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Wirecard nimmt Stellung: „Keine Beschuldigung bestätigt“

Redaktion / 03.05.20 / 13:44

Wirecard (WKN: 747206) hat sich am Sonntag noch einmal an die Öffentlichkeit gewandt. Die Botschaft klar: „Wirecard bilanziert korrekt“. Die Aktie könnte zu einem der Wochengewinner avancieren.

Kritiker und Leerverkäufer werden auch diese Stellungnahme wieder zerreissen, doch nach den ganzen Verdächtigungen und Beschuldigungen der Vergangenheit zeichnet sich ab, dass der umstrittene DAX-Konzern gestärkt aus den Turbulenzen hervorgehen dürfte.

Vorteil Wirecard

-40% Kursverlust musste die Wirecard-Aktie nach Veröffentlichung des KPMG-Prüfberichts verbuchen. Während sich das Unternehmen selbst entlastet sah, versuchten Shortseller und diverse Medien schnell, frisches Öl ins Feuer zu gießen. Zu viele Fragen ließe der Bericht unbeantwortet. Zudem würden einige Details den Konzern zusätzlich in ein schlechtes Licht rücken.

Fakt ist: Weltweit führende Wirtschaftsprüfer nehmen Wirecard und seine Zahlen seit Jahren auseinander. Trotz intensivser Recherche konnte bis dato noch kein einziges grobes Vergehen nachgewiesen werden. Keine der unter anderem im vergangenen Jahr mehrfach von der Financial Times erhobenen Anschuldigungen hat sich als wahr herausgestellt.

Dieser Umstand spricht zunächst mal für Wirecard – und zwar ohne Wenn und Aber.

Die Existenz und die Höhe der sogenannten TPA-Umsatzerlöse im Zeitraum 2016 und 2018 seien im Sinne einer Jahresabschlussprüfung belegt worden, 97 Prozent der untersuchten Kunden konnten zweifelsfrei identifiziert werden. Kreislaufbuchungen seien nicht festgestellt worden und Wirecard bilanziere korrekt, heißt es in der Mitteilung.

Das Unternehmen weist zudem ausdücklich auf die Unterschiede zwischen Jahresabschlussprüfungen und forensichen Untersuchungen wie im Falle KPMG hin. So seien in etwa Formulierungen wie „konnte nicht abschließend geklärt werden“ üblich in einem Sonderprüfbericht dieser Art.

Wirecard nimmt Kritik ernst

Dennoch nimmt Wirecard alle Kritik nicht nur zur Kenntnis, sondern ist auch sichtlich um gesteigerte Transparenz bemüht. Bereits im Jahr 2018 und 2019 habe man in die Bereiche Compliance und Organisation investiert. Der Konzern hat mittlerweile auch die Datenhoheit aus dem TPA-Geschäft erlangt und konnte KPMG über 200 Millionen Transaktionsdaten aus dem Dezember 2019 vorlegen.

Wirecard bestätigt, dass die Umsätze aus diesem Monat gemäß einer vorläufigen forensischen Analyse der KPMG nachgewiesen werden konnten. Entsprechend ist nicht nur davon auszugehen, dass Wirecards Geschäftsmodell tatsächlich enorm robust ist und die Umsätze weiter stark steigen, sondern auch, dass Leerverkäufern in Zukunft immer weniger Angriffsfläche geboten werden dürfte.

Für das letzte Quartal 2019 hatte Wirecard einen EBITDA-Gewinn von 232 Millionen Euro bei 835 Millionen Euro Umsatz vermeldet.

Weshalb die Aktie wieder steigen wird

War bei Wirecard in der Vergangenheit alles sauber? Ehrlich gesagt, wir glauben es nicht. Auf der anderen Seite gehen wir davon aus, dass die Aktie aktuell deutlich zu niedrig handelt und für das laufende Jahr ein KGVe von weniger als 20 aufweist. Stimmen die Zahlen, müsste ein Wachstumsunternehmen dieser Art mit mehr als dem Doppelten bewertet werden.

2019 setzte Wirecard laut vorläufigen Zahlen 2,8 Milliarden Euro um und verzeichnete einen um 40 Prozent gestiegenen EBITDA-Gewinn in Höhe von 785 Millionen Euro. Nach einer Verschiebung soll der von Ernst & Young testierte Konzernabschluss nun am, 4. Juni veröffentlicht werden. Zahlen zum ersten Quartal will das Unternehmen am 14. Mai präsentieren.

Wir gehen davon aus, dass die starke Geschäftsentwicklung und der positive Ausblick das Sentiment in den kommenden Wochen wieder dominieren werden. Börse handelt das, was kommt – und nicht, was war. Entsprechend haben wir uns zu Kursen unter 100 Euro mit Wirecard-Aktien eingedeckt.

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