Thiogenesis-Aktie: Unterschätzen Anleger das Potenzial?

Mehrere Entwicklungsfortschritte

Die Thiogenesis-Aktie pendelt seit Wochen zwischen 0,40 und 0,50 € auf und ab. Was könnte den Aktienkurs antreiben und unterschätzen Anleger das Potenzial des kanadischen Biotech-Unternehmens?

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Hoffnungsvolle Studiendaten zu MELAS

Erst Anfang November veröffentliche Thiogenesis hoffnungsvolle Daten einer klinischen Phase-2-Studie des Wirkstoffes TTI-0102 zur Behandlung von MELAS. Dabei handelt es sich um eine seltene, vererbte neurologische Störung der Mitochondrien, die die Funktion des Gehirns und des Nervensystems beeinträchtigt.

Die Erkrankung führt zu einem Energiedefizit im menschlichen Körper und einer fortschreitenden Schädigung der Gehirnzellen. Zudem sind erkrankte Menschen mit einer Ansammlung von Milchsäure im Blut und im Liquor konfrontiert. Charakteristisches Symptom von MELAS sind Schlaganfall-ähnliche Episoden bei Patienten.

Die endgültigen Daten aus der an der Uniklinik Nimwegen in den Niederlanden durchgeführten Studie werden bis Anfang kommenden Jahres erwartet. Auf Grundlage der vorläufigen Ergebnisse plant Thiogenesis jedoch bereits jetzt einen Antrag auf Zulassung eines Prüfpräparats, um 2026 eine zulassungsrelevante klinische Phase-3-Studie zu MELAS in Europa zu beginnen.

Neue Studie zum Leigh-Syndrom...

Aber auch in anderen Forschungsbereichen zeigen sich Fortschritte bei Thiogenesis. Im Juni 2025 hat die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA den Antrag von Thiogenesis auf Zulassung eines neuen Prüfpräparats zur Behandlung des Leigh-Syndroms angenommen.

Auch beim Leigh-Syndrom handelt es sich um eine seltene, vererbte genetische Erkrankung, die die Energieproduzenten der Zelle, die Mitochondrien, beeinträchtigt. Es wird in der Regel im Säuglingsalter diagnostiziert und tritt schätzungsweise bei 1 von 40.000 Lebendgeburten auf.

Zu den Symptomen gehören schwache Saug-/Stillfähigkeit, Verlust der motorischen und kommunikativen Fähigkeiten, schlechte Muskelentwicklung, Atemprobleme, Schwäche/Müdigkeit und Krampfanfälle. Derzeit gibt es keine zugelassenen Medikamente für das Syndrom.

Thiogenesis steht aktuell kurz vor dem Abschluss der Arzneimittelherstellung und der Genehmigung durch das Institutional Review Board der FDA für eine klinische Phase-2-Studie, die voraussichtlich Anfang 2026 in Zusammenarbeit mit einem führenden US-amerikanischen Kinderkrankenhaus für das Leigh-Syndrom beginnen wird.

...und zur nephropathischen Cystinose

Und noch eine gute Nachricht: Aufgrund der positiven ersten Studiendaten in Bezug auf die Behandlung von MELAS plant Thiogenesis auch eine zulassungsrelevante klinische Phase-3-Studie für die nephropathischer Cystinose.

Die nephropathische Cystinose ist eine seltene, autosomal-rezessive Erkrankung, die durch Mutationen im CTNS-Gen verursacht wird, welche den Cystintransport stören und zu einer weitreichenden Anreicherung von lysosomalen Kristallen führen. Die Symptome treten typischerweise im Säuglingsalter auf und führen ohne Behandlung zu Nierenversagen.

Viel Potenzial für wenig Wert

Ich glaube, dass Anleger das Potenzial der Thiogenesis-Aktie unterschätzen. Das kanadische Biotech-Unternehmen bringt gerade mal 36 Millionen CA$ an Börsenwert auf die Waage. Für ein Unternehmen, dass derzeit auf gutem Wege ist, Wirkstoffe gegen einige Erbkrankheiten zu entwickeln, für die es teilweise noch keine Behandlungsmethoden gibt, halte ich das für eine sehr moderate Bewertung.

Die Veröffentlichung der endgültigen Studiendaten zu MELAS im Januar 2026 dürfte meiner Meinung nach der Thiogenesis-Aktie einen Schub geben. Für Anleger, die gerne in Frühphasen-Biotech-Firmen investieren, sind die Kanadier in meinen Augen ein sehr vielversprechender Pick.

Wer sich detailliert mit der Thiogenesis-Aktie befassen möchte, findet in unserem Hintergrund-Report ausführliche Informationen.

Interessenkonflikte: Ein konkreter und eindeutiger Interessenkonflikt besteht darin, dass der Herausgeber und mit dem Herausgeber verbundene natürliche oder juristische Personen Positionen in Thiogenesis Therapeutics, Corp. halten und diese Positionen jederzeit – auch kurzfristig – weiter aufstocken oder verkaufen können. Darüber hinaus wurde die bull markets media GmbH für die Berichterstattung über Thiogenesis Therapeutics, Corp. vom Unternehmen selbst vergütet. Hierin besteht ein weiterer, erheblicher Interessenkonflikt.

ℹ️ Thiogenesis in Kürze

  • Thiogenesis Therapeutics (WKN: A3D51F) ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Kanada, das sich in der klinischen Phase befindet.
  • Das Unternehmen entwickelt schwefelhaltige Prodrugs, die das Potenzial haben, schwere pädiatrische Krankheiten mit ungedecktem medizinischen Bedarf zu behandeln.
  • Der Leitwirkstoff des Unternehmens, TTI-0102, ist ein Disulfid, das aus zwei Thiolen besteht, die zu zwei unabhängigen Cysteaminmolekülen führen. Cysteamin ist ein Thiol, das bereits eingehend untersucht und getestet wurde.
  • Die ersten Anwendungen von TTI-0102 betreffen MELAS, das Leigh-Syndrom, das Rett-Syndrom und die pädiatrische nicht-alkoholische Steatohepatitis (MASH).
  • Thiogenesis notiert an der Börse Toronto und ist derzeit mit rund 36 Millionen CA$ bewertet.
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