Salzgitter-Aktie: Sind 40 € das nächste Ziel?
Die Aktie des Stahlkonzerns Salzgitter ist zuletzt wieder stark gestiegen. Nach dem gestrigen Kurssprung von rund +11% beginnt der Handel am Donnerstag ebenfalls mit einem leichten Plus, der Kurs steht bei 34,32 €. Gegenüber dem Jahresanfangskurs hat sich die Aktie inzwischen mehr als verdoppelt. Ist der Weg jetzt nach oben frei?
Hoffnung auf Ukraine-Frieden beflügelt die Börsen
Der mögliche Friede in der Ukraine kommt an den Börsen gut an. Neben einem emotionalen Effekt bedeutet er auch wirtschaftlich einen Vorteil. Dies gilt insbesondere auch für Stahlhersteller.
Durch den russischen Angriff wurde die Infrastruktur der Ukraine massiv zerstört. Nach einem Friedensabkommen beginnt der Wiederaufbau und hierfür wird Stahl in großen Mengen benötigt. Hierbei dürften die amerikanischen und europäischen Stahlproduzenten bevorzugt werden. Diese Länder werden den Aufbau auch finanziell erheblich unterstützen. Noch bleibt es beim Hoffen.
Großinvestor reduziert Anteile
Der Unternehmer Günter Papenburg erhöhte Anfang des Jahres seinen bisherigen Anteil mit dem Ziel, Salzgitter zu übernehmen. Nachdem das Unternehmen und das Land Niedersachsen dagegen votierten, wurde die Übernahme abgeblasen – der Übernahmepreis lag damals bei 18 €.
Die Papenburg AG reduzierte ihren Anteil Mitte des Jahres von 29,9% auf unter 25%. Am 26. November wurde mitgeteilt, dass die Anteile auf 16% gesenkt wurden. Damit ist sie immer noch der zweitgrößte Einzelaktionär; was mit dem Rest passiert, bleibt abzuwarten. Käufer dürften institutionelle Anleger sein.
Papenburg kommentierte die abgelehnte Übernahme so:
Wenn ich nicht gewollt bin, dann planen wir, unsere Anteile abzugeben. Ich brauche die Salzgitter AG nicht.
Prognose präzisiert
Aufgrund des bisherigen Geschäftsverlaufs wurde die Jahresprognose geschärft. Der Umsatz soll nun über 9 Milliarden € liegen, vorher wurden 9 bis 9,5 Milliarden € erwartet. Beim EBITDA werden statt 300 bis 400 Millionen € nur noch 300 bis 350 Millionen € erwartet. Beim Ergebnis vor Steuern soll der Verlust zwischen 100 und 50 Millionen € liegen, zuvor waren es -100 Millionen € bis 0 €.
Insgesamt bleibt die angespannte Lage im Stahlgeschäft weiterhin bestehen. Ohne den Ergebnisbeitrag von Aurubis mit 83,5 Millionen € wäre das Konzernergebnis deutlich schlechter ausgefallen. 2030 soll die operative Gewinnmarge deutlich über 10% liegen – aktuell beträgt sie 3,2%.
Wenig Potenzial vorhanden
In dem letzten Kursanstieg ist viel Positives enthalten. Der aktuelle Kurs liegt auch deutlich über dem Übernahmeangebot von 18 € im Mai. Ein Frieden, verbunden mit einer hohen Stahlnachfrage, wird sich zwar positiv auf das Wachstum auswirken, noch ist er jedoch nicht da.
In dem angestiegenen Kurs ist auch das Vorhaben der EU erkennbar. Die EU plant, Billigimporte deutlich zu begrenzen und Zölle zu erheben.
Insgesamt halte ich die Aktie für fair bewertet, und rechne mit einer sehr volatilen Seitwärtsbewegung. Die Marke von 40 € dürfte weiterhin nicht erreichbar sein.
Die Analysten sehen das mehrheitlich ebenfalls so. Deren mittlerer Zielkurs liegt zwar bei 30 €; die Bandbreite der Einschätzungen reicht jedoch von 22,50 € der UBS bis 40 € der Deutschen Bank.
Was für die Aktie spricht, ist der hohe Anteilswert an Aurubis – aktuell liegt er bei 1,45 Milliarden €.
Mein Fazit. Bei dem jetzigen Kursniveau lohnt sich ein Einstieg nicht.
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ℹ️ Salzgitter in Kürze
- Die Salzgitter AG gehört zu den führenden Stahlkonzernen in Europa und ist international tätig.
- Neben dem klassischen Stahlgeschäft ist der Konzern breit aufgestellt und verfügt über insgesamt rund 150 Beteiligungen.
- Der Hauptsitz befindet sich in Salzgitter, darüber hinaus zählen 204 Standorte in 35 Ländern zum Gesamtkonzern.
- Die Aktie ist im SDAX gelistet, der Börsenwert beträgt aktuell rund 1,8 Milliarden €.