Philip Morris: Kurzfristiger Rückschlag, langfristige Chance

Marktstärke trotz Gegenwind
Redaktion

Die Finanzmärkte reagieren oft impulsiv auf einzelne Ereignisse. Erst mit Abstand zeigt sich, ob kurzfristige Kursbewegungen wirklich gerechtfertigt waren oder nur Ausdruck momentaner Nervosität.

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Warren Buffett hat treffend formuliert, dass die Börse auf kurze Sicht abstimmt, auf lange Sicht jedoch abwägt. Besonders nach Quartalszahlen neigen Anleger dazu, überzureagieren – eine Sichtweise, die im Rückblick häufig zu relativieren ist.

Zwischen Gegenwind und Stabilität

Philip Morris International sah sich in den vergangenen Jahren mit Währungsschwankungen, regulatorischen Hürden und harter Konkurrenz konfrontiert. Trotz seiner starken Stellung als führender Anbieter in verschiedenen Segmenten war das Wachstum des Unternehmens über längere Zeit eher verhalten.

Langfristige Rendite übertrifft den Markt

In den letzten fünf Jahren erzielte Philip Morris für seine Anleger eine Gesamtrendite von 177,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum brachte der S&P 500 lediglich 116 Prozent. Diese deutliche Outperformance verdeutlicht die Stärke des Unternehmens trotz temporärer Schwächen.

Überreaktion auf aktuelle Quartalszahlen

Nach den jüngsten Ergebnissen zum zweiten Quartal 2025 kam es zu Kursverlusten, die jedoch eher kurzfristige Schwierigkeiten widerspiegeln. Zwar verfehlte Philip Morris mit Umsätzen von 10,14 Milliarden Dollar leicht die Erwartungen, gleichzeitig übertraf der Konzern mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 1,91 Dollar die Prognosen. Auch die Jahresprognose wurde angehoben, was ein solides Fundament für weiteres Wachstum zeigt.

Herausforderungen im Segment der Nikotinbeutel

Besonders kritisch sahen Investoren die Entwicklung der oralen Tabakprodukte. Zyn, die bekannteste Marke im Portfolio, wuchs zwar weiterhin, allerdings verlangsamte sich das Tempo. Statt der erwarteten 204 Millionen Dosen wurden 191 Millionen ausgeliefert. Zudem belasten neue Konkurrenzprodukte wie Velo und Velo Plus von British American Tobacco das Wachstum. Hinzu kommt das Verkaufsverbot für Nikotinbeutel in Frankreich, das allerdings innerhalb der EU isoliert bleiben dürfte.

Dominanz im rauchfreien Bereich

Philip Morris erwirtschaftet fast 41 Prozent seiner Einnahmen mit rauchfreien Produkten. Mit der Übernahme von Swedish Match und dem Zyn-Erfolg baute das Unternehmen eine führende Marktstellung auf. Auch wenn ein Anteil von 74 Prozent im US-Markt nicht dauerhaft haltbar ist, bleibt der Konzern mit aktuell 55 Prozent Marktanteil klarer Spitzenreiter.

IQOS stärkt die Position im Heat-not-Burn-Segment

Neben den Nikotinbeuteln ist Philip Morris im Bereich der erhitzten Tabakprodukte stark aufgestellt. Die IQOS-Linie legte bei den Auslieferungen um 9,2 Prozent zu. Besonders in Japan und Europa konnte das Unternehmen Marktanteile hinzugewinnen. Da dieser Markt in den kommenden Jahren zweistellig wachsen dürfte, verfügt PM hier über einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil.

Attraktive Bewertung

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22,5 auf Basis der erwarteten Gewinne erscheint die Aktie im historischen Vergleich günstig. Analysten gehen davon aus, dass Philip Morris in den nächsten fünf Jahren die Gewinne jährlich um 10 bis 12 Prozent steigern kann. Längerfristig sind Kursziele zwischen 200 und 220 Dollar je Aktie realistisch.

Anleger können zudem auf eine stabile Dividende in Höhe von aktuell knapp 3,6% setzen.

Fazit: Kurzfristige Schwäche, langfristige Stärke

Die jüngste Kursschwäche dürfte für langfristig orientierte Anleger eher eine Gelegenheit darstellen. Philip Morris hat wiederholt gezeigt, dass das Unternehmen in der Lage ist, Marktanteile zu sichern und gleichzeitig neue Wachstumsfelder zu erschließen.

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