Capital Southwest: Über 10% sichere Dividende?
Die Aktie von Capital Southwest gewinnt in einem Umfeld fallender US-Leitzinsen an Aufmerksamkeit, weil sie eine zweistellige Rendite und monatliche Ausschüttungen bietet. Für einkommensorientierte Anleger rückt die Business Development Company damit in den Fokus – gestützt durch solide Fundamentaldaten und ein Investment-Grade-Rating.
Capital Southwest bietet eine vollständig gedeckte Basisdividende und eine monatliche Ausschüttungsstruktur, die besonders für Anleger attraktiv ist, die auf kontinuierliche Einnahmen setzen. Die Gesellschaft verfügt über ein Investment-Grade-Rating und eine zweistellige Dividendenrendite. Im Mittelpunkt der Geschäftsstrategie steht die Vergabe neuer variabel verzinster erstrangiger Darlehen an Unternehmen des unteren Mittelstands, meist mit Rückhalt von Private-Equity-Investoren. Ergänzt wird das Portfolio durch Minderheitsbeteiligungen, die zusätzlichen Wertsteigerungsspielraum bieten. Zum Ende des zweiten Quartals des Geschäftsjahres 2026 umfasste das Co-Investment-Portfolio 83 Beteiligungen mit einem Fair Value von 172 Millionen Dollar – rund neun Prozent des gesamten Portfolios von 1,88 Milliarden Dollar, was einem sequentiellen Wachstum von 5,5 Prozent entspricht.
Ausschüttungen mit breitem Renditepuffer
Zuletzt bestätigte Capital Southwest eine monatliche Bardividende von 0,1934 Dollar je Aktie, was auf Jahressicht 2,32 Dollar und eine Rendite von 10,6 Prozent entspricht. Ergänzt wurde dies durch eine quartalsweise Sonderausschüttung von 0,06 Dollar je Aktie. In Summe ergibt sich eine Rendite von 11,7 Prozent und damit ein deutlicher Renditevorsprung von 756 Basispunkten gegenüber der US-Zehnjahresrendite. Gleichzeitig wächst in der Branche die Sorge vor Rückgängen bei der Dividendendeckung, da die Fed im Dezember voraussichtlich einen weiteren Zinsschritt nach unten vollziehen wird. Für 2025 summieren sich die erwarteten Kürzungen auf insgesamt 75 Basispunkte. Capital Southwest kalkuliert einen Rückgang des Nettoanlageertrags um 0,28 Dollar je Aktie je Prozentpunkt Senkung der Fed Funds Rate, was nach aktuellem Stand einer Belastung von etwa 0,21 Dollar entspricht. Die Aktie hat sich seit einer kurstreibenden Abwärtsbewegung im Oktober infolge der Pleite von First Brands Group und Tricolor wieder gefangen und rund zehn Prozent an Gesamtrendite hinzugewonnen.
Ertragswachstum, steigende Originations und stabile Kreditqualität
Im zweiten Finanzquartal erzielte Capital Southwest ein Gesamtzinsergebnis von 56,9 Millionen Dollar – ein Plus von 17 Prozent im Jahresvergleich und ein neuer Rekord. Das Wachstum wurde von einem starken Neugeschäft getragen: 245,5 Millionen Dollar an neuen Zusagen für sieben neue und zehn bestehende Portfoliounternehmen, wovon 94,1 Millionen Dollar bereits ausgezahlt waren. Der Nettoanlageertrag belief sich auf 0,61 Dollar je Aktie, lag damit über den Erwartungen, jedoch leicht unter dem Vorjahreswert. Die Basisdividende war zu rund 105 Prozent gedeckt, die Gesamtausschüttung inklusive Sonderdividende lag bei 0,6402 Dollar je Aktie, womit der Nettoanlageertrag knapp nicht ausreichte.
Positiv wirkte sich der Bestand an thesauriertem steuerpflichtigem Einkommen aus, der 1,13 Dollar je Aktie erreichte. Ein Veräußerungsgewinn von 3,5 Millionen Dollar stärkte diesen Puffer zusätzlich. Das Management signalisierte, dass Basis- und Sonderdividenden auch 2026 aufrechterhalten werden sollen. Der Nettoinventarwert lag mit 16,62 Dollar je Aktie leicht über dem Vorquartal. Die Aktie wird derzeit mit einem deutlichen Aufschlag von 31,6 Prozent auf den NAV gehandelt, was Kapitalerhöhungen erleichtert und die Kapitalstruktur erweitert. Im letzten Quartal flossen über das ATM-Programm rund 40 Millionen Dollar an Bruttoemissionserlösen zu.
Risiken aus Qualitätsabstufungen bleiben präsent
Der Anteil der PIK-Erträge am Gesamtertrag sank auf 4,9 Prozent nach 5,8 Prozent im Vorquartal. Kredite mit Ausfallstatus machten lediglich rund ein Prozent des Portfolios nach Fair Value aus. Mehr als 91 Prozent des Portfolios waren in den beiden höchsten internen Ratings eingestuft. Dennoch bleibt das Risiko einer wahrgenommenen Verschlechterung der Kreditqualität bestehen. Die Marktreaktion auf den Ausfall von Tricolor hatte gezeigt, wie sensibel Investoren auf Schwächen im Private-Credit-Segment reagieren – selbst wenn die betroffenen Unternehmen nicht im Portfolio eines BDC vertreten sind. Ein weiterer prominenter Zahlungsausfall könnte den Sektor erneut belasten.
Attraktiver Dividenden-Titel
Capital Southwest steht vor der Aufgabe, das Origination-Wachstum fortzusetzen und gleichzeitig die Qualität des Kreditbuchs stabil zu halten. Die operativen Kostenquote sank weiter auf 1,6 Prozent der durchschnittlichen Gesamtaktiva. Angesichts der robusten Dividendendeckung, der zweistelligen Rendite und eines zunehmend begrenzten Spielraums für weitere Zinssenkungen bietet die Aktie weiterhin ein attraktives Profil für einkommensorientierte Anleger.