Vorwerk-Aktie: Droht hier eine Blase?
Die Aktie von Friedrich Vorwerk erreichte mit knapp 95 € ihr Allzeithoch. Am Freitag verliert sie aktuell -2,2% und steht bei knapp 93 €. Besitzt sie jetzt noch Potenzial?
Allzeithoch erreicht
Seit Jahresanfang befindet sich die Aktie in einem langfristigen Aufwärtstrend. Dabei kam es zwar immer zu leichten Korrekturen, diese waren jedoch nur kurzfristig. Der Kurs verdreifachte sich rund während dieses Zeitraums.
Die Chartanalyse zeigt, dass das aktuelle Kursniveau deutlich über der 50-Tage-Linie mit knapp 78 € und der 200-Tage-Linie mit 71,40 € liegt. In solchen Phasen ist die Charttechnik wenig aussagefähig, da die Werte der Vergangenheit immer darunter liegen.
Momentan herrscht an der Börse eine positive Grundstimmung, das gilt auch für Werte in Bezug auf die Infrastruktur.
Hohe Auftragsbestand vorhanden
Das Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden € für die Modernisierung der Infrastruktur dürfte 2026 zum Einsatz kommen. Noch befinden sich die Maßnahmen in der Planungsphase.
Auch unabhängig von dem Sondervermögen wurden zuletzt viele Großaufträge hereingeholt. Das dürfte auch so bleiben. Im ersten Halbjahr sank der Auftragseingang jedoch von 408 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 220 Millionen €. Durch die kommenden Infrastrukturmaßnahmen dürften diese jedoch wieder zunehmen. Der Auftragsbestand Ende Juni lag bei 1,1 Milliarden €.
Jahresprognose angehoben
Dass es bei dem Tostedter Unternehmen rund läuft, ist daran zu erkennen, dass die Prognose nach dem Halbjahresbericht angehoben wurde. Statt eines Jahresumsatzes von 540 bis 570 Millionen €, werden jetzt 610 bis 650 Millionen € erwartet. Auch die EBITDA-Marge wurde von 16 bis 17% auf 17,5 bis 18,5% angehoben. Basis hierfür ist der hohe Auftragsbestand.
Das erste Halbjahr war geprägt durch einen deutlichen Anstieg bei Umsatz und EBITDA. Der Umsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 56% auf 303 Millionen €. Das operative EBITDA stieg von 24,5 auf 54,5 Millionen €. Der Nettogewinn verdreifachte sich auf 28,3 Millionen €.
Insgesamt zeigen die Halbjahreszahlen vom 23. Juli die Stärke des Unternehmens.
Gewinne mitnehmen
Meiner Meinung nach ist der letzte Kursanstieg von 65 auf aktuell 94 € übertrieben hoch ausgefallen. Daher sehe ich nur noch wenig Potenzial. Mit jedem weiteren Kursanstieg erhöht sich das Risiko einer stärkeren Korrektur. Wirtschaftlich ist der Kursverlauf nicht zu erklären.
Vielmehr sollten Anleger mit hohen Gewinnen darüber nachdenken, Gewinne oder Teilgewinne zu realisieren. Es dürften wieder deutlich günstigere Einstiegskurse kommen.
Dieser Meinung ist auch Jefferies. Deren Analysten hoben ihren Zielkurs von 60 auf 64 € an, damit liegt er deutlich unter dem derzeitigen Kursniveau. Die Mehrheit der Analysten rät zum Verkauf. Die Berenberg Bank mit 100 € ist jedoch weiterhin zuversichtlich.
Mein Fazit: Bei dem jetzigen Kursniveau sollten Anleger an der Außenlinie abwarten.
Ergänzend dazu: Für Anleger auf der Suche nach zukunftsträchtigen Investments bietet unser exklusiver Report „3 Top-Picks 2025“ einen exklusiven Einblick in Aktien, die von wichtigen Megatrends profitieren könnten.
ℹ️ Friedrich Vorwerk in Kürze
- Die Friedrich Vorwerk Group SE mit Sitz im niedersächsischen Tostedt ist ein führender Dienstleister im Bereich der Energieinfrastruktur.
- Hierzu zählen die Konzipierung, Realisierung und Inbetriebnahme komplexer Energienetze für Gas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen.
- Das Unternehmen notiert im SDAX-Index und ist knapp 1,9 Milliarden €. wert