Verbio-Aktie: Das war zu erwarten – was jetzt?

Dividende fällt aus

Die Verbio-Aktie bewegte sich zuletzt in einer Range von 9,50 bis 11,50 €; am Montag verliert sie aktuell leicht und steht bei 10,80 €. Insgesamt befindet sie sich in einer schwachen Situation. Was ist hier weiterhin zu erwarten?

verbio.de

Dividende fällt aus

Der Vorstand schlägt der für die kommende Hauptversammlung im Dezember vor, die Dividende auszusetzen – zuletzt lag sie bei 0,20 €. Der Grund hierfür ist, dass damit die Finanzliquidität gestärkt werden soll.

Aufgrund der politischen Entscheidung können die THG-Quoten für 2025 und 2026 nicht übertragen werden. Diese will das Unternehmen bis 2027 halten und benötigt hierfür finanzielle Mittel.

Zudem wird eine vorsichtige Finanzpolitik betrieben und die Ertragslage im abgelaufenen Geschäftsjahr rechtfertigt die Ausschüttung nicht.

Im Hinblick auf die bisherige geringe Dividende von 0,20 € ist diese Maßnahme gerechtfertigt. Der ausgeschüttete Betrag hätte bei gleicher Dividende rund 12 Millionen € betragen.

Gewinne eingebrochen

Bereits im August wurde die Ertragsprognose deutlich gesenkt. Somit kamen die Geschäftszahlen vom 25. September nicht überraschend.

Das operative EBITDA reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr von 121 auf 14,2 Millionen €. Insbesondere die Segmente Bioethanol und -methanol verzeichneten operative Verluste. Im Bereich Biodiesel reduzierte sich der operative Gewinn von 114 auf 90 Millionen €. Negativ wirkten sich auch die stark gesunkenen Preise für die THG-Quoten aus. Aufgrund hoher Abschreibungen auf das Vorratsvermögen fiel ein Konzernverlust von 138 Millionen € an.

Der Umsatz lag mit 1,58 Milliarden € leicht unter dem Vorjahreswert von 1,65 Milliarden €. Die Nettofinanzschulden lagen bei 164 Millionen €. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich auf 58,2%, ist dennoch als gut zu bezeichnen.

Insgesamt sind die Finanzzahlen nicht befriedigend, momentan war jedoch nicht mehr zu erwarten.

Deutlich höhere Gewinne erwartet

Das Unternehmen ergriff Maßnahmen, um die Kostensituation zu entlasten und sich an die veränderte Marktsituation anzupassen. Diese sollen sich im nächsten Geschäftsjahr sehr positiv auf das operative EBITDA auswirken. Hier wird ein hoher zweistelliger Millionenbetrag erwartet.

Zudem werden nur notwendige Investitionen getätigt und der Cashflow soll sich verbessern.

Was bedeutet das für die Aktie?

Sollte so kommen wie geplant, dürfte die verbesserte Ertragslage für deutliche höhere Kurse sorgen. Die Vergangenheit zeigte jedoch, dass die Erwartungen oftmals verfehlt wurden.

Das Problem der gefälschten THG-Zertifikate aus China konnte seitens der EU noch nicht beseitigt werden. Ebenfalls wird der Markt weiterhin mit Billigimporten aus China und Brasilien geflutet. Positiv ist, dass die Anlagen in den USA stabile Erträge liefern sollen.

Meiner Meinung nach sollten Anleger vorerst noch abwarten. Der Kurs dürfte sich weiterhin in der vorgenannten Range bewegen. Sollte die geplante Förderung von Biokraftstoffen seitens der Politik kommen, dürfte das für einen deutlichen Kursanstieg sorgen. Dies war bereits im Juni zu beobachten.

Die Analysten sind unterschiedlicher Meinungen. Die Deutsche Bank erwartet Kurse von 15 €; Jefferies mit 9,80 € und mwb Research mit 11 € sind deutlich vorsichtiger.

Mein Fazit: Anleger sollten vorerst noch abwarten.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Verbio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

ℹ️ Verbio in Kürze

  • Die Verbio SE ist einer der führenden Bioenergieproduzenten und gleichzeitig der einzige großindustrielle Hersteller von Biodiesel.
  • Neben dem Hauptsitz in Leipzig befinden sich Produktionsstätten in Deutschland, Polen und den USA. In Indien ist eine Anlage im Bau.
  • Das im SDAX gelistete Unternehmen wird mit rund 690 Millionen € bewertet.

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