Deutz-Aktie: Hier tut sich was

Verbesserte Profitabilität

Die Deutz-Aktie ist nach ihrem Höhenrausch im September mit rund 10 € wieder deutlich gesunken. Am Donnerstag gewinnt sie aktuell leicht und steht bei knapp 8 €; das bedeutet aber immer noch eine Verdopplung des Jahresanfangskurses. Wie sind die weiteren Aussichten?

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Neue Strategie wirkt

Litt der Konzern letztes Jahr noch unter einer deutlichen Ertragsschwäche, so ist das mittlerweile Geschichte. Mit dem Programm „Future Fit“ wird das Unternehmen neu aufgestellt und auf Profitabilität getrimmt. Der Neun-Monats-Bericht vom 6. November zeigt deutliche Erfolge.

Der Umsatz verbesserte sich in diesem Zeitraum um 15% gegenüber dem Vorjahr auf 1,5 Milliarden €. Der Zuwachs beruht auch auf der neuen Portfoliostrategie. Ziel dabei ist es, das Unternehmen breiter aufzustellen.

Das operative EBIT stieg überproportional um 31% auf 75,5 Millionen €. Das dritte Quartal verlief besonders erfolgreich – hier erhöhte sich das EBIT von 7,2 auf 28,4 Millionen €. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge stieg von 1,7 auf 5,8%. Das Konzernergebnis sank jedoch von 23,6 auf 20,1 Millionen €. Hier machten sich hohe einmalige Sondereffekte negativ bemerkbar. Im dritten Quartal war es jedoch anders; aus einem Verlust von 2 Millionen € wurde ein Gewinn von 12,3 Millionen €.

In Summe sind die Geschäftszahlen gut ausgefallen.

Dr. Sebastian Schulte, Vorstandsvorsitzender von Deutz, kommentierte den Erfolg so:

DEUTZ wandelt sich vom Hersteller klassischer Antriebe zu einem Systemanbieter innovativer und nachhaltiger Mobilitäts- und Energielösungen. Das zahlt sich aus. Wir werden zunehmend resilienter und verspüren auch in einem schwierigen Marktumfeld starkes Momentum.

Schwache Auftragslage belastet

Der einzige Wermutstropfen ist die rückläufige Auftragslage. Im dritten Quartal sanken die Auftragseingänge um 15,3% auf 470,4 Millionen €. Die Jahresprognose wurde angepasst. Beim Umsatz wird mit einem unteren Wert der bisherigen Spanne von 2,1 bis 2,3 Milliarden € gerechnet.

Die angestrebte EBIT-Marge von 5 bis 6% wurde bestätigt. Ebenfalls soll der Free Cashflow im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen.

Was bedeutet das für die Aktie?

Die Aktie profitiert noch immer vom Ausbau des Defence-Bereichs. Hierzu wurden zahlreiche Übernahmen getätigt. Diese dürften sich jedoch erst im nächsten Geschäftsjahr positiv auswirken.

Sehr wichtig ist, dass der Fokus weiterhin auf der Profitabilität liegt. Das sollte sich positiv auf den Ertrag im nächsten Geschäftsjahr auswirken. Dennoch halte ich das weitere Potenzial vorerst für begrenzt, ein fairer Wert sollte bei 9,50 € liegen.

Die Analysten sind sehr unterschiedlicher Meinungen. Die DZ Bank senkte ihren Zielkurs von 9,70 auf 9,30 €. Am oberen Ende der Erwartungen liegt Kepler Cheuvreux mit ihrem Zielkurs von 12 €.

Mein Fazit: Der Rückgang ist positiv zu werten. Hierdurch bieten sich wieder günstigere Einstiegschancen.

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ℹ️ Deutz in Kürze

  • Die Deutz AG (WKN: 630500) mit Hauptsitz in Köln ist einer der weltweit führenden unabhängigen Hersteller von Antriebssystemen. Das Unternehmen entwickelt und produziert sowohl Diesel- und Gasmotoren als auch Wasserstoff- und Elektromotoren.
  • Neben dem Hauptsitz in Köln gibt es weitere 4 Produktionsstandorte. Über 13 Vertriebsgesellschaften arbeitet das Unternehmen mit rund 800 Partnern in 130 Ländern zusammen.
  • Deutz ist Mitglied im deutschen Small Cap Index SDAX und an der Börse rund 1,21 Milliarde € wert.
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