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Adobe-Aktie: Sind die Zahlen zu schwach?

Peter Wolf-Karnitschnig / 15.09.23 / 10:53

Die Adobe-Aktie (WKN: 871981) startete am Freitagmorgen mit einem Minus von rund 1,5% in den europäischen Handel. Anleger werden es verschmerzen können, ist die Tech-Aktie doch seit Jahresbeginn mit mehr als 60% im Plus. Was steckt hinter dem Kursrückgang? Deutet sich nun eine Trendwende an?

stock.adobe.com/maurice norbert

ℹ️ Adobe vorgestellt

Adobe ist einer der weltweit wichtigsten und bekanntesten Software-Konzerne. Das Unternehmen ist Marktführer bei Software für die Erstellung und Veröffentlichung eines breiten Spektrums von Inhalten, darunter Grafik, Fotografie, Illustration, Animation, Multimedia, Video und Druck. Zu den wichtigsten Produkten von Adobe gehören die Bildbearbeitungssoftware Adobe Photoshop, die Illustrationssoftware Adobe Illustrator sowie die Dokumenten-Managementsoftware Adobe Acrobat Reader. Der im kalifornischen San José ansässige Konzern hat eine Marktkapitalisierung von 252 Milliarden US$ und gehört damit zu den 35 wertvollsten Unternehmen der Welt.

Zahlen stark, Ausblick schwach

Auslöser des leichten Kursrückgangs war die Präsentation der Zahlen für das letzte Quartal. Bei Umsatz und Gewinn konnte der Grafiksoftwarespezialist punkten und die Erwartungen der Analysten übertreffen. Bei der Prognose hatte der Markt jedoch mehr erwartet. Doch der Reihe nach:

Den Quartalsumsatz steigerte Adobe im Vorjahresvergleich um 10% auf 4,89 Milliarden US$ und übertraf damit die Analystenprognose von 4,87 Milliarden US$ leicht. Deutlicher über der Markterwartung lag hingegen der Gewinn. Während die Konsensschätzung bei 3,98 US$ je Aktie lag, lieferte Adobe EPS in Höhe von 4,09 US$ ab.

Beim Ausblick konnte das Tech-Unternehmen die Erwartungen der Analysten hingegen nicht schlagen. Mit einer Umsatzprognose zwischen 4,98 und 5,03 Milliarden US$ bewegt sich Adobe um die Analystenschätzung von 5 Milliarden US$.

In Zukunft will der Marktführer für Kreativsoftware jedoch wieder für ein deutliches Umsatzwachstum sorgen. Dazu wird Adobe ab dem 1. November seine Preise erhöhen und zusätzliche Gebühren für bestimmte KI-Funktionen erheben.

Auf dem Weg zum Allzeithoch?

Das Chartbild der Adobe-Aktie sieht nach wie vor sehr gut aus. Der Tech-Titel befindet sich seit Mai in einem starken Aufwärtstrend und stellte erst vor wenigen Tagen ein neues Jahreshoch auf. Selbst das Allzeithoch von Ende 2021 ist nur noch rund 20% entfernt.

KI als neues Zauberwort

Künstliche Intelligenz könnte sich auch für die Adobe-Aktie als ganz großes Zauberwort entpuppen. Im Rahmen der Präsentation der Quartalszahlen meinte Adobe-CEO Shantanu Narayen diesbezüglich:

Mit Innovationen in unserem gesamten Produktportfolio läuten wir weltweit eine neue Ära KI-gestützter Kreativität ein.

Ich glaube, dass es nur wenige Unternehmen gibt, die so stark von der Anwendung von KI profitieren können wie Adobe. Der Einsatz von KI in Kreativsoftware dürfte in den kommenden Jahren für neue Möglichkeiten sorgen, von denen die meisten Anwender bislang nur träumen können.

Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp über 50 ist die Adobe-Aktie für ein nur noch leicht wachsendes Unternehmen alles andere als günstig bewertet. Das Umsatz- und Gewinnpotenzial von KI sorgt meiner Ansicht nach aber zurecht für viel Fantasie in der Bewertung.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Adobe. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

Zugehörige Kategorien: Technologie-Aktien
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