Commerzbank-Aktie: Jetzt auf die Erholung setzen?

Aktienrückkauf gestartet

Die Commerzbank-Aktie hat in den vergangenen Wochen deutlich korrigiert. Seit Mittwoch steigt der Kurs der zweitgrößten deutschen Bank aber wieder spürbar an, vom Tief ging es um fast +8% aufwärts. Was sind die Gründe für diesen Rebound und wie nachhaltig ist die Erholung?

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Bank startet weiteren Aktienrückkauf

Auslöser des Kursanstiegs ist der Beginn eines großvolumigen Aktienrückkaufs, der am Donnerstag gestartet wurde. Am Mittwoch hatte der Konzern mitgeteilt, dass die zu dieser Kapitalmaßnahme nötigen Genehmigungen der Europäischen Zentralbank und der Finanzagentur BaFin vorlägen.

Das Aktienrückkaufprogramm hat eine Laufzeit bis zum 10. Februar 2026 und ein Volumen von bis zu einer Milliarde €. Es handelt sich bereits um den fünften Rückkauf der Commerzbank seit 2023 und ist ein positives Zeichen für die Anleger.

Zum einen steigt durch einen Aktienrückkauf der Gewinn je Aktie, da die erworbenen Aktien eingezogen werden. Rückkäufe sind wie Dividenden Mittel eines Unternehmens erzielte Überschüsse an die Anteilseigner weiterzureichen.

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Dazu hat ein Aktienrückkauf auch meistens eine positive Signalwirkung, da sie Vertrauen der Unternehmensleitung in die zukünftige Geschäftsentwicklung zum Ausdruck bringt und auf eine Unterbewertung hindeutet.

Wird der Übernahmekampf nun so richtig heiß?

Außerdem könnte der Aktienrückkauf Bewegung in den Übernahmepoker mit der UniCredit bringen. Die italienische Großbank hat ihre Fühler nach dem viertgrößten deutschen Geldhaus ausgestreckt und besitzt über eigene Aktien oder andere Instrumente inzwischen mehr als 29% der Anteile an der Commerzbank.

UniCredit-Chef Andrea Orcell hat in den vergangenen Wochen aber eher auf Zeit gespielt und mehrfach betont, dass seine Bank keine Eile bei den Fusionsplänen habe. Dabei spielte ihm jüngst auch der deutliche Kursrückgang in die Karten. Durch den Aktienrückkauf könnte UniCredit aber ohne ihr Zutun über die 30%-Schwelle gepusht werden, mit der Folge, dass ein offizielles Kaufangebot an die übrigen Aktionäre erfolgen müsste.

Die Commerzbank hat mitgeteilt, die zurückgekauften Aktien zu einem späteren Zeitpunkt einzuziehen, womit sie den Übernahmepoker entscheidend mitbeeinflussen könnte.

Rebound zur 50-Tage-Linie

An der Börse fällt die Reaktion entsprechend positiv aus, sodass sich der zuletzt arg gebeutelte DAX-Titel spürbar erholen kann. Nun kommt es darauf an, ob dem Papier der Sprung zurück über die 50-Tage-Linie (SMA50) gelingt. In diesem Fall wäre ein Folgeanstieg zu den Rallye-Hochs aus dem August bei 38,40 € möglich.

Prallt der Kurs dagegen nach unten ab, könnte die jüngste Erholung schnell wieder in sich zusammenfallen.

Jetzt bei der Commerzbank einsteigen?

Zu dem jüngsten Kursrückgang hatten vor allem negative Analystenstimmen und Abstufungen beigetragen, die die Aktie als überhitzt darstellten. Und selbst nach der deutlichen Korrektur ist die fundamentale Bewertung der Commerzbank-Aktie im Vergleich zu den Wettbewerbern weiterhin hoch.

Sich als Anleger vor diesem Hintergrund nur auf eine potenzielle Übernahmeprämie zu fokussieren, macht in meinen Augen keinen Sinn. Daher würde ich Investoren davon abraten, die Erholung für eigene Käufe zu nutzen.

ℹ️ Commerzbank in Kürze

  • Die Commerzbank (WKN: CBK100) ist eine Universalbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Gemessen an der Bilanzsumme ist sie das viertgrößte Geldhaus Deutschlands.
  • Das Bankinstitut betreut rund elf Millionen Privat- und Firmenkunden in Deutschland und Europa und besitzt mit rund 400 Filialen eines der dichtesten Filialnetze aller deutschen Privatbanken.
  • Die Aktie ist im DAX gelistet, an der Börse ist die Commerzbank derzeit aktuell mit 36,6 Milliarden € bewertet.
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