Super Micro Computer-Aktie: Wie schlecht sind die Zahlen wirklich?
Der Hersteller von KI-Servern Super Micro Computer hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres die Erwartungen der Wall Street verfehlt. Trotz eines kurzfristigen Margenrückgangs und eines Umsatzeinbruchs bleibt das Unternehmen auf Wachstumskurs – getrieben vom Boom der KI-Rechenzentren und einem steigenden Investitionsvolumen in die IT-Infrastruktur.
Quartalsergebnisse bleiben hinter Erwartungen zurück
Am 4. November 2025 meldete Super Micro Computer (SMCI) schwächere Zahlen als prognostiziert. Das Unternehmen erzielte einen bereinigten Gewinn von 0,35 US-Dollar je Aktie und verfehlte damit die Analystenschätzungen um 0,04 US-Dollar. Der Umsatz lag mit 5,02 Milliarden US-Dollar ebenfalls unter den Erwartungen und rund 778 Millionen US-Dollar unter dem Konsens.
Auf Jahressicht sank der Umsatz um 15 Prozent – ein Rückgang, der vor allem auf kundenseitige Änderungen bei Serverkonfigurationen zurückzuführen ist. Diese Anpassungen verschoben Teile des Umsatzes ins zweite Quartal. Trotz der Verfehlung erhöhte Super Micro seinen Auftragsbestand auf 13 Milliarden US-Dollar, ein Plus von einer Milliarde gegenüber dem Vorquartal.
Margendruck bleibt, aber keine strukturelle Schwäche
Ein weiteres Thema, das Investoren verunsicherte, war die rückläufige Bruttomarge. Die Non-GAAP-Bruttomarge lag im Quartal bei 9,5 Prozent – 3,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Verantwortlich dafür ist vor allem ein veränderter Produktmix hin zu komplexeren Rackscale-Serverlösungen, die höhere Produktionskosten verursachen.
Auch die Forschungs- und Entwicklungsausgaben stiegen um sieben Prozent, insbesondere im Zusammenhang mit neuen Flüssigkühlungssystemen. Dennoch blieb der Rückgang im Quartalsvergleich gering: Nur 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vorquartal – ein Zeichen, dass die Margenstabilisierung greifbar sein könnte.
Wachstumschancen im Rechenzentrumsmarkt
Super Micro Computer positioniert sich als einer der wichtigsten Hardwareanbieter für die globale Datenzentrumsindustrie, die durch KI-Anwendungen eine massive Aufrüstungswelle erlebt. Das Unternehmen liefert Hochleistungsserver, Speichersysteme und fortschrittliche Flüssigkühlungstechnologien – Lösungen, die angesichts steigender Energie- und Rechenanforderungen immer gefragter sind.
Der Markt für Flüssigkühlung soll laut Schätzungen bis Ende des Jahrzehnts auf rund 17,8 Milliarden US-Dollar anwachsen – ein Plus um das 3,3-Fache. Damit profitiert Super Micro von einem langfristigen Trend, der über kurzfristige Margenschwankungen hinausreicht.
Auftragsboom dank Nvidia und KI-Investitionen
Ein wesentlicher Wachstumstreiber ist die steigende Nachfrage nach leistungsstarken Chips und Serverlösungen für KI-Anwendungen. Die Auftragszuwächse im jüngsten Quartal stammen vor allem aus neuen Bestellungen für Nvidia-Ultra-Chips. Zudem erwartet der Markt mit der Einführung der Nvidia-GPU „Vera Rubin“ im kommenden Jahr eine weitere Beschleunigung der Nachfrage.
Auch große KI-Unternehmen wie OpenAI kündigen massive Investitionen in Höhe von bis zu 850 Milliarden US-Dollar an – ein klares Signal, dass die Ausgaben für Rechenzentren weiter steigen. Für Super Micro bedeutet dies eine solide Basis für anhaltendes Umsatzwachstum.
Bewertung bietet Spielraum nach unten
Trotz eines Kursrückgangs von rund elf Prozent nach den Quartalszahlen bleibt die Aktie im historischen Vergleich günstig bewertet. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13,4 liegt SMCI rund 21 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.
Zum Vergleich: Konkurrenten wie Nvidia und AMD werden mit deutlich höheren Multiples von 29,2 beziehungsweise 39,7 bewertet. Analysten gehen davon aus, dass Super Micro im kommenden Jahr einen Gewinn von 3,12 US-Dollar je Aktie erzielen wird. Unter Annahme eines fairen KGV von 20 ergibt sich ein theoretischer fairer Wert von etwa 62,40 US-Dollar – rund 49 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Risiken: Margen und Investitionszyklen im Blick
Der wichtigste Risikofaktor bleibt die Entwicklung der Bruttomarge. Sollte sich der Abwärtstrend fortsetzen oder das Wachstum des Auftragsbestands stagnieren, könnte dies das Vertrauen der Investoren belasten. Ebenso wäre eine Reduzierung der Investitionen durch Hyperscaler und große KI-Akteure ein negativer Impuls für die Aktie.
Fazit: Überreaktion am Markt, langfristige Chancen bleiben
Super Micro Computer hat die Erwartungen für das erste Quartal verfehlt, doch die Ursachen liegen weniger in operativen Schwächen als in zeitlichen Verschiebungen. Das Unternehmen bleibt profitabel, der Auftragsbestand wächst, und die Jahresprognose wurde deutlich angehoben.
Angesichts der starken Position im KI-Servermarkt, der robusten Nachfrage nach Hochleistungsrechenlösungen und einer im Branchenvergleich niedrigen Bewertung dürfte die jüngste Kurskorrektur überzogen sein. Die langfristigen Wachstumsperspektiven sprechen weiterhin für eine Kaufempfehlung.
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ℹ️ Super Micro Computer in Kürze
- Super Micro Computer (WKN: A0MKJF) mit Sitz in San José in Kalifornien ist ein US-Anbieter von Server- und Speichertechnologien.
- Das Unternehmen verfügt über eine sehr breite Produktpalette, die von Hauptplatinen und Barebones über Server bis zu Computergehäusen und Kühlungslösungen reicht.
- Die Hauptbörse der Aktie von Super Micro Computer ist die Technologiebörse Nasdaq, in Deutschland ist sie über Tradegate handelbar. Das Unternehmen wird aktuell mit knapp 24 Milliarden US$ bewertet.