Ottobock-Aktie: Bald dreistellige Kurse?

Neue Analystenstimmen

Anfang Oktober gab die Ottobock-Aktie ihr Börsendebüt bei 66 €. Inzwischen ist der Kurs des Prothesenherstellers auf 74 € gestiegen. Hat die Aktie noch weiteres Potenzial und sollten Anleger mit dabei sein?

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Erste Analysteneinschätzungen

Erstmals nach dem IPO von Ottobock gibt es Analystenstimmen von gleich fünf renommierten Banken bzw. Analysehäusern: Deutsche Bank Research, Exane BNP, Goldman Sachs, Jefferies und UBS.

Oberbulle unter den Analysten ist derzeit die Investmentbank Goldman Sachs. Sie empfiehlt die Ottobock-Aktie zum Kauf und sieht ein Potenzial für dreistellige Kurse. Mit einem Kursziel von 100 € glauben die Investmentbanker an ein Upside von gut +35% für den Prothesen- und Orthopädietechnikspezialisten.

Bullisch eingestellt ist auch die BNP-Tochter Exane. Ihre Analysten sehen den fairen Wert der Ottobock-Aktie bei 92 €. Grundlage für den Optimismus von Goldman Sachs und Exane ist die technologische Differenzierung von Ottobock gegenüber dem Wettbewerb und das Skalierungspotenzial im internationalen Klinikgeschäft.

Etwas weniger bullisch, aber immer noch optimistisch eingestellt sind die Analysten der Deutsche Bank Research. Sie sehen das Kursziel der Ottobock-Aktie bei 86 €. Die DB Research betont in ihrer Erstanalyse die widerstandsfähigen Endmärkte des Medizintechnikherstellers und das starke internationale Kliniknetzwerk von Ottobock.

Die Investmentbank Jefferies glaubt an ein Kurspotenzial der Ottobock-Aktie bis 84 €. Die Jefferies-Analysten prognostizieren eine weiter steigende Profitabilität des Prothetikunternehmens.

Einzig die Schweizer Großbank UBS sieht mit einem Kursziel von 74 € kein weiteres Potenzial für die Ottobock-Aktie. Ihrer Meinung nach ist die Bewertungsprämie gegenüber der Branche bereits vollständig in den aktuellen Aktienkurs eingepreist.

Langweilig, aber aussichtsreich

Ich teile den Optimismus der meisten Analysten. Ein solideres und unangefochteneres Unternehmen als Ottobock kann man sich kaum vorstellen.

Mit einem Marktanteil von 30% ist der deutsche Hidden Champion die klare Nummer 1 auf dem Weltmarkt für Prothetik. Wie alle Medizinproduktemärkte ist auch der Prothetikmarkt stark reguliert, was die Entwicklung, die Zulassung und den Vertrieb von Produkten zeitaufwendig und kostspielig macht.

Markennamen und Vertrauen von Ärzten und Patienten spielen auf diesem Markt eine gewaltige Rolle. Für Newcomer ist es praktisch unmöglich, diese hohen Markteintrittsbarrieren zu überspringen.

Zudem handelt es sich um einen wachsenden Markt. Die steigende und vor allem alternde Weltbevölkerung sorgt für eine stetig wachsende Nachfrage nach Orthesen und Prothesen. Das dürfte Ottobock in den kommenden Jahren zweistellige Umsatzsteigerungen ermöglichen. Der Gewinn wird nach Einschätzung vieler Analysten aufgrund von Skaleneffekten überproportional steigen.

Anleger, die ihr Geld gerne in „langweilige“, aber langfristig aussichtsreiche Aktien investieren, sind mit der Ottobock-Aktie bestens bedient. Die Bäume wachsen hier zwar nicht in den Himmel, aber es lassen sich meiner Einschätzung nach solide Renditen erwirtschaften.

3 Top-Trend-Aktien

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ℹ️ Ottobock in Kürze

  • Ottobock mit Sitz im niedersächsischen Duderstadt ist ein 1919 gegründetes deutsches Orthopädietechnikunternehmen.
  • Das Unternehmen ist Weltmarktführer im Bereich Prothetik und als einer der führenden Anbieter in der Orthetik, im Rollstuhlbereich sowie bei Exoskeletten.
  • Mehrheitseigentümer des Unternehmens ist die Familienholding Näder, den direkten Nachfahren des Firmengründers Otto Bock.
  • Ottobock ist seit Oktober 2025 an der Frankfurter Börse gelistet und ca. 4,7 Milliarden € wert.
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