistisch sein.
Die Analysten werden zunehmend zuversichtlicher. Jefferies erhöhte sein Kursziel von 11 auf 13 SFR. Auch die UBS hob ihren Zielkurs von 13,50 auf 14,80 SFR. JP Morgan bleibt weiterhin vorsichtig – man erhöhte den fairen Wert nur geringfügig von 8,70 auf 8,90 SFR.
Mein Fazit: Vor dem Kauf sollte eine Korrektur abgewartet werden. Insgesamt sollte das Schlimmste vorbei sein und die Aktie mittelfristig weiter steigen.
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ℹ️ AMS-Osram in Kürze
- Die AMS-Osram AG (WKN: A118Z8) ist in der Entwicklung und Herstellung von hochleistungsfähigen Sensorlösungen und Beleuchtungsmodulen tätig.
- 2019 übernahm AMS den deutschen Osram-Konzern und firmiert seitdem unter dem heutigen Namen. Teile des Osram-Konzerns, die nicht in das Gesamtkonzept passten, wurden verkauft. Der vollständige Konsolidierungskurs dürfte im Jahr 2023 abgeschlossen sein.
- Neben dem Hauptsitz im österreichischen Premstätten besitzt das Unternehmen weltweit zahlreiche Niederlassungen.
- Die Aktie ist an der Schweizer Börse gelistet, die Marktkapitalisierung beträgt rund 1,2 Milliarden SFR.
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