Gold vs. Bitcoin: Damit liegst Du jetzt richtig!

Großer Check
Redaktion

Die Finanzmärkte erleben derzeit eine bemerkenswerte Entwicklung: Gold hat in den letzten Monaten neue Höchststände erreicht und sich als eine der erfolgreichsten Anlageklassen des Jahres etabliert. Während traditionelle und digitale Wertspeicher wie Bitcoin oft im Gleichklang schwanken, hat sich das Edelmetall zuletzt überraschend deutlich abgesetzt.

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Gold auf Rekordkurs: Was steckt hinter dem Anstieg?

Der Goldpreis hat die Marke von 4.000 US-Dollar pro Unze überschritten – ein historischer Meilenstein. Besonders deutlich zeigt sich der Aufwärtstrend im SPDR Gold Shares ETF (GLD), der den Goldpreis in US-Dollar abbildet. Dieser konnte seit Jahresbeginn um fast 60 Prozent zulegen. Damit schlägt Gold nicht nur Aktien im aktuellen Jahr, sondern hat seit Beginn des 21. Jahrhunderts eine insgesamt bessere Performance gezeigt.

Drei Hauptfaktoren treiben diesen Anstieg: massive Goldkäufe aus China, eine erwartete Schwächung des US-Dollars und zunehmendes Interesse von Privatanlegern.

China als treibende Kraft hinter der Goldnachfrage

Ein entscheidender Impuls für den Goldmarkt geht derzeit von China aus. Daten zeigen einen deutlichen Anstieg bei Goldbezugsrechten an der Börse in Shanghai seit Juli – ein Zeichen für stark gestiegene Nachfrage. Sowohl private Investoren als auch staatliche Stellen, insbesondere die chinesische Zentralbank, treten als Käufer auf. Die People’s Bank of China kauft bereits seit einem Jahr regelmäßig Gold.

Die Gründe für dieses Verhalten sind vielfältig, auch wenn sie nicht vollständig transparent sind. Es scheint, dass China Gold als Schutz gegen geopolitische Unsicherheiten, als Absicherung gegenüber dem US-Dollar und möglicherweise im Rahmen langfristiger Überlegungen zur Stabilisierung oder Aufwertung des Yuan betrachtet. Eine Rückkehr zum Goldstandard ist dabei zwar unwahrscheinlich, doch Gold gewinnt offenbar an strategischer Bedeutung in der chinesischen Geldpolitik.

Schwächelnder US-Dollar als weiterer Treiber

Ein zusätzlicher Faktor für den Goldpreisanstieg ist die anhaltende Schwäche des US-Dollars. Der Dollar-Index (DXY) befindet sich auf einem mehrjährigen Tiefstand und hat eines seiner schwächsten Jahre hinter sich. Zwar gibt es keine offizielle Abwertungspolitik, doch die Richtung ist klar: Die USA verfolgen eine wachstumsorientierte Fiskalpolitik mit hohen Ausgaben, um sich international wettbewerbsfähig zu halten. Dies geht meist einher mit einer schleichenden Entwertung der Landeswährung – ein Umfeld, in dem Gold als sicherer Hafen besonders gefragt ist.

Auch Privatanleger entdecken Gold für sich

Mit der beeindruckenden Kursentwicklung rückt Gold zunehmend in den Fokus privater Investoren. Der Begriff „Debasement Trade“ – also die Flucht aus abgewerteten Fiat-Währungen – hat inzwischen auch in den Leitmedien Einzug gehalten. Die zugrunde liegende Überlegung ist simpel: In einem von globaler Verschuldung geprägten Umfeld verliert Papiergeld zunehmend an Wert, während Sachwerte wie Gold als Inflationsschutz und stabiler Wertspeicher dienen.

