IBM-Aktie: Mit Siebenmeilenstiefeln unterwegs

Die IBM-Aktie kämpft dieser Tage mit ihrem Allzeithoch bei 315 US$. Wird diese Meldung für ein neues historisches Hoch sorgen und ist die Aktie von Big Blue immer noch ein Investment wert?

Die nächste Übernahme

Einem Bericht des stets gut informierten Wall Street Journals zufolge steht IBM kurz vor der Übernahme des Dateninfrastrukturanbieters Confluent. Big Blue will sich den Kauf angabegemäß rund 11 Milliarden US$ kosten lassen.

Mit der größten Übernahme der jüngeren Firmengeschichte würde IBM seine Position im dynamischen Markt für Cloud-Dienste stärken. Bei Confluent handelt es sich um eine Open-Source-Plattform, die zur Verarbeitung Großer Mengen von Echtzeitdaten genutzt wird, von Banktransaktionen bis zu Website-Klicks.

Confluent hat sich vor allem auf das Management von Daten spezialisiert, die für die Entwicklung von KI-Modellen wichtig sind. IBM würde durch den Kauf seine Rolle auf dem Gebiet der KI-Tools weiter ausbauen.

Neue Maßstäbe im Quantencomputing

Gleichzeitig kommt IBM auch mit Siebenmeilenstiefeln auf dem Gebiet des Quantencomputings voran. Auf seiner jährlichen Quantum Developer Conference, die Mitte November stattfand, kündigte Big Blue große Neuigkeiten an.

Bis Ende kommenden Jahres will IBM die sogenannte „Quantenüberlegenheit“ beweisen. Damit ist der Beweis gemeint, dass Quantencomputer klassischen Bit-Rechensystemen in allen Belangen überlegen sind.

Doch damit nicht genug: Bis 2029 peilt der Technologiekonzern die Entwicklung fehlertoleranter Quantenchips an - neben der Rechenleistung die wichtigste Voraussetzung zur Nutzung von Quantencomputern für wirtschaftliche Anwendungen.

Wir glauben, das einzige Unternehmen zu sein, das sowohl die Konzeption und Fertigung der Hardware von Quantencomputern als auch die dazugehörige Software und die Fehlerkorrektur entwickeln und ausrollen kann.

So optimistisch hört sich IBM-Forschungschef Jay Gambetta an.

Neues Allzeithoch voraus?

Das Chartbild der IBM-Aktie ist derzeit uneindeutig. Der seit August anhaltende Aufwärtstrend wurde durch den Kursrückgang Mitte November beendet.

Die Aktie stabilisierte sich jedoch bei 290 US$ und notiert nun wieder hauchdünn unter ihrem Allzeithoch bei 315 US$. Sollte ein Angriff in den kommenden Tagen scheitern, müssen sich Anleger auf einen Seitwärtstrend einstellen.

Alles andere als langweilig

Viele Anleger lassen die IBM-Aktie aufgrund ihrer „Langweiligkeit“ links liegen. Meiner Meinung nach ein großer Irrtum.

In Sachen Künstliche Intelligenz und Quantencomputing gehört Big Blue in meinen Augen zu den ganz Großen der Branche. Vor allem auf dem revolutionären Gebiet der Quanteninformatik ist IBM meiner Ansicht nach Technologieführer. Der IBM-Forschungschef wird nicht ohne Grund eine so breite Brust gezeigt haben.

Für mich bedeutet das nichts weniger, als dass IBM in den kommenden Jahren wieder zu einem der wertvollsten Technologiekonzerne der Welt aufsteigen könnte. Sollte Big Blue tatsächlich seine Führungsrolle bei Quantencomputern beibehalten bzw. ausbauen und der First Mover bei ihrer massenhaften Kommerzialisierung sein, wäre dieser Aufstieg der IBM-Aktie meiner Meinung nach kaum zu verhindern.

In der Zwischenzeit ist IBM einer der solidesten Technologiekonzerne überhaupt. Der operative Gewinn stieg in den letzten drei Jahren von 6,9 auf 10,1 Milliarden US$. Im laufenden Jahr sieht es nach einer weiteren Gewinnsteigerung aus.

Und in Sachen Cashflow ist der Konzern sowieso einer meiner großen Favoriten in der Techszene. Jahr für Jahr übersetzt IBM nahezu seinen gesamten operativen Cashflow in freien Cashflow. Das ist eine Seltenheit in der Technologiebranche und gibt Big Blue eine gewaltige Finanzkraft für Übernahmen, Aktienrückkäufe oder Dividendenzahlungen.

3 Top-KI-Aktien

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