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Pyrum-Aktie: Hier liegt das größte Problem

Erneute Kapitalerhöhung

Die Pyrum-Aktie kommt nicht vom Fleck; im Gegenteil: Seit dem Hoch im Mai mit knapp 34 € geht es abwärts. Am Freitag steht sie aktuell bei 28,20 €. Insgesamt beträgt der Rückgang rund -17%. Warum geht es hier nicht vorwärts?

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Abnahme der Rohstoffe gesichert

Das saarländische Unternehmen besitzt mit seiner patentierten Technologie hervorragende Voraussetzungen für einen langfristigen Erfolg. Hierbei geht es um das Recyceln von Altreifen und den anschließenden Verkauf der gewonnenen Rohstoffe Ruß und Öl.

Mittlerweile verfügt das Unternehmen über langfristige Abnehmer: Hierzu zählen insbesondere BASF, Continental und Schwalbe. Mit weiteren Unternehmen wird verhandelt, auch hier dürfte ein Abnahmevertrag erfolgen.

Expansion erfolgt zu schnell

Das Hauptwerk in Dillingen wurde durch die Anlagen zwei und drei deutlich ausgebaut. Die volle Produktion dürfte 2026 erfolgen. Das zweite Werk ist im saarländischen Dreiländereck in Perl-Besch geplant. Im November wurde der Spatenstich vollzogen, die Fertigstellung dürfte 2027 erfolgen.

In Tschechien wurde mit dem dortigen Partner SUAS Group ein Joint Venture gegründet, Pyrum ist mit 49% beteiligt. In Griechenland wurde ebenfalls eine Partnerschaft eingegangen; der Anteil von Pyrum liegt hier bei 10%. Mit einer Kapazität von 45.000 Tonnen Altreifen wird es die größte Anlage.

Ein wichtiges Ziel des Unternehmens ist die Expansion in europäische Länder. Hierbei tritt das Unternehmen als Minderheitsgesellschafter auf.

Aus meiner Sicht ist dieser massive Roll-out das größte Problem für das Unternehmen. Hierfür wird viel Kapital benötigt und das ist nicht vorhanden.

Anteilsbesitz wird durch Kapitalerhöhungen verwässert

Um das benötigte Kapital zu beschaffen, erfolgten zuletzt zwei größere Kapitalerhöhungen. Mitte des Jahres erfolgte die Ausgabe von rund 201.000 neuen Aktien zu einem Ausgabepreis von 28 €. Hierbei wurde das Bezugsrecht der Altaktionäre ausgeschlossen. Die Ausgabe erfolgte an qualifizierte Investoren. Der Gesamterlös lag bei 5,6 Millionen €.

Ende November wurde wieder eine Kapitalerhöhung mit einem geplanten Volumen von 21 Millionen € angekündigt. Hier besitzen die Altaktionäre das Recht, daran teilzunehmen. Das Bezugsverhältnis ist 5:1 und der Ausgabepreis liegt bei 27,50 €. Allerdings ist der Bezugsrechtshandel ausgeschlossen. Wer seinen Anteilswert behalten will, muss die neuen Aktien zeichnen. Die nicht gezeichneten Aktien werden an institutionelle Investoren weitergegeben.

Wenig Potenzial vorhanden

Obwohl ich anfangs ein großer Fan der Aktie war (ich führte letztes Jahr auch ein persönliches Gespräch mit dem CEO Pascal Klein über die Strategie des Unternehmens), besitzt sie meiner Meinung nach aktuell nur ein geringes Potenzial.

Durch die hohe Expansionsgeschwindigkeit wird das benötigte Kapital durch neue Kapitalerhöhungen beschafft. Wird das Bezugsrecht dabei ausgeschlossen, verwässert sich der Anteilsbesitz der Altaktionäre. Die institutionellen Anleger gewinnen immer mehr Einfluss auf das Unternehmen.

Die Geschäftszahlen der ersten neun Monate sind auch nicht berauschend. Zwar verbesserte sich der Umsatz um 62% auf knapp 1,8 Millionen €; die Gesamtleistung (incl. Eigenleistungen) blieb mit 7,6 Millionen € relativ konstant gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bereinigt um einen Investitionszuschuss von 2,4 Millionen € erhöhte sich der EBIT-Verlust von 7,5 auf 9,5 Millionen €. Die liquiden Mittel betrugen zum Quartalsende 5,1 Millionen €.

Das Analysehaus SMC sieht den fairen Wert bei 54 €. Hier wird darauf verwiesen, dass sich mit den neuen Werken sowie einem neuen Großkredit mittelfristig die Ertragslage deutlich verbessert. Diese Einschätzung teile ich nicht.

Mein Fazit: Die Aktie bietet momentan wenig Aussichten auf steigende Kurse. Anleger sollten vorerst an der Außenlinie abwarten.

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ℹ️ Pyrum Innovations AG in Kürze

  • Die Pyrum Innovations AG ist ein sehr innovatives Unternehmen, das sich mit dem Recyceln von Altreifen und anderen Kunststoffen beschäftigt. Die Idee ist, durch Recyceln wieder Rohstoffe zu gewinnen.
  • Neben dem Hauptsitz in Dillingen/Saar sind weitere Produktionsstandorte geplant. Erste Schritte der Internationalisierung ist die Kooperation mit dem schwedischen Recycling Unternehmen GreenTech Recycling Tires AB.
  • Die im Scale Segment gelistete Aktie wird an der Börse aktuell mit 108 Millionen € bewertet.
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