Puma-Aktie +20%: Was steckt hinter dem Comeback?
Die Puma-Aktie schaltete zuletzt in den Turbomodus. In den vergangenen drei Handelstagen schoss der Kurs des deutschen Sportartikelkonzerns um +20% in die Höhe. Was steckt hinter dem Comeback von Puma an der Börse und sind Anleger mit einem Kauf der Aktien gut beraten?
Die Gerüchteküche brodelt
Auslöser des Kursfeuerwerks war ein Medienbericht, demzufolge es mehrere Interessenten für eine Übernahme von Puma gebe. Nach Informationen eines Wirtschaftsmagazins haben der Finanzinvestor CVC und das amerikanische Markenmanagementunternehmen Authentic Brands Group Interesse an einem Erwerb des Sportartikelkonzerns. Eine andere Wirtschaftszeitung hat sogar den Konkurrenten Adidas als Kaufinteressenten für Puma ins Spiel gebracht.
Hintergrund der brodelnden Gerüchteküche hinsichtlich einer möglichen Übernahme ist die Aussage der Familie Pinault, die mit rund 30% der Anteile Hauptaktionär von Puma ist, dass sie kein strategisches Interesse mehr am deutschen Sportartikelkonzern besitze. Andersherum formuliert: Ein Verkauf des Anteilspakets dürfte bevorstehen.
Auch über andere potenzielle Käufer von Puma wurde bereits in den letzten Wochen spekuliert. Zur Gruppe der Interessenten dürften ebenso die chinesischen Sportartikelhersteller Anta Sports Products und Li Ning zählen.
Die Bewertung hat ihre Gründe
Die Puma-Aktie ist derzeit recht günstig im Branchenvergleich bewertet. Während es Nike und Adidas aktuell auf ein KGV von 33 bzw. 27 bringen, ist Puma mit dem 22-fachen des Gewinns bewertet. Für Adidas könnte der Kauf des ewigen deutschen Konkurrenten somit preislich durchaus Charme besitzen.
Aber die vergleichsweise niedrige Bewertung der Puma-Aktie hat auch ihre guten Gründe. Der Sportartikelkonzern hat es mit vielen Herausforderungen im operativen Geschäft zu tun. Der Quartalsumsatz ging zuletzt um 2% zurück. Das währungsbereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern war sogar leicht negativ.
Puma hat weltweit mit einer schwachen Nachfrage zu kämpfen. Die maue Konjunktur in China und Europa dämpft die Kauflaune der Konsumenten und die Zollerhöhungen in den USA machen den Verkauf in Amerika noch schwieriger.
Das 3-Monatshoch muss fallen
Das Chartbild der Puma-Aktie hat sich durch den Kurssprung der letzten Tage deutlich aufgehellt. Der MDAX-Wert notiert nun nahe seines 3-Monatshochs. Für einen nachhaltigen Kursaufschwung muss aber die Marke von 24,50 € fallen.
Nicht auf eine Kaufprämie spekulieren
Wie in meiner letzten Analyse der Puma-Aktie rate ich Anlegern weiterhin von einem Kauf ab. Die Börse scheint dieser Tage darauf zu spekulieren, dass ein Käufer bereit ist, einen deutlichen Aufschlag auf den Börsenkurs für das Aktienpaket der Pinaults zu bezahlen.
In meinen Augen ein Irrtum. Die Probleme von Puma sind so groß, dass ich kaum Spielraum für einen Bewertungsaufschlag sehe. Das gilt selbst für einen strategischen Käufer wie Adidas, Anta Sports Products oder Li Ning.
Die Sportartikelhersteller können zwar nach einem Erwerb von Puma Synergien in mehrstelliger Millionenhöhe heben, aber das ändert nichts an der schwierigen Marktsituation der Deutschen. Selbst die Familie Pinault, die als Haupteigentümer des Luxusgüterkonzerns Kering verdammt viel vom erfolgreichen Vertrieb von Konsumgütermarken versteht, hat es bei Puma nicht geschafft, das Ruder herumzureißen. Das dürfte eine Warnung an alle potenziellen Käufer sein.
Passend dazu: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ werden zehn Aktien vorgestellt, die das Zeug dazu haben, die Basis für ein solides passives Einkommen zu bilden.
ℹ️ Puma in Kürze
- Die Puma SE (WKN: 696960) ist neben Adidas der führende deutsche Hersteller von Sportartikeln. Das Unternehmen bietet seinen Kunden eine breite Palette aller möglichen Sportutensilien in verschiedenen Sportarten.
- Neben dem Hauptsitz im bayerischen Herzogenaurach unterhält Puma Produktionsstätten in mehr als 25 Ländern: Die Produkte werden in über 105 Ländern weltweit vertrieben.
- Das Unternehmen ist im MDAX gelistet. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 3,3 Milliarden €.