Bitcoin verliert den Gleichschritt mit Gold

Lange Zeit galten Gold und Bitcoin als korrelierte Anlageklassen. Beide wurden als Schutz vor Geldentwertung angesehen. Tatsächlich gab es über längere Zeiträume hinweg eine erkennbare Korrelation zwischen den Kursverläufen von Bitcoin und Gold, auch wenn Bitcoin wesentlich volatiler ist.

In den letzten Monaten hat sich diese Verbindung allerdings aufgelöst. Während Gold weiter zulegte, kam es bei Bitcoin zu stärkeren Rücksetzern. Dies liegt an zwei Faktoren: Zum einen wird Bitcoin ebenfalls als monetärer Hedge gesehen, zum anderen unterliegt es jedoch stark dem Einfluss der allgemeinen Risikobereitschaft der Anleger. Diese ist zuletzt offenbar vermehrt in andere Anlageklassen wie Rechenzentren, Atomenergie oder sogar Quantenunternehmen gewandert.

Gold oder Bitcoin – was ist jetzt sinnvoller?

Die zentrale Frage für Investoren lautet nun: In welches der beiden Assets sollte man investieren? Derzeit gibt es Anzeichen dafür, dass Bitcoin möglicherweise kurz davor steht, aufzuholen. Historisch betrachtet zeigt sich häufig, dass Gold einem Aufwärtstrend vorausgeht, dem Bitcoin mit einigen Monaten Verzögerung folgt.

Technisch betrachtet ist Gold aktuell stark überkauft, was auf eine bevorstehende Konsolidierung hindeuten könnte. Bitcoin hingegen hat kürzlich seine 200-Tage-Durchschnittslinie getestet und nach oben durchbrochen – ein potenzielles Signal für eine anstehende Erholungsphase. Im Vergleich wirkt Bitcoin derzeit weniger überbewertet und bietet damit ein besseres Chancen-Risiko-Verhältnis, sowohl für langfristige Anleger als auch für kurzfristige Trades.

Blick nach vorn: Wie entwickeln sich Gold und Bitcoin?

Sowohl Gold als auch Bitcoin profitieren weiterhin vom übergeordneten Trend der Währungsabwertung. Die starke Nachfrage aus China dürfte den Goldpreis weiter stützen. Gold eignet sich deshalb ideal als stabilisierender Bestandteil in einem ausgewogenen Portfolio.

Bitcoin hingegen zeigt zunehmend institutionelle Akzeptanz. Trotz eines schwachen Monats bleibt die Kryptowährung im bisherigen Jahresverlauf deutlich im Plus. Ihre Entwicklung wird jedoch stärker von der Risikobereitschaft am Markt bestimmt. Entscheidend dürfte sein, wie sich die Geldpolitik der US-Notenbank entwickelt. Sollte die Fed ihre quantitative Straffung beenden und weitere Zinssenkungen vornehmen, könnte dies den nächsten Kursschub auslösen.

Gleichzeitig nähert sich Bitcoin dem Ende seines aktuellen Halving-Zyklus – einem Zeitraum, der in der Vergangenheit häufig zu einem Bärenmarkt führte. Ob sich die Geschichte diesmal wiederholt, bleibt abzuwarten. Durch die institutionelle Verankerung des Assets könnte der Verlauf auch anders ausfallen. Dennoch ist im vierten Quartal Vorsicht geboten.

Fazit

Langfristig bleiben sowohl Gold als auch Bitcoin attraktive Anlageklassen. Während Bitcoin aktuell womöglich mehr Kurspotenzial bietet, punktet Gold mit seiner Rolle als geopolitischer Schutzanker und geringerer Volatilität. In einem Umfeld zunehmender Unsicherheit und globaler Währungsrisiken spricht vieles dafür, beide Assets als strategische Beimischung im Portfolio zu berücksichtigen.

Klar ist: Sowohl Rohstoff-Anleger aus dem Rohstoff Anleger Club als auch Krypto-Investoren des Smart Crypto Club feierten zuletzt riesige Renditen und blicken mit Vorfreude auf weitere Highlights in den kommenden Monaten.

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