Silber im Rallye-Modus: Sind jetzt sogar 100 US$ drin?

Der Silberpreis kennt in diesen Tagen nur eine Richtung – und zwar die nach oben. Am Mittwoch steigt das Edelmetall um weitere gut +3,5%, was die Gewinne im Dezember auf fast +17% ausdehnt. Lohnt es sich für Anleger jetzt noch den Kursen hinterherzujagen oder ist es dafür schon zu spät?

Die Edelmetall-Hausse geht weiter

Silber bleibt eines der gefragtesten Assets am Markt. Während es im Tech-Sektor zuletzt deutliche Korrekturen gab, ist die Dynamik bei den Edelmetallen ungebrochen. Gold steht kurz vor einem neuen All Time High und liegt in der Jahresbilanz mit über +64% im Plus. Der Silberpreis hat sich seit Jahresbeginn inzwischen sogar um mehr als +128% verbessert.

Aktuell spielen den Edelmetallen die schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA in die Karten. Nach einem wochenlangen Datennebel aufgrund des Regierungs-Stillstands erscheinen in dieser Woche gleich bündelweise frische Konjunkturdaten. Besonders im Fokus standen dabei die aktuellen Arbeitsmarktdaten für die Monate Oktober und November.

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Konjunktursorgen stützen

Der NFP-Bericht zeigt, dass die Arbeitslosenquote im November auf 4,6% gestiegen ist, was dem höchsten Stand seit September 2021 entspricht. Die neu geschaffenen Stellen lagen mit 64.000 zwar über den Schätzungen von 50.000, allerdings wurden im Oktober auch 105.000 Arbeitsplätze abgebaut.

Dazu fielen die Einzelhandelsumsätze für Oktober und der Einkaufmanagerindex von S&P Global für das Verarbeitende Gewerbe und das Dienstleistungsgeschäft schwächer aus als von den Analysten prognostiziert.

Die zunehmenden wirtschaftlichen Sorgen in der größten Volkswirtschaft der Welt schwächen nur nicht den US-Dollar, sondern steigern auch die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Gold und Silber.

Weitere Zinssenkungen voraus?

Außerdem geben die mauen Wirtschaftsdaten der US-Notenbank weiteren Spielraum, die Zinsen im kommenden Jahr zu senken. Laut den jüngsten „Dot Plot“-Projektionen rechnet die Fed nur mit einer Zinssenkung in 2026, der Markt kalkuliert aber mit zwei Lockerungen.

Dabei gib es zu bedenken, dass ab Mai ein neuer Fed-Chef vom US-Präsidenten installiert wird und dieser sich für eine noch expansivere Geldpolitik einsetzen könnte. Zinssenkungen machen Anlagen in Gold und Silber attraktiver, da deren Opportunitätskosten sinken.

Jetzt noch bei Silber einsteigen?

Die Aussichten für Edelmetalle im Allgemeinen und Silber im Besonderen bleiben damit ausgesprochen gut. Zumal das Weißmetall nicht nur von einer starken Investitionsnachfrage profitiert, sondern auch von einer großen industriellen Nachfrage und das Angebot knapp ist.

Dazu signalisiert das Chartbild weiterhin großes Potenzial. Ende November gelang Silber der Ausbruch aus einer knapp sechswöchigen Konsolidierung. Gleichzeitig wurde eine 45 Jahre dauernde Cup-and-Handle-Formation bullisch aufgelöst. Damit einher gingen starke Kaufsignale.

Auf der Oberseite liegen die nächsten Preisziele nun bei 70 und 75 US$. Die Handelsspanne der Tassenformation könnte das Weißmetall perspektivisch sogar weiter in Richtung 100 US$ treiben.

Zwar sind kurzfristige Rücksetzer aufgrund des starken Preisanstiegs jederzeit möglich, die Kombination aus makroökonomischem Rückenwind, geldpolitischer Fantasie, struktureller Angebotsknappheit und einer historisch bedeutenden charttechnischen Formation deutet aber auf weiter steigende Kurse hin.

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