AMS-Osram-Aktie -8%: Was gibt es hier zu meckern?

Prognose erreicht

Die AMS-Osram-Aktie verliert am Mittwoch deutlich, der Kurs sinkt aktuell um -8,1% auf 8,20 €. Seit dem Hoch im Oktober bei rund 12,50 € beträgt der Kursverlust rund -39%. Ist dieser Rückgang berechtigt?

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Solide Quartalszahlen

Die Quartalszahlen vom 18. November sind insgesamt als gut zu bezeichnen. Der Konzern spricht davon, dass sich die strategische Neuausrichtung immer deutlicher bemerkbar macht.

Der Umsatz im dritten Quartal lag bei 853 Millionen €. Gegenüber dem Vorquartal ist das ein Anstieg von 10%; gegenüber dem Vorjahreszeitraum jedoch ein Rückgang von 3%. Dieser Rückgang beruht auf einem schwächeren Dollarkurs.

Die operative EBITDA-Marge lag mit 19,5% über den vorherigen Werten mit 18,8%. Hierzu trugen Kosteneinsparungen aus dem Restrukturierungsplan bei. Der bereinigte Konzerngewinn betrug 27 Millionen €; im zweiten Quartal wurden 18 Millionen € erzielt. Im Vorjahr lag der Nettogewinn bei 37 Millionen €.

Besonders stark entwickelte sich der Free Cashflow mit einem Überschuss von 43 Millionen €. In dem Vorjahreswert von 188 Millionen € ist jedoch eine Einmalzahlung von 225 Millionen € enthalten; ohne diese ergibt sich ein negativer Free Cashflow von 37 Millionen €.

Aldo Kamper, CEO von Ams-Osram:

Wie versprochen, erzielen wir trotz des schwächeren US-Dollars und höherer Rohstoffpreise ein stärkeres zweites Halbjahr in Bezug auf Umsatz, Gewinn und Cashflow. Gleichzeitig gewinnen wir kontinuierlich Neugeschäft und bereiten uns auf zukünftiges Wachstum vor.

Prognose bestätigt

Beim Free Cashflow wird weiterhin mit einem Jahreswert von mehr als 100 Millionen € gerechnet. Der Umsatz im vierten Quartal soll bei 790 bis 890 Millionen € liegen. Bei der EBITDA-Marge steht ein Wert von 17,5 +/-1,5% auf dem Zettel – das bedeutet, dass der Wert vom dritten Quartal unterschritten wird.

Potenzial vorhanden

Der starke Kursrückgang ist wirtschaftlich nicht gerechtfertigt. Das Unternehmen spricht von einem Geschäftsverlauf, der voll im Plan liegt. Der Konzernumbau schreitet weiter voran, ebenso die Entschuldung. Für 2026 sind Verkäufe im Volumen von 500 Millionen € vorgesehen.

Der Kursrückgang ist auch sehr stark von den Kursverlusten im Tech-Bereich geprägt. Das aktuelle Kursniveau ist aus meiner Sicht deutlich zu niedrig. Den fairen Wert sehe ich bei 12 €. Dass der Konzern bei seinem Umbau weit vorangekommen ist, wird beim Unternehmenswert von 812 Millionen € nicht beachtet.

Jefferies mit ihrem Zielkurs von 15,10 € und die UBS mit 15,90 € halten die Aktie für deutlich unterbewertet. JP Morgan ist mit 9,60 € wesentlich vorsichtiger; allerdings liegt der aktuelle Kurs ebenfalls darunter.

Mein Fazit: Die Aktie ist massiv unterbewertet. Für risikobewusste Anleger sind das gute Einstiegskurse.

Ergänzend sei hier erwähnt: Unser exklusiver Report „3 Top-Picks 2025“ enthüllt drei Aktien, die aufgrund ihrer Positionierung in zukunftsträchtigen Branchen außergewöhnliche Renditechancen versprechen könnten.

ℹ️ AMS-Osram in Kürze

  • Die AMS-Osram AG (WKN: A118Z8) ist in der Entwicklung und Herstellung von hochleistungsfähigen Sensorlösungen und Beleuchtungsmodulen tätig.
  • 2019 übernahm AMS den deutschen Osram-Konzern und firmiert seitdem unter dem heutigen Namen. Teile des Osram-Konzerns, die nicht in das Gesamtkonzept passten, wurden verkauft. Der vollständige Konsolidierungskurs dürfte im Jahr 2023 abgeschlossen sein.
  • Neben dem Hauptsitz im österreichischen Premstätten besitzt das Unternehmen weltweit zahlreiche Niederlassungen.
  • Die Aktie ist an der Schweizer Börse gelistet, die Marktkapitalisierung beträgt 812 Millionen €.
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