Pan American Silver: Dieser Höhenflug ist noch nicht zu Ende

Silber schlägt Gold
Redaktion

Die Aktie von Pan American Silver hat in den vergangenen Monaten eine beeindruckende Rally hingelegt. Seit April ist der Kurs um mehr als 50 Prozent gestiegen – deutlich stärker als der S&P 500. Der Höhenflug des Edelmetalls selbst hat entscheidend dazu beigetragen, dass der kanadische Silberproduzent wieder in den Fokus vieler Investoren rückt.

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Silber auf Rekordkurs

Noch im Frühjahr notierte der Silberpreis unter 35 US-Dollar pro Unze, inzwischen hat er die Marke von 50 Dollar überschritten und damit ein neues Allzeithoch erreicht. Damit wurden die historischen Spitzenwerte aus dem Jahr 1980 übertroffen, als die Hunt-Brüder den Markt kurzzeitig dominierten. Das aktuelle technische Bild zeigt eine klassische „Cup-and-Handle“-Formation, die unter Analysten als starkes bullisches Signal gilt – ähnlich wie bei Gold vor dessen Ausbruch über 2.050 Dollar im Jahr 2022.

Auch die kurzfristige Volatilität deutet auf zunehmende Dynamik hin: Die einmonatige realisierte Schwankungsbreite liegt erstmals seit Monaten über dem Einjahresdurchschnitt. In der Regel ist dies ein frühes Anzeichen für eine weitere Aufwärtsbewegung.

Solide Quartalszahlen und klare Guidance

Im zweiten Quartal 2025 produzierte Pan American Silver 5,1 Millionen Unzen Silber, ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Goldproduktion lag mit 179.000 Unzen leicht darunter. Die Werte entsprachen den eigenen Prognosen, ebenso wie die Förderkosten (AISC), die innerhalb der geplanten Spannen blieben.

Ein zentrales Ereignis des Quartals war der Abschluss der Übernahme von MAG Silver. Der Deal verändert die Produktionsbasis von PAAS grundlegend. Herzstück ist die 44-prozentige Beteiligung an der hochgradigen, kosteneffizienten Juanicipio-Mine im mexikanischen Zacatecas, die von Fresnillo betrieben wird. Zusätzlich sichert sich PAAS vollständige Eigentumsrechte an der Explorationsstätte Larder in Ontario sowie schrittweise Beteiligungen am Deer-Trail-Projekt in Utah – ein Modell, das Risiko streut und Wachstumspotenzial offenhält.

Juanicipio als neues Kernasset

Die Juanicipio-Mine ist mit einer prognostizierten Jahresproduktion von 16 bis 18 Millionen Unzen Silber und sehr niedrigen Förderkosten eine strategisch bedeutende Ergänzung im Portfolio. Sie stärkt nicht nur die Produktionsbasis, sondern verbessert auch die Margenstruktur des Konzerns nachhaltig.

Trotz der MAG-Silver-Übernahme bleibt die Bilanz solide: Pan American Silver verfügt weiterhin über hohe Liquidität und behält sich damit die Option auf weitere Akquisitionen vor.

Stabile Reserven und wachsende Ressourcenbasis

Auch bei den Lagerstätten zeigt sich Kontinuität. Die nachgewiesenen und wahrscheinlichen Silberreserven sanken nur um rund drei Prozent, bei Gold lag der Rückgang bei vier Prozent. Durch den neuen Anteil an Juanicipio kommen jedoch rund 58 Millionen Unzen Silber hinzu – ein bedeutender Zuwachs, der den langfristigen Ressourcenbestand stärkt.

Bewertung im Branchenvergleich

Im Vergleich zu anderen nord- und südamerikanischen Edelmetallproduzenten handelt PAAS derzeit mit einem Bewertungsabschlag. Auf Basis des erwarteten EV/EBITDA-Verhältnisses liegt die Aktie etwa sechs Prozent unter dem Branchendurchschnitt – ein Niveau, das als fair und keineswegs überzogen gilt. Auch im historischen Vergleich bewegt sich die Bewertung nahe am Fünfjahresdurchschnitt.

Analysten mehrheitlich optimistisch

Laut Bloomberg empfehlen zwei Drittel der beobachtenden Analysten den Kauf der Aktie. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 44,68 US-Dollar. Mehrere Experten halten dieses Ziel für konservativ, da sie davon ausgehen, dass der Silberpreiszyklus noch nicht am Ende ist. Wir gehen davon aus, dass demnächst Rating-Upgrades folgen.

Technische Stärke bestätigt den Aufwärtstrend

Charttechnisch zeigt sich PAAS in starker Verfassung. Die Aktie notiert klar über ihren 20-, 50- und 200-Tage-Durchschnitten. Der Relative-Stärke-Index (RSI) signalisiert weiterhin Aufwärtspotenzial, auch wenn er bereits an überkaufte Zonen heranreicht. Unter normalen Umständen wäre nach einem derart starken Kursanstieg eine Konsolidierung wahrscheinlich, doch die anhaltende Dynamik im Silbermarkt könnte dafür sorgen, dass Rücksetzer ausbleiben.

Risiken bleiben bestehen

Trotz der positiven Aussichten ist die Aktie nicht frei von Risiken. Ein plötzlicher Preisrückgang beim Silber würde sich unmittelbar auf Margen und Bewertung auswirken. Hinzu kommen operative Unsicherheiten wie mögliche Produktionsunterbrechungen, Arbeitskonflikte oder technische Probleme. Auch Währungsschwankungen zwischen US-Dollar und kanadischem Dollar können die Ergebnisse beeinflussen.

Fazit: Aufwertung zur Kaufempfehlung

Pan American Silver hat sich seit April deutlich besser entwickelt als der Gesamtmarkt. Mit soliden Fundamentaldaten, stabiler Kostenstruktur und wachsender Produktionsbasis profitiert das Unternehmen direkt vom anhaltenden Edelmetallboom. Angesichts des starken Silbertrends, der robusten Bilanz und der positiven Charttechnik erscheint ein weiterer Kursanstieg realistisch. Für uns ist der Silber-Titel ein klarer Kauf.

Apropos Silber: Auch der digitalen Form des Edelmetalls dürfte eine große Zukunft bevorstehen. Mit Litecoin können Anleger sogar auf mehrere 1000% Kursgewinn setzen.

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