MTU und RWE geben Gas, VW rutscht ab: DAX-Ausblick

Um Stabilität bemüht

Der DAX hat sich wieder etwas stabilisiert. In der abgelaufenen Handelswoche legte das größte deutsche Börsenbarometer unter dem Strich 100 Punkte zu und schloss +0,42% fester mit 23.739 Punkten. Die höchsten Gewinne gab es bei MTU und RWE, Volkswagen rutschte ans DAX-Ende. Geht die Erholung in der neuen Woche weiter?

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Nach leichten Verlusten zum Wochenauftakt konnten sich die Kurse am Dienstag und am Mittwoch stabilisieren, ehe es am Donnerstag wieder kräftig nach unten ging. Die US-Inflationsdaten verhalfen dem DAX am Freitag zu einem versöhnlichen Wochenabschluss und einem deutlichen Tagesgewinn.

Anleger weiter zurückhaltend

Im deutschen Leitindex ist das Kaufinteresse weiterhin sehr überschaubar, sodass sich die jüngste Konsolidierung fortsetzt. Dabei spielen sicherlich auch saisonale Faktoren eine Rolle, gilt der September doch allgemeinhin als schwächster Börsenmonat im Jahresverlauf. Daher könnte es auch in den letzten beiden Handelstagen im September (Montag + Dienstag) eher behäbig zugehen.

Hoffnung macht dagegen das sich nun abzeichnende vierte Quartal und der Monat Oktober, der historisch gesehen oftmals eine Vorbereitung auf die dann folgende Jahresendrallye ist.

Blick auf die neue Woche

In der neuen Woche stehen wieder  zahlreiche Konjunkturdaten auf dem Programm. Los geht es am Dienstag mit den neuesten Verbraucherpreisdaten aus Deutschland für den Monat August. Experten rechnen gegenüber dem Vormonat mit einem leichten Anstieg auf 2,2%. Aus Sicht der EZB dürfte sich daraus aber kein Handlungsbedarf ergeben.

Dagegen zeigt der Inflationstrend in den USA wieder leicht nach oben. Der von der Fed bevorzugte Inflationsindikator, der PCE-Deflator der Konsumausgaben, ist im August wie erwartet auf 2,7% gestiegen. Die Kernrate stagnierte auf dem Juli-Niveau von 2,9% und fiel damit ebenfalls erwartungsgemäß aus.

Größere Bedeutung dürfte nun dem aktuellen Arbeitsmarktbericht zukommen, der am Freitag veröffentlicht wird. Die letzten beiden Reports waren enttäuschend ausgefallen und hatten eine deutliche Abkühlung gezeigt. Auch das war ein Grund dafür, dass die Fed ihren im letzten Jahr unterbrochenen Zinssenkungszyklus wieder aufgenommen hat.

Sollte sich nun, wie von einigen Experten erwartet, eine leichte Verbesserung/Entspannung zeigen, könnte dies die Zinssenkungserwartungen in diesem Jahr wieder dämpfen. Aktuell geht die Mehrheit der Marktteilnehmer laut Fed Watch Tool der CME Group aber davon aus, dass der Leitzins sowohl auf der Oktober-Sitzung als auch im Dezember um je 25 Basispunkte gesenkt wird.

Dazu steht die USA erneut vor einem möglichen "Shutdown", wenn sich Demokraten und Republikaner nicht bis zum Stichtag am 01. Oktober auf einen neuen Haushalt verständigen können. US-Präsident Trump hat in diesem Fall mit Massenentlassungen gedroht. Sollte eine Einigung ausbleiben, könnte dies die Märkte ebenfalls belasten.

MTU und RWE ziehen an, VW rutscht ab

Hierzulande waren die Papiere von MTU und RWE die besten DAX-Performer mit einem Wochenplus von knapp +7% bzw. knapp +4%. Die MTU-Aktie hat nach einer Korrektur in der ersten Septemberhälfte wieder den Vorwärtsgang eingelegt und attackiert nun die 50-Tage-Linie (SMA50).

RWE befindet sich nach einer deutlicheren Korrektur im August seit Anfang September wieder im Aufwärtstrend und schaffte zum Ende der Woche den Sprung auf ein neues 18-Monats-Hoch.

Die Volkswagen-Vorzüge rutschten mit einem Minus von -6,85% ans DAX-Ende. Belastet wurde der Kurs durch eine Gewinnwarnung der Sportwagentochter Porsche, die auch im eigenen Haus eine Prognosesenkung zur Folge hatte. Die Aktie ist damit wieder unter die 200-Tage-Linie gefallen.

DAX um Stabilität bemüht

Der DAX hat sich in der abgelaufenen Woche weiter stabilisieren können. Seit Anfang September pendelt der Index in einer engen Range, die grob gesehen von 23.400 bis 23.800 Punkte reicht. Auf diesem Niveau könnte es durchaus zu einer Bodenbildung kommen, zumal sich der Markt bislang oberhalb der alten Rekordmarke von 23.476 Punkten behaupten kann.

Um neue Aufwärtsdynamik zu entfachen, müsste die 50-Tage-Linie (SMA50) bei 23.398 Punkten und die 24.000-Punkte-Marke durchbrochen werden. In diesem Bereich verläuft auch der kurzfristige Abwärtstrend seit dem Zwischenhoch von Mitte August.

Wird die aktuelle Range nach unten durchbrochen, könnte der DAX allerdings auch vor einem Test der 23.000-Punkte-Marke sowie der 200-Tage-Linie (SMA200) stehen, die sich aktuell bei 22.816 Punkten befindet.

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