Albemarle-Aktie: Trendwende in Sicht?
Die Aktie des Lithium-Produzenten Albemarle hat in den letzten Tagen kräftig zulegen können. Allein seit dem 4. November zogen die Kurse um mehr als ein Drittel an, seit den Tiefs von Anfang April ging es sogar um mehr als +135% hinauf. Was treibt die Aktie an und wie sind die weiteren Aussichten?
Q3-Zahlen über den Erwartungen
Zu verdanken hat die Aktie ihre starke Performance unter anderem den Zahlen für das dritte Quartal, die teils deutlich besser ausfielen als erwartet. Albemarle meldete einen Umsatz von 1,31 Milliarden US$ – gut 3% über den Konsensschätzungen von 1,27 Milliarden US$.
Besonders erfreulich entwickelte sich die Ertragsseite. Das Unternehmen schreibt zwar weiterhin rote Zahlen, die Verluste fielen mit 0,19 US$ je Aktie aber wesentlich geringer aus als die von Analysten erwarteten 0,92 US$.
Auch wenn das Marktumfeld im Lithium-Sektor herausfordernd bleibt, gelang dem Konzern eine Steigerung beim bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) um 7% auf 226 Millionen US$. Profitieren kann der Konzern dabei vor allem von seinem aggressiven Sparprogramm.
Für 2025 wurden die Investitionsausgaben von ursprünglich 1,7 Milliarden US$ um satte 65% auf nur noch 600 Millionen US$ zurückgefahren. Diese Kostendisziplin sorgt für hohe Einsparungen. Für das Gesamtjahr sollen diese nun bei rund 450 Millionen US$ liegen statt der zuvor prognostizierten 300 bis 400 Millionen US$.
Dazu treibt das Unternehmen den Verkauf von Segmenten voran, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Der Fokus soll in Zukunft ganz klar auf dem Geschäft mit Lithium und Brom liegen.
Hat der Lithiumpreis seinen Boden erreicht?
Diese Maßnahmen stärken Albemarles Bilanz und sorgen für finanzielle Stabilität. Für zusätzlichen Rückenwind sorgen die jüngsten Entwicklungen am Lithiummarkt, da sich hier eine mögliche Bodenbildung abzeichnet. So sind die chinesischen Preise für Lithiumcarbonat seit Ende Juni um gut ein Drittel gestiegen.
Ein Ende der Baisse halten auch die Analysten der Citigroup für möglich. In einer aktuellen Analyse heißt es von der US-Bank:
Wir glauben, dass die jüngste Dynamik bei Lithium eher auf eine robuste Nachfrage als auf mögliche Versorgungsengpässe zurückzuführen ist.
Die Analysten vertreten die Meinung, dass in den nächsten Jahren eine starke Nachfrage nach Batterien zu erwarten ist – getrieben von einer hohen Nachfrage nach Energiespeicherlösungen und Elektrofahrzeugen.
Das würde dem Batteriemetall Lithium ebenso in die Karten spielen wie die fragilen Lieferketten, die zu einer Verknappung des Angebots führen könnten. Zwar haben sich China, das den Lithiummarkt dominiert, und die USA darauf geeinigt, dass die Exportkontrollen für ein Jahr ausgesetzt werden, in trockenen Tüchern ist das Ganze aber noch nicht. Außerdem handelt es sich nur um eine Einigung auf Zeit.
Jetzt bei Albemarle einsteigen?
Albemarle zeigt sehr eindrucksvoll, dass konsequente Kostendisziplin, strategische Fokussierung und operative Verbesserungen deutliche Wirkung entfalten können – selbst in einem schwierigen Marktumfeld. Während Lithiumpreise erste Erholungstendenzen signalisieren und die Nachfrage nach Energiespeichern und E-Autos weiter anzieht, positioniert sich das Unternehmen als Profiteur einer möglichen Trendwende.
Sollte sich die Bodenbildung am Lithiummarkt bestätigen, könnten die aktuellen Kursgewinne erst der Anfang gewesen sein. Für mich ist die Albemarle-Aktie ein spannender und aussichtsreicher Wert für Anleger, die auf das Comeback des Lithium-Booms spekulieren wollen.
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Albemarle in Kürze
- Albemarle (WKN: 890167) ist ein US-Spezialchemiekonzern mit einem breiten Produktspektrum, das von Lithiumprodukten über Flammschutzmittel und Katalysatoren bis zu Chemikalien zur Oberflächenbehandlung reicht.
- Albemarle gehört zu den weltweit größten Produzenten von Lithium und Lithiumverbindungen.
- Der Konzern mit Sitz in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina ist an der New York Stock Exchange gelistet und an der Börse etwa 13,8 Milliarden US$ wert.