Merck zieht an, Heidelberg Materials gibt nach: DAX-Ausblick
Der DAX hat sich wieder ganz dicht an sein Rekordhoch herangeschoben. In der abgelaufenen Handelswoche legte das größte deutsche Börsenbarometer unter dem Strich knapp 640 Punkte zu und schloss +2,69% höher mit 24.378 Punkten. Die höchsten Gewinne gab es bei Merck und Siemens Energy, Heidelberg Materials rutschte ans DAX-Ende. Gelingt in der neuen Woche der Sprung auf ein neues Allzeithoch?
Nach einem verhaltenen Wochenstart zog der Markt am Dienstag wieder spürbar an. Am Mittwoch ging es trotz des Shutdowns in den USA sogar noch stärker nach oben und auch der Start in den Oktober am Donnerstag verlief glänzend. Am Freitag gelang zur Markteröffnung zwar noch einmal ein höheres Hoch, daraufhin bröckelten die Gewinne aber wieder ab.
Starker Start in den Oktober
Nachdem der DAX seit Ende Mai faktisch auf der Stelle getreten ist, ist der Start in den Oktober überaus schwungvoll verlaufen. Binnen drei Handelstagen hat der deutsche Leitindex bereits über +2% zulegen können und sich damit aus der jüngsten Lethargie befreit.
Anleger hoffen nun darauf, dass mit dem positiven Start ins vierte Quartal die Weichen für eine Jahresendrallye gelegt werden können. An der Wall Street sorgt die Aussicht auf weitere Zinssenkungen für anhaltende Kursdynamik. Die großen Indizes setzten ihren Höhenflug fort und markierten neue Rekorde.
Seit der letzten Woche scheint die damit verbundene Euphorie auch an den hiesigen Börsenplätze überzuschwappen.
US-Shutdown trübt die gute Stimmung nicht
Der Regierungsstillstand hat der guten Laune an den Börsen derweil keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Laut dem Fed Watch Tool der CME Group gehen nunmehr fast 95% der Marktteilnehmer von einer Zinssenkung Ende Oktober aus, diese gilt somit als nahezu eingepreist. Außerdem rechnen inzwischen 85% der Marktteilnehmer mit einer weiteren Lockerung im Dezember.
Zu der Zinseuphorie haben auch die aktuellen Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP beigetragen, die deutlich schwächer ausgefallen sind als erwartet. Der offizielle Arbeitsmarktbericht wurde am Freitag wegen des Regierungsstillstands allerdings nicht veröffentlicht.
Und aufgrund des Shutdowns wird es in den kommenden Tagen auch keine Konjunkturdaten von Regierungsbehörden mehr geben, wie aus den Statistikbüros des Arbeitsministeriums und Handelsministeriums verlautete.
Auch wenn den Anlegern und den Währungshütern hierdurch wichtige Entscheidungsgrundlagen vorenthalten werden, zeigt die Vergangenheit, dass Shutdowns in der Regel keine negativen Auswirkungen auf die Börsenperformance hatten, sondern zumeist sogar zu positiven Renditen führten.
Während des letzten und bislang längsten Shutdowns, der sich über 35 Tage vom 22. Dezember 2018 bis zum 25. Januar 2019 erstreckte, konnte der breitgefasste S&P 500 sogar um +10% zulegen.
Merck und Siemens Energy ziehen an, Heidelberg Materials sackt ab
Hierzulande stachen die Papiere von Merck und Siemens Energy mit einem Wochenplus von +13,37% und +7,43% positiv heraus. Merck profitierte wie die gesamte Pharmabranche vom Deal zwischen Pfizer und der US-Regierung, zwecks Zollerleichterungen die Kosten für das staatliche Gesundheitsprogramm Medicaid zu senken.
Siemens Energy setzten ihre Erholung fort und schafften auch dank mehrerer positiver Analystenstimmen den Sprung auf ein neues Rekordhoch.
Weniger gut lief es für die Papiere von Heidelberg Materials mit einem Wochenminus von -3,79%. Damit entfernte sich der Kurs weiter von seinem Rekordhoch von Mitte August und könnte nun vor einem Test der 200-Tage-Linie (SMA200) stehen.
DAX springt nach oben
Der DAX hatte in den vergangenen Wochen eine Bodenbildung im Bereich 23.400/23.500 Punkten vollzogen, die nun als Sprungbrett für einen Ausbruch nach oben diente.
Am Mittwoch gelang es die 50-Tage-Linie (SMA50) zu überwinden und gleichzeitig den kurzfristigen Abwärtstrend seit Mitte August zu durchbrechen. Und das mit einer sehr dynamischen Ausbruchskerze.
Die damit einhergehenden Kaufsignale haben den Index am Freitag auf ein neues 6-Wochen-Hoch bei 24.524 Punkten ansteigen lassen. Trotz der leichten Korrekturen im weiteren Handelsverlauf ist das Rekordhoch nun zum Greifen nah.
Vom Wochenschlusskurs fehlen gerade einmal 260 Punkte bzw. +1,07% zu einer neuen Rekordmarke. Damit könnte schon zu Beginn der neuen Woche ein neues All Time High auf den Kurstafeln aufleuchten.
Anschließend könnte die Aufwärtsbewegung in Richtung der 25.000-Punkte-Marke fortgesetzt werden. Nach unten hin stellen die 24.000-Punkte-Marke und die 50-Tage-Linie wichtige Haltelinien dar.
Ergänzend sei erwähnt: Unser exklusiver Report „Dividenden Top-Picks 2025“ liefert fundierte Analysen zu zehn Aktien, die für dividendenorientierte Anleger besonders interessant sind.