Workday: Elliot setzt auf große Zukunft!
Workday steht aktuell stark im Fokus der Finanzmärkte. Der Einstieg eines aktivistischen Großinvestors sorgt für neue Aufmerksamkeit und wirft die Frage auf, ob das Unternehmen kurz vor einer entscheidenden Wachstumsphase steht.
Elliott steigt bei Workday ein
Workday hat erhebliches Interesse geweckt, nachdem bekannt wurde, dass Elliott Investment Management eine Beteiligung von mehr als zwei Milliarden US-Dollar an dem Softwareanbieter aufgebaut hat. Elliott ist vor allem für konfrontative Kampagnen bei schwächelnden Konzernen bekannt, wie etwa beim Druck auf Twitter, den damaligen CEO Jack Dorsey abzulösen.
Im Fall von Workday zeigt sich der Investor jedoch ungewöhnlich unterstützend. Elliott lobt die Fortschritte des Managements um CEO Carl Eschenbach und CFO Zane Rowe, das Workday zu einem führenden Softwareunternehmen mit starker Kundenbindung und erheblichen Wachstumsperspektiven entwickelt habe.
Unterdurchschnittliche Kursentwicklung
Trotz dieser positiven Einschätzung hinkt Workday dem S&P 500 hinterher. Das Unternehmen wird nach wie vor wie ein Wachstumswert bewertet, doch das Umsatzwachstum ist in den vergangenen Quartalen spürbar zurückgegangen. Im Jahresvergleich fiel die Wachstumsrate zuletzt in den niedrigen zweistelligen Bereich, mit einer Prognose von rund 13 Prozent für das Geschäftsjahr 2026.
Fundamentale Stärke unter der Oberfläche
Ein genauer Blick zeigt jedoch, dass die Fundamentaldaten robuster wirken, als es die Umsatzentwicklung vermuten lässt. Der Auftragsbestand stieg zuletzt um 17,6 Prozent auf über 25 Milliarden US-Dollar, was auf eine stabile Nachfrage hindeutet. Die Kundenbindung liegt weiterhin bei hohen 97 Prozent. Zudem belastet vor allem das stagnierende Servicegeschäft, während das margenstarke SaaS-Segment weiterhin kräftig zulegt.
Bewertung und Marktannahmen
Eine Analyse der Bewertung mittels Discounted-Cashflow-Modell zeigt, dass der Markt derzeit von einem Wachstum um die elf Prozent und einer freien Cashflow-Marge von rund 25 Prozent ausgeht. Die Sensitivitätsanalyse macht deutlich, dass bereits kleine Veränderungen bei Umsatz oder Margen deutliche Auswirkungen auf die Bewertung haben können.
Wachstum durch KI und neue Produkte
Workday setzt stark auf Innovation, um seinen Marktanteil auszubauen. Künstliche Intelligenz spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit der Data Cloud, den Illuminate Agents und dem offenen Entwicklerprogramm Workday Build sollen bestehende Produkte aufgewertet und neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Das adressierbare Marktvolumen liegt Schätzungen zufolge bei rund 150 Milliarden US-Dollar, wovon Workday bislang weniger als zehn Prozent erreicht.
Verbesserte Prognosen und mittelfristige Ziele
Das Unternehmen hat seine Prognosen zuletzt mehrfach angehoben und eine Verbesserung der operativen Marge signalisiert. Für die kommenden Jahre strebt das Management ein Umsatzwachstum von 13 bis 15 Prozent sowie operative Margen im mittleren 30-Prozent-Bereich an. Workday hat damit gezeigt, dass es in der Lage ist, seine Ziele nicht nur zu erreichen, sondern auch leicht zu übertreffen.
Finanzstruktur und Kapitalrückflüsse
Trotz hoher aktienbasierter Vergütungen, die jährlich rund 1,5 Milliarden US-Dollar ausmachen, ist die Kapitalstruktur solide. Mit über acht Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln und einem positiven Netto-Cash-Bestand ist die Verschuldung problemlos tragbar. Zudem erwirtschaftet Workday mehr als zwei Milliarden US-Dollar freien Cashflow pro Jahr.
Ausblick auf die nächsten Quartale
Im dritten Quartal 2026 wird sich zeigen, ob Workday das Umsatzwachstum stabilisieren und die Margen weiter verbessern kann. Entscheidend wird sein, ob das Unternehmen die Erwartungen in Bezug auf Abo-Umsätze, Auftragsbestände und operative Effizienz übertrifft.
Fazit
Die Investition von Elliott unterstreicht das Vertrauen in Workdays Positionierung. Besonders die Integration von KI-Lösungen eröffnet beträchtliche Chancen, die Effizienz von Unternehmen deutlich zu steigern.
Auch wenn Risiken durch Wettbewerb, konjunkturelle Unsicherheiten und hohe Aktienvergütungen bestehen, verfügt Workday über die nötigen Hebel, um Umsatzwachstum und Profitabilität weiter zu steigern. Damit erscheint die Aktie auf mittlere Sicht attraktiv positioniert.