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Aixtron-Aktie: Weshalb das Blutbad?

Peter Wolf-Karnitschnig / 29.02.24 / 9:53

Aixtron-Aktionäre werden am Donnerstagmorgen ungläubig den Kursticker beobachtet haben, denn die Aktie des Chipanlagenherstellers rauschte zwischenzeitlich über -20% in den Kurskeller. Was steckt hinter dem Blutbad der Aixtron-Aktie (WKN: A0WMPJ) am heutigen Tag?

aixtron.com

ℹ️ Aixtron vorgestellt

  • Aixtron ist ein Hersteller von CVD-Anlagen (Chemical Vapour Deposition), mit denen Bauelemente für elektronische und opto-elektronische Anwendungen auf Basis von Verbindungs- und organischen Halbleitern produziert werden.
  • In einigen Bereichen gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden CVD-Anlagenherstellern.
  • Das Unternehmen mit Sitz in Herzogenrath bei Aachen ist Mitglied im MDAX und im TecDAX und ca. 3,1 Milliarden € wert.

Ausgezeichnete Zahlen

Aixtron präsentierte die Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr und zugleich den Ausblick für das laufende Jahr. Spoiler-Alarm: Während die Zahlen für 2023 exzellent ausfielen, schmeckte die Prognose der Börse ganz und gar nicht.

Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 36% im Vergleich zum Vorjahr auf 630 Millionen €. Maßgeblich getrieben wurde das Wachstum durch die starke Nachfrage nach Anlagen im Bereich der Leistungselektronik auf Basis von SiC (Siliziumkarbid) und GaN (Galliumnitrid). Der Umsatzanteil dieser Anlagen stieg von 42% im Jahr 2022 auf 74% im vergangenen Jahr.

Positiv entwickelte sich auch der Auftragseingang. Er stieg 2023 um 9% auf etwa 641 Millionen €.

Das operative Ergebnis belief sich 2023 auf knapp 157 Millionen €, was einer Marge von 25% entspricht. Analysten hatten allerdings eine etwas höhere operative Marge auf dem Zettel.

Unter dem Strich erhöhte sich der Nettogewinn 2023 auf rund 145 Millionen €, ein Plus von 45% gegenüber 2022. Aktionäre dürfen sich über eine Dividendenerhöhung um 0,09 € auf 0,40 € freuen.

Weshalb der Kurseinbruch?

Die Antwort auf diese Frage ist im Ausblick von Aixtron zu finden. Nach einem Umsatzwachstum von 36% im vergangenen Jahr rechnet das Management des MDAX-Unternehmens im laufenden Jahr nur noch mit einem Wachstum von maximal 14%. Als Umsatzbandbreite für 2024 wurden 630 bis 720 Millionen € angegeben.

Beim operativen Gewinn peilt Aixtron eine Marge von 24 bis 26% an. Hier hatten sich Analysten mehr erwartet.

Charttechnisch schlechte Zeichen

Bereits zu Jahresbeginn musste die Aixton-Aktie einen herben Kurssturz verkraften. Durch den erneuten Rücksetzer fällt der MDAX-Titel fast auf sein 12-Monatshoch vom April 2023. Der Widerstand bei knapp über 25 € muss unbedingt halten, da ansonsten ein weiterer Kursrückgang auf etwa 23 € droht.

Zudem wurde die langfristige untere Trendline durch den heutigen Kursrückgang durchbrochen. Das ist charttechnisch als sehr schlechtes Zeichen zu werten, da dadurch der seit Anfang 2020 anhaltende langfristige Aufwärtstrend gebrochen ist.

Die Kaufgelegenheit nutzen

Ich rate Anlegern, den heutigen Kurssturz für einen Einstieg in die Aixtron-Aktie zu nutzen. Ein Kursrückgang in dieser Höhe ist in meinen Augen völlig übertrieben.

Das Unternehmen hat exzellente Zahlen vorgelegt und rechnet 2024 mit einer kurzzeitigen Wachstumsdelle. Bereits 2025 soll sich das starke Wachstum nach Einschätzung des Managements auf Basis der nächsten Wachstumswelle im Bereich Leistungselektronik fortsetzen.

Aixtron ist technologisch hervorragend positioniert und wird in den kommenden Jahren massiv von der Einführung neuer Technologien in der Chipindustrie profitieren. Derzeit befindet sich ein neues Innovationszentrum in Bau, dass die technologische Führungsposition des Unternehmens verstärken dürfte.

In den vergangenen Jahren haben sich größere Kursrückgänge der Aixtron-Aktie nachträglich immer als hervorragende Kaufgelegenheiten entpuppt. Ich bin der festen Überzeugung, dass es auch diesmal so sein wird.

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