Rheinmetall: Was bedeutet ein Friedensabkommen für die Aktie?
Die Friedensdiplomatie um den Ukraine-Krieg gewinnt an Fahrt. Die Aktien von Rheinmetall und anderen Rüstungskonzernen reagieren darauf mit Kursverlusten. Am Dienstag verliert sie aktuell -2,6% und steht bei rund 1.495 €. Was passiert, wenn ein Abkommen zustande kommt?
Friedensgespräche in Berlin belasten
Insgesamt wird versucht, den Ukraine-Krieg durch diplomatische Verhandlungen einzufrieren. Nachdem die USA den 28-Punkte-Plan vorlegten, versuchen die EU und die Ukraine, Einfluss darauf zu nehmen. Am Sonntag und Montag fanden in Berlin Verhandlungen mit der Ukraine, den USA und wichtigen europäischen NATO-Partnern statt.
Sollten die diplomatischen Bemühungen zu einem Waffenstillstand führen, wird der Bedarf an militärischen Gütern vorerst geringer. Ob der Bedarf mittel- und langfristig kleiner wird, ist wenig wahrscheinlich. Momentan befinden sich europäische NATO-Länder in einer massiven Aufrüstungsphase. Der hohe Auftragsbestand von 65 Milliarden € zum Quartalsende zeigt das klar.
Die Ukraine wird nach einem Waffenstillstands- oder Friedensabkommen weiter aufrüsten; die Gefahr eines erneuten Angriffs von Russland bleibt bestehen. Eine Kooperation zwischen der Ukraine und Deutschland wurde beschlossen. Hier wurde vereinbart, dass Deutschland und die Ukraine bei der Aufrüstung eng zusammenarbeiten.
Insiderkäufe des CEO
Anfang Dezember wurden Aktienkäufe des CEO Armin Papperger im Wert von rund 300.000 € gemeldet. Die Käufe erfolgten zu einem Durchschnittskurs von 1.421 €. Ein weiterer Kauf wurde durch das Aufsichtsratsmitglied Saori Dubourg am 10. Dezember im Volumen von rund 31.000 € gemeldet.
Solche Insiderkäufe zeigen, dass die Manager ihre Aktie für unterbewertet halten. Im Gegensatz zu den Insiderverkäufen bei DroneShield schaffen sie Vertrauen.
Potenzial vorhanden
Persönlich hoffe ich, dass die Verhandlungen zu einem Waffenstillstand führen. Dass der Kurs durch ein solches Abkommen mittelfristig weiter einbricht, erwarte ich nicht. Die Auftragsbücher sind voll und es werden weitere Aufträge kommen.
Das Bundeskartellamt hat der gemeinsamen Panzerentwicklung von KNDS und Rheinmetall zugestimmt. Der „Leopart 3“ soll das Nachfolgemodell des „Leopart 2“ werden. Dieser soll bis 2045 für die Bundeswehr als Übergangslösung gelten. Danach soll ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Frankreich und Deutschland eingeführt werden.
Höchstkurse von 2.000 € werden kurzfristig nicht kommen, ein erstes Kursziel sollte bei 1.800 € liegen. Die Analysten halten die Aktie einheitlich für unterbewertet; deren mittlerer Zielkurs liegt bei 2.160 €. Warburg Research liegt mit 1.770 € am unteren Ende, aber immer noch deutlich über dem derzeitigen Kursniveau. JP Morgan mit 2.250 € führt die Liste der Bewertungen an.
Um auf die ausgangsfrage zurückzukommen; ein Waffenstillstand oder Friedensabkommen beeinflusst den weiteren Kursverlauf nur kurzfristig. Mittelfristig überwiegen die guten Geschäftszahlen.
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ℹ️ Rheinmetall in Kürze
- Rheinmetall (WKN: 703000) ist ein deutscher Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Sitz in Düsseldorf.
- Nach Airbus ist Rheinmetall der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern.
- Schwerpunkte der Waffenproduktion sind militärische Rad- und Kettenfahrzeuge wie Kampf- und Schützenpanzer sowie Munition.
- Seit Anfang 2023 ist der Konzern Mitglied im deutschen Leitindex DAX und knapp 68,5 Milliarden € wert.