Genmab schluckt Merus: Biotech-Übernahmewelle rollt

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Redaktion

Vor zwei Wochen noch stellten wir Genmab als zukunftsträchtiges Pharmaunternehmen vor – jetzt lassen die Dänen mit einem Milliarden-Deal aufhorchen. Was bedeutet das für Biotech-Anleger?

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Die Biotech-Szene erlebt einen Paukenschlag: Das dänische Unternehmen Genmab übernimmt den niederländischen Wettbewerber Merus in einem spektakulären All-Cash-Deal im Wert von rund acht Milliarden US-Dollar. Pro Aktie bietet Genmab 97 Dollar – eine satte Prämie von mehr als 40 Prozent auf den letzten Schlusskurs und rund 400 Prozent auf das Kurstief vor zwei Jahren. Damit sendet das Unternehmen ein deutliches Signal: Es geht um weit mehr als nur einen Zukauf – hier steht die strategische Weichenstellung für die kommenden Jahre im Zentrum.

Hoffnungsträger Petosemtamab

Im Mittelpunkt des Interesses steht das vielversprechende Krebsmedikament Petosemtamab, das sich aktuell in einer entscheidenden Phase-3-Studie für Patienten mit Kopf- und Halskarzinomen befindet. Genmab sieht in diesem Wirkstoff nicht nur die Chance, eine hartnäckige und oft tödlich verlaufende Tumorart gezielt zu bekämpfen, sondern auch die Aussicht auf ein enormes wirtschaftliches Potenzial. Bereits 2027 könnte eine Zulassung erfolgen, und Analysten halten es für möglich, dass Petosemtamab schon zwei Jahre später die Milliardenmarke beim Jahresumsatz knackt. Langfristig könnte sich das Medikament sogar zu einem Blockbuster mit Umsätzen im mehrstelligen Milliardenbereich entwickeln.

Ein strategischer Wendepunkt für Genmab

Für Genmab bedeutet die Übernahme eine Zeitenwende. Das Unternehmen, das bislang vor allem mit Antikörpertherapien in Partnerschaften glänzte, positioniert sich mit Merus als eigenständiger Global Player mit einer verstärkten Pipeline. Die Integration bringt allerdings auch Herausforderungen mit sich: Neben der Eingliederung von Mitarbeitenden und Forschungsprogrammen steht vor allem der erfolgreiche Abschluss der laufenden Studien auf dem Spiel. Ein Rückschlag in der klinischen Entwicklung würde nicht nur den Zeitplan gefährden, sondern auch die gigantische Investition ins Wanken bringen.

Chancen und Risiken im Milliardenmarkt

Trotz aller Risiken zeigt dieser Deal, wie heiß umkämpft der Markt für innovative Krebsmedikamente inzwischen ist. Der Druck, vielversprechende Wirkstoffe frühzeitig zu sichern, treibt die Bewertungen in schwindelerregende Höhen. Für Patienten könnte sich dieser Wettbewerb jedoch auszahlen: Sollte Petosemtamab halten, was die bisherigen Daten versprechen, stünde eine dringend benötigte neue Therapie für eine besonders aggressive Krebsart kurz vor der Tür.

Mehr als ein finanzieller Coup

So ist der Kauf von Merus nicht nur ein finanzieller Coup, sondern auch ein medizinischer Hoffnungsträger. Für Genmab könnte er den Aufstieg in die erste Liga der internationalen Biotech-Unternehmen bedeuten. Für die Branche markiert er ein weiteres Kapitel in der rasanten Konsolidierung, in der kleine, innovative Firmen mit bahnbrechenden Ideen von größeren Akteuren geschluckt werden. Am Ende aber wird vor allem eines über Erfolg oder Misserfolg entscheiden: ob Petosemtamab im klinischen Alltag tatsächlich die versprochenen Ergebnisse liefert.

Biotech-Herbst

Offensichtlich ist: Die weltweite Biotech-Branche erfährt wieder deutlichen Rückenwind. Der No Brainer Club profitiert hierbei von einmaliger Branchen-Expertise und feiert derzeit reihenweise Rendite-Highlights. Und: Nicht wenige Portfolio-Unternehmen sind ebenfalls ideale Übernahme-Kandidaten und versprechen weiter starke Kursgewinne zum Jahresende.

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