Amgen: Robustes Pharma-Geschäft und Dividende
Die Amgen-Aktie stellt eine attraktive Depotbeimischung für jedes diversifizierte oder Pharma-orientierte Anlegerdepot dar. Die Bewertung ist vergleichsweise günstig, die Aussichten stabil. Und es gibt eine nicht zu vernachlässigende Dividende.
Es lohnt sich, ein Schutzschild um das eigene Geschäftsmodell zu haben – je breiter dieser „Burggraben“, desto besser. Genau dieser Unterschied macht eine Marke oder ein Produkt einzigartig. Doch gerade im Konsumgüterbereich sind solche Schutzmechanismen oft anfällig, da sich Kundenbedürfnisse schnell wandeln. Das zeigt sich auch bei Unternehmen wie V.F. Corporation, das sich überdehnt hat und nun angesichts schwächelnder Marken wie Vans zurückrudern muss.
Deshalb ziehe ich gut geführte Pharmaunternehmen mit Patentschutz, fundiertem Branchenwissen und einer starken Pipeline deutlich vor. Ein Beispiel dafür ist Amgen, dessen Aktie sich aktuell in der Mitte ihrer 52-Wochen-Spanne bewegt, mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14,2 und einer Dividendenrendite von 3,2 %.
Die aktuelle Bewertung eröffnet langfristig orientierten Anlegern die Chance, sich bei Amgen einzukaufen, während andere Investoren renditestarke Wachstumswerte jagen. In diesem Beitrag gehe ich auf die neuesten Geschäftszahlen ein und erläutere, warum Amgen auf dem aktuellen Kursniveau eine attraktive Kombination aus laufenden Erträgen und Kurschancen bietet.
Warum Amgen überzeugt
Amgen ist ein weltweit tätiges Biotechnologieunternehmen, das sich auf innovative Therapien für schwere Erkrankungen konzentriert. Die Anwendungsgebiete reichen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen über Onkologie, Entzündungen und Knochengesundheit bis hin zu seltenen Krankheiten. Über die letzten zehn Jahre erzielte das Unternehmen eine Gesamtrendite von 142 % – deutlich mehr als Merck (102 %) und Pfizer (17 %).
Amgen stützt sich auf mehrere Blockbuster-Medikamente mit zweistelligen Wachstumsraten. Diese Umsätze kompensieren Rückgänge bei älteren Präparaten und finanzieren gleichzeitig die Dividende sowie die Weiterentwicklung der Pipeline. Zu den drei wichtigsten Produkten gehören Repatha (zur Senkung des LDL-Cholesterins), Evenity und Prolia (beide zur Behandlung von Osteoporose). Prolia erzielte im vergangenen Quartal bereits 1,1 Milliarden US-Dollar Umsatz, Repatha und Evenity liegen mit 27 % bzw. 29 % Wachstum ebenfalls auf Kurs, jeweils die Milliardenmarke zu überschreiten.
Geschäftsentwicklung besser als Kursentwicklung
Trotz der verhaltenen Kursentwicklung in den letzten zwölf Monaten liefert Amgen starke Geschäftszahlen. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 9 % auf 8,1 Milliarden US-Dollar, vor allem getrieben durch ein Mengenwachstum von 14 %. Insgesamt verzeichneten 14 Produkte zweistellige Umsatzzuwächse – ein Beleg für die Breite der Produktpalette und die erfolgreiche Vermarktung.
Auch neue Medikamente tragen zum Wachstum bei: So legte Tezspire (gegen Entzündungen) um 65 % zu, da es unter Lungenfachärzten zunehmend eingesetzt wird. In der Onkologie überzeugte Blincyto mit einem Umsatzsprung von 52 % – inzwischen wird es zunehmend in der Erstlinienbehandlung verwendet. Das Medikament gehört zur vielversprechenden Klasse der T-Zell-Engager, die bei schwer behandelbaren Krebsarten eingesetzt werden.
Das Geschäft mit Biosimilars entwickelt sich ebenfalls dynamisch. Der Umsatz wuchs um 35 % auf 735 Millionen US-Dollar. Biosimilars gelten als besonders komplex in der Herstellung, was Amgen mit seiner Größe und Expertise Wettbewerbsvorteile verschafft. Mit dem bevorstehenden Ablauf von Patenten bei teuren Originalpräparaten wie Opdivo (Bristol-Myers Squibb) und Keytruda (Merck) ergeben sich hier zusätzliche Chancen. Beide sind Blockbuster im Onkologiebereich – und Amgen hat bereits Phase-III-Programme für entsprechende Nachahmerpräparate gestartet.
Der US-Markt für Biosimilars soll laut Prognosen bis zum Ende des Jahrzehnts mit rund 14 % jährlich wachsen – getrieben durch immer mehr auslaufende Patente.
Weitere Wachstumschance und starke Finanzen
Hinzu kommt ein potenzieller Wachstumstreiber im Bereich Adipositas: Amgens Wirkstoff MariTide zeigte kürzlich in einer klinischen Studie bei Patienten ohne Typ-2-Diabetes eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von 20 % innerhalb eines Jahres. Ein bedeutender Schritt im milliardenschweren Markt für Adipositasmedikamente.
Finanziell ist Amgen solide aufgestellt: Das Unternehmen verfügt über 8,8 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln, eine moderat hohe Verschuldung (Netto-Schulden zu EBITDA von 3,1x) und ein Kreditrating von BBB+ (S&P). Die Dividendenrendite liegt aktuell bei 3,2 % – gut abgesichert durch eine Ausschüttungsquote von nur 44 %. In den letzten fünf Jahren wuchs die Dividende jährlich im Schnitt um 8,7 % – 13 Jahre in Folge wurde sie erhöht.
Mit einem aktuellen Kurs von 297 US-Dollar liegt das KGV bei 14,2 – etwas unter dem historischen Schnitt von 14,7.
Fazit: Kaufgelegenheit mit langfristiger Perspektive
Meine Kaufempfehlung für Amgen basiert auf dem dynamisch wachsenden Biosimilars-Geschäft, das neben dem bestehenden Portfolio eine zusätzliche Wachstumssäule bildet und kommende Patentausläufe abfedern kann. Auch pipelinebasierte Medikamente wie MariTide bieten Potenzial. Zusammengenommen könnten diese Faktoren zu einem mittelfristigen Gewinnwachstum von 5 bis 9 % jährlich führen. In Kombination mit der 3,2 % Dividendenrendite ergeben sich für Anleger Gesamtrenditen auf Marktniveau – bei gleichzeitig höherer Sicherheit und laufenden Erträgen.
Natürlich gibt es auch Risiken: Der Markt für Adipositasmedikamente ist stark umkämpft, insbesondere durch Schwergewichte wie Eli Lilly und Novo Nordisk. Zudem könnte zunehmender Preisdruck im Biosimilar-Bereich die Margen belasten. Für das Blockbuster-Medikament Prolia endet der Patentschutz bereits im kommenden Jahr – erste Nachahmerprodukte stehen in den Startlöchern.
Trotzdem bleibt Amgen für langfristige Anleger eine attraktive Wahl: Ein defensiver Biotech-Wert mit solider Dividende, Innovationskraft, breitem Portfolio und einer Bewertung unter dem historischen Schnitt – das bietet Chancen, wenn andere dem Hype hinterherlaufen.
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