Steyr Motors-Aktie: Kann man hier ein Schnäppchen machen?
Die Steyr Motors-Aktie kracht diese Woche in den Kurskeller. Von Montag bis Mittwoch sackte der Kurs des österreichischen Motorenbauers um satte -25% ab und fiel auf ein neues 6-Monatstief. Was steckt hinter dem massiven Kurseinbruch und können Anleger hier ein Schnäppchen machen?
Heftige Prognosesenkung
Auslöser für den Kurseinbruch der Steyr Motors-Aktie zum Wochenbeginn war die heftige Korrektur der Jahresprognose, die Anleger völlig auf dem falschen Fuß erwischte. Bislang ging der Motorenhersteller von einem Umsatzwachstum von über 40% für 2025 aus.
Nach neuesten Schätzungen muss die Wachstumsrate aber auf nur noch 15 bis 25% nach unten revidiert werden. Grund für die drastische Korrektur der Umsatzprognose sind laut Angabe des Steyr-Managements Verzögerungen bei einigen Aufträgen internationaler Regierungskunden. Zudem haben sich angabegemäß auch Abrufe aus bereits bestehenden Verträgen ins kommende Jahr verschoben.
Aber nicht nur die Umsatzprognose wurde deutlich gesenkt, auch die Gewinnschätzung war betroffen. Während Steyr Motors bislang von einer EBIT-Marge von über 20% ausging, rechnen die Österreicher nun nur noch mit einer operativen Marge zwischen 13 und 16%.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Auch die Tatsache, dass die Steyr-Unternehmensführung die Mittelfristplanung bestätigte, konnte den Kursverfall der Aktie nicht aufhalten. Aufgeschoben ist demnach nicht aufgehoben. Steyr rechnet damit, dass sich alle im laufenden Jahr verschobenen Aufträge 2026 materialisieren werden.
Das Unternehmen rechnet mit einem massiven Umsatz- und EBIT-Sprung auf 140 bzw. 40 Millionen €. Der Auftragsbestand liegt aktuell bei über 300 Millionen €. Zudem hat Steyr eigenen Angaben zufolge keine Umsätze aus seiner Expansion nach China in der Planung für 2026 berücksichtigt.
Der Motorenbauer wurde erst vor kurzem nach dem C2-Emissionsstandard für den chinesischen Schiffbaumarkt zertifiziert. Damit öffnet sich für Steyr die Tür zum riesengroßen maritimen Markt der Volksrepublik.
Mehr Liquidität
Es gibt noch eine weitere gute Nachricht: Der Steyr Motors-Eigentümer Mutares hat sich inzwischen vollständig von seiner Beteiligung getrennt. Der Finanzinvestor veräußerte seine verbliebene Beteiligung in Höhe von 23% im Rahmen einer Privatplatzierung an institutionelle Investoren.
Für Steyr ist das deshalb eine gute Nachricht, weil sich dadurch der Streubesitz auf ca. 80% erhöht. Das gibt der Steyr Motors-Aktie endlich eine vernünftige Liquidität an der Börse.
Es geht kontinuierlich bergab
Die jüngste Kursentwicklung der Steyr Motors-Aktie ist verheerend. Seit Anfang Oktober befindet sich der Kurs in einem kontinuierlichen Abwärtstrend.
Inzwischen ist der Rüstungstitel auf das Kursniveau von Anfang März abgesackt. Mangels Unterstützungsniveaus droht ein Fortgang des Kurssturzes.
Bullische Analysten, moderate Bewertung
Analysten sind derzeit sehr bullisch in Bezug auf das Kurspotenzial der Steyr Motors-Aktie eingestellt. Die Kursziele von Baader Bank, Hauck Kaufhäuser und Oddo BHF liegen bei 59, 66 und 75 €. Damit glauben die Bank teilweise an eine mehr als Verdoppelung des aktuellen Aktienkurses.
Auch ich rate zum Kauf der Steyr Motors-Aktie. Der Motorenbauer hat jede Menge Entwicklungspotenzial, das meiner Meinung nach nicht im aktuellen Kurs eingepreist ist.
Mit einem 2025-Forward-KGV von 23 und einem 2026-Forward-KGV von 12 ist die Steyr Motors-Aktie zweifellos sehr moderat bewertet. Anleger könnten hier in meinen Augen tatsächlich ein Schnäppchen machen.
Ergänzend hierzu: Wer an Preisexplosionen bei Rüstungsrohstoffen partizipieren will, findet in „Rüstung – Megatrend im Rohstoffsektor“ zwei Top-Aktientipps – darunter ein Unternehmen, das massiv von Silber-Preissprüngen profitieren wird.
ℹ️ Steyr Motors in Kürze
- Die Steyr Motors AG (WKN: A40TC4) ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von Hochleistungs-Motoren. Diese werden vorwiegend in militärischen Spezialfahrzeugen, Booten (sowohl militärisch als auch zivil) sowie als Hilfsaggregate für Kampfpanzer und Lokomotiven eingesetzt werden.
- Der Hauptsitz ist im österreichischen Steyr, das Unternehmen agiert weltweit.
- Größte Aktionärin bleibt die Beteiligungsgesellschaft Mutares.
- Die Börsennotierung im Scale-Segment erfolgt im Oktober 2024, die Börsenbewertung liegt aktuell bei 180 Millionen €.