Vorwerk-Aktie: So tief kann sie jetzt noch fallen

Kursverluste gehen weiter

Die Aktie von Friedrich Vorwerk setzt ihre Talfahrt fort. Allein am Donnerstag büßte der Kurs weitere -4,4% ein, sodass sich die Abschläge seit dem Rekordhoch von Ende Juli inzwischen auf mehr als -20% summieren. Was steckt hinter dem jüngsten Abverkauf und wie sollten sich Anleger nun verhalten?

Friedrich Vorwerk Group

Analyst senkt den Daumen

Für zusätzlichen Abgabedruck in einer ohnehin von Korrekturen geprägten Marktphase sorgt eine negative Analystenstudie. Das Analysehaus Jefferies hat die Papiere des Pipeline- und Anlagenbauers nach ihrer beachtlichen Rallye von Hold auf Underweight abgestuft und gleichzeitig das Kursziel von 60 auf 64 € erhöht. Dieses liegt aber trotzdem weiterhin unterhalb des aktuellen Kursniveaus.

Das Unternehmen hatte lange Zeit von der positiven Nachrichtenlage rund um die geplanten Infrastrukturprogramme in Deutschland und der EU profitiert und die Rallye zudem mit starken Zahlