Bayer-Aktie -4%: Die alten Sorgen sind zurück
Nachdem die Bayer-Aktie bereits in den letzten drei Handelstagen über -4% an Wert verloren hat, geht es am Dienstagmorgen um weitere -4% bergab. Was drückt so stark auf den Kurs des deutschen Pharma- und Chemiekonzerns und wie sollten Anleger darauf reagieren?
Eine never ending story
Es ist eine endlose Geschichte. Abermals ist es ein US-Gericht, das den Kurs der Bayer-Aktie leiden lässt. Ein Gericht in Philadelphia sprach dem Kläger in einem weiteren Prozess rund um das Unkrautvernichtungsmittel Roundup Schadenersatz in Höhe von 78 Millionen US$ zu.
Der Kläger konnte sich vor Gericht mit seiner Ansicht durchsetzen, dass der Wirkstoff Glyphosat seine Krebserkrankung verursacht hat. Seine Anwälte warfen Bayer rücksichtslose Gleichgültigkeit gegenüber der Sicherheit von Menschen vor.
Für Bayer ist dieser Fall symptomatisch. Obwohl der Pharmakonzern viele Prozesse in den letzten Jahren für sich entscheiden konnte, erleidet er regelmäßig herbe Niederlagen. Am selben Gericht in Philadelphia gewann Bayer zuletzt 14 von 20 Verfahren.
Und immer sind noch 58.000 Klagen im Zusammenhang mit Glyphosat anhängig. Man muss deshalb davon ausgehen, dass Bayer einige Tausend von ihnen verlieren und zu teilweise zweistelligen Millionenbeträgen an Schadenersatz verdonnert wird.
Derweil müssen sich die Leverkusener gedulden, wie es am obersten Gericht der USA in Sachen Glyphosat weitergeht. Der US Supreme Court hat den Generalstaatsanwalt um eine Stellungnahme der US-Regierung zu Bayers Revisionsantrag gebeten. Erst auf Grundlage dieser Regierungsstellungnahme will der Supreme Court entscheiden, ob er sich überhaupt mit der Causa befassen will.
Am Wendepunkt
Der Chart der Bayer-Aktie steht an einem Wendepunkt. Am 1. Oktober kletterte der DAX-Titel auf ein neues 12-Monatshoch, drehte danach aber stark nach unten. Vieles deutet auf eine Trendumkehr hin. Sollte sich der Pharmawert nicht bei 27 € stabilisieren können, droht sogar ein Rückfall auf 25 €.
Die Gefahr ist zu groß
Vor diesem Hintergrund rate ich Anlegern auch weiterhin, bei der Bayer-Aktie nur an der Seitenlinie zu verharren. Seit Jahresbeginn hat sich der Aktienkurs zwar sehr erfreulich entwickelt, aber die Leverkusener werden noch auf Monate, vielleicht sogar auf Jahre hinaus den Launen von US-Gerichten ausgesetzt sein.
Und Gerichte in den USA sind bekannt dafür, nicht selten extrem hohe Schadenersatzansprüche anzuerkennen. Mir ist die Gefahr einfach zu groß, dass diese Schadenersatzzahlungen nicht ausreichend durch Rückstellungen gedeckt sind.
Auch operativ spricht in meinen Augen wenig für einen Kauf der Bayer-Aktie. In den beiden letzten Geschäftsjahren hat der Pharma- und Chemiekonzern an Umsatz verloren und das operative Ergebnis hat sich mehr als halbiert. Die Zahlen im ersten Halbjahr des laufenden Jahres deuten nur eine leichte Besserung an.
Meiner Meinung nach ist das Upside der Bayer-Aktie bereis ausgereizt. Wer sein Geld im Pharmasektor anlegen will, sollte sich nach vielversprechenderen Anlagen umsehen.
Für alle, die jetzt auf der Suche nach aussichtsreicheren Investments sind, kann sich ein Blick hierauf lohnen: Unser exklusiver Report „Die 200-Milliarden-Dollar-Pille“ analysiert zwei innovative Unternehmen, die im boomenden Markt der Abnehmpräparate höchstwahrscheinlich vor einer Kursexplosion stehen.
ℹ️ Bayer in Kürze
- Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne. Der Konzern ist in drei Geschäftsbereiche untergliedert: Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung).
- Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und unterhält weltweit Niederlassungen.
- Das Unternehmen ist im DAX gelistet. An der Börse wird es aktuell mit 27 Milliarden € bewertet.