Rheinmetall-Aktie: Ist das eine einmalige Kaufchance?
Die Rheinmetall-Aktie setzt ihre Talfahrt fort. Zum Auftakt in die neue Handelswoche verliert der DAX-Titel um bis zu -5,8% und rutscht auf ein neues 6-Monats-Tief. Was steckt hinter dem Abverkauf und wie sollten sich Anleger nun verhalten?
Friedenssignale belasten
Bereits in der vergangenen Woche war der Düsseldorfer Rüstungskonzern schwächster DAX-Performer – mit Verlusten von über -12%. Belastet wird der Kurs durch eine Friedensinitiative der USA zur Beendigung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine.
Die USA haben einen 28-Punkte-Plan entwickelt, der jedoch große Zugeständnisse an den Aggressor Russland vorsieht wie massive Gebietsabtretungen, eine Reduzierung der ukrainischen Armee sowie ein klares Nein zu einer möglichen Nato-Mitgliedschaft der Ukraine.
Von Experten wurde dieser Plan daher zu Recht als russische Wunschliste abgetan und entsprechend kritisiert. Am Wochenende ist aber weiter Bewegung in den Friedensprozess gekommen. In Genf haben sich Vertreter der USA – u.a. Außenminister Marco Rubio – mit Vertretern der Ukraine und europäischer Staaten getroffen, um den Friedensplan zu überarbeiten.
Rubio sprach anschließend von guten Fortschritten, an denen in den kommenden Tagen weiter gefeilt werde. Zu den offenen Fragen zählten Sicherheitsgarantien sowie die künftige Rolle der EU und der Nato, so der US-Außenminister. Keiner dieser ungeklärten Fragen sei jedoch unüberwindbar.
Allerdings bleibt abzuwarten, ob die russische Seite dem überarbeiteten Plan zustimmen wird, da ihr bereits der ursprüngliche 28-Punkte-Plan nicht weit genug ging. Ich persönlich habe meine Zweifel, dass es zu einem Friedensschluss kommt.
Die Börse denkt kurzfristig
Ohnehin ändert ein mögliches Kriegsende in der Ukraine nichts an der grundsätzlichen Bedrohungslage und an den Aufrüstungsinitiativen in Europa. Daher betonen auch die Analysten fast schon gebetsmühlenartig, dass derartige Kursrücksetzer eine hervorragende Einstiegsgelegenheit darstellen.
Die US-Bank JPMorgan bekräftiget in einer aktuellen Studie ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 2.250 €. Vom aktuellen Niveau ergibt sich eine daraus eine Upside von über +55%. Im Durchschnitt sehen die Analysten die Aktie mit 2.235 € fair bewertet.
Was tun mit der Rheinmetall-Aktie?
Grundsätzlich schließe ich mich JPMorgan auf jeden Fall an und sehe in dem Rücksetzer vor dem Hintergrund deutlich steigender Verteidigungsausgaben in Europa gute Einstiegsmöglichkeiten für langfristig orientierte Investoren.
Kurzfristig könnte die Aktie jedoch noch stärker unter Druck geraten, da der steile Aufstieg eng mit dem Ukraine-Krieg in Verbindung steht. Der russische Überfall und die anschließende "Zeitendwende"-Rede vom damaligen Bundeskanzler Olaf Scholz brachte die Rallye im Jahr 2022 ins Rollen. Ein Ende der Kämpfe würde daher aus psychologischer Sicht einen großen Kurstreiber aus dem Markt entfernen.
Zumal es auch aus charttechnischer Sicht ungemütlich wird. Die Aktie war bereits in der vergangenen Woche unter die 200-Tage-Linie (SMA200) gerutscht. Nun hat der Kurs auch den zentralen Support bei 1.481/1.483 € durchbrochen. Damit könnte es für das Papier weiter in Richtung 1.365/1.200 € hinabgehen. Eine weitere Unterstützung befindet sich bei 1.555 €.
Wichtiger Hinweis: Seit Kriegsbeginn hat sich Rheinmetall vervielfacht – unser exklusives Whitepaper „Ist das die nächste Rheinmetall?“ identifiziert nun eine Aktie mit vergleichbarem Potenzial.
ℹ️ Rheinmetall in Kürze
- Rheinmetall (WKN: 703000) ist ein deutscher Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Sitz in Düsseldorf.
- Nach Airbus ist Rheinmetall der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern.
- Schwerpunkte der Waffenproduktion sind militärische Rad- und Kettenfahrzeuge wie Kampf- und Schützenpanzer sowie Munition.
- Der Rüstungskonzern ist Mitglied im deutschen Leitindex DAX sowie im europäischen Leitindex Eurostoxx 50 und aktuell ca. 70 Milliarden € wert.