Adyen: Kursschwäche ist eine Chance

Günstiger Payment-Dienstleister
Redaktion

Der Zahlungsdienstleister Adyen steht an einem spannenden Punkt seiner Entwicklung. Trotz kurzfristiger Belastungen durch geopolitische Einflüsse sind die langfristigen Wachstumsaussichten solide und bieten erhebliches Potenzial für Anleger. Die seit einigen Monaten anhaltende Kursschwäche sollten Anleger als Chance begreifen.

Quelle: adyen.com

Wachstumsdynamik auf dem Weg ins Jahr 2026

Bereits Anfang des Jahres wurde Adyen von uns positiv bewertet, da die Lösung des Unternehmens den etablierten Wettbewerbern deutlich überlegen ist. Neue Entwicklungen, insbesondere der verstärkte Zulauf neuer Händler und die wachsende Bedeutung innerhalb bestehender Kundenbeziehungen, bestätigen diese Einschätzung. Zwar belasten derzeit Zölle die kurzfristigen Ergebnisse, doch die Nachfragebasis bleibt stabil, und die Perspektiven für die kommenden Jahre sind vielversprechend.

Die Dynamik wird vor allem durch die erfolgreiche Gewinnung neuer Händler getragen. Laut dem Halbjahresbericht ist der Jahrgang 2025 nicht nur deutlich größer, sondern entwickelt sich auch schneller als die Kohorten der Vorjahre. Die Investitionen in den Ausbau der Vertriebsteams in den Jahren 2022 und 2023 zeigen nun spürbar Wirkung. Händler steigern in der Regel ihr Umsatzvolumen erst sukzessive, sodass die Entwicklung über mehrere Jahre hinweg stabilen Rückenwind liefert.

Breite Wachstumsmöglichkeiten in etablierten Märkten

Besonders bemerkenswert ist, dass auch in Europa, Adyens reifstem Markt, die Umsätze weiterhin zweistellig wachsen. Im ersten Halbjahr 2025 lag das Nettoerlöswachstum bei 21 Prozent im Jahresvergleich. Angesichts der hohen Fragmentierung des europäischen Zahlungsverkehrsmarktes bestehen hier noch erhebliche Expansionschancen.

Produktinnovation als Fundament des Wettbewerbsvorteils

Adyens Geschäftsbereiche Unified Commerce und Plattformlösungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Während Unified Commerce mit einem Umsatzwachstum von 31 Prozent punktete, erreichten die Plattformlösungen sogar 55 Prozent. Der entscheidende Faktor: Das Wachstum basiert auf Transaktionsvolumen und nicht auf Preiserhöhungen.

Die Zahl aktiver Terminals stieg um 110.000, und die Ausweitung in Branchen wie Gastronomie, Hotellerie oder Unterhaltung zeigt, dass Adyen nicht mehr nur vom klassischen Einzelhandel abhängig ist. Gleichzeitig gewinnen die Plattformlösungen an Gewicht, da sie über große Softwareanbieter den Zugang zu zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen eröffnen. Dieses Modell schafft eine enge Kundenbindung und erweitert die Reichweite des Unternehmens erheblich.

Bewertung mit Aufwärtspotenzial

Die Bewertung von Adyen ist seit Februar 2025 von 14 auf etwa das 11-Fache des erwarteten Umsatzes gefallen. Diese Entwicklung reflektiert die Sorge des Marktes über ein mögliches verlangsamtes Wachstum. Sollte jedoch die beschriebene Beschleunigung in den kommenden Jahren eintreten, dürfte auch eine Neubewertung nach oben erfolgen. Ein Rückkehr zum Bewertungsniveau von 15-mal Umsatz, wie noch vor wenigen Wochen, würde einen deutlichen Kursanstieg rechtfertigen.

Risiken im aktuellen Umfeld

Die größte Unsicherheit bleibt die Entwicklung der US-Zölle, die insbesondere Händler in Asien belasten. Sollte diese Situation länger anhalten, könnte die Wachstumsdynamik stärker gebremst werden als erwartet. Zusätzlich besteht das Risiko, dass das Tempo der Neukundengewinne nachlässt oder die Ausschöpfung bestehender Kundenbeziehungen an ihre Grenzen stößt. In einem wettbewerbsintensiven Markt könnten zudem größere Unternehmenskunden Druck auf die Margen ausüben.

Fazit

Kurzfristige Belastungen durch geopolitische Faktoren ändern nichts an den attraktiven langfristigen Aussichten für Adyen. Die Kombination aus wachsenden Händlerkohorten, steigenden Umsätzen bestehender Kunden und innovativen Plattformlösungen bietet eine stabile Basis für beschleunigtes Wachstum ab 2026. Angesichts der derzeit günstigen Bewertung erscheint das Chancen-Risiko-Verhältnis besonders attraktiv.

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