AMD-Aktie: -7,7% – jetzt wieder zugreifen?

Handelskonflikt ausgeweitet

Die AMD-Aktie musste am vergangenen Freitag herbe Verluste hinnehmen; sie fiel um -7,7% und ging am Freitag an der Nasdaq mit rund 215 US$ aus dem Handel. Am Montag erholt sie sich wieder und steht aktuell bei 219,50 US$. Ursache für den Verlust waren erneut die US-Zölle. Droht hier eine Eskalation?

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Trump schlägt zurück

Nach der Ankündigung seitens China, den Export von Seltenen Erden einzuschränken, reagierte Trump mit neuen Zöllen von 100% auf chinesische Produkte. Die Reaktion ist typisch für den US-Präsidenten; auf jede schlechte Nachricht im Konflikt mit China reagiert er mit höheren Zöllen.

Worum geht es? Neben den bisherigen Ausfuhrbeschränkungen verschärft China die Exportkontrollen. Demnach ist der Export von Technologien und Fachwissen zum Abbau und zur Verarbeitung von seltenen Erden oder zur Herstellung der dazugehörigen Magnete ohne Genehmigung verboten.

Neu ist, dass auch Produkte außerhalb Chinas erfasst werden, die seltene Erden aus China enthalten oder mit chinesischen Verfahren hergestellt wurden. Unternehmen, die solche Waren in andere Länder exportieren, müssen dafür nach den Plänen ab dem 1. Dezember eine Genehmigung der chinesischen Behörden beantragen. Exporte, die für militärische Zwecke bestimmt sind oder an Armeen gehen, sollen nach Regierungsangaben grundsätzlich nicht genehmigt werden.

Wenn China diese Maßnahmen umsetzt, werden die Technologiekonzerne in den USA und Europa massiv darunter leiden. Die Seltenen Erden sind wesentlicher Bestandteil von elektronischen Bauteilen in Chips, Batterien und anderen Spitzentechnologien. Auch für Rüstungsgüter sind sie elementar.

Experten vermuten, dass China damit seine Verhandlungsposition vor dem Treffen von Staats- und Parteichef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump am Rande des anstehenden APEC-Gipfels in Südkorea stärkt. Am Sonntag ruderte Trump wieder etwas zurück und ist zu Gesprächen bereit.

Was bedeutet das für die Aktie?

Nach der Bekanntgabe des OpenAI-Deals schoss die Aktie um rund ein Drittel nach oben und erreichte mit rund 238 US$ ein neues Allzeithoch. OpenAI will für seine KI-Rechenzentren AMD-Chips in großem Umfang kaufen. Zudem wurden OpenAI 160 Millionen Aktien von AMD angeboten.

Der neue Konflikt führte wieder zu einer deutlichen Kurskorrektur. Sollten sich beide Parteien nicht einigen, dürfte die AMD-Aktie weiter darunter leiden. Meiner Meinung nach sind beide Parteien an einem gütigen Verhandlungsergebnis interessiert. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Lage weiter eskaliert oder was bei den Verhandlungen herauskommt.

Der Deal mit OpenAI ist für die weitere mittelfristige Kursentwicklung wesentlich bedeutender als der erneute Handelskonflikt. Daher dürfte der Kurseinbruch begrenzt sein. Die Analysten sehen dies ähnlich; Jefferies erhöhte zuletzt sein Kursziel von 170 auf 300 US$. Die große Mehrheit empfiehlt die Aktie zum Kauf.

Mein Fazit: Der Kursrückgang ist positiv zu sehen; hierdurch bieten sich wieder deutlich günstigere Einstiegschancen.

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ℹ️ AMD in Kürze

  • Advanced Micro Devices (AMD) mit Hauptsitz in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien entwickelt und vertreibt Mikroprozessoren, Chipsätze und System-on-a-Chip-Lösungen.
  • Eine eigene Fabrikationsstätte hat das Unternehmen seit der Ausgründung der eigentlichen Halbleiterherstellung im Jahr 2009 in Globalfoundries nicht mehr.
  • Aktuell hat das Unternehmen eine Marktkapitalisierung von rund 356,3 Milliarden US$.
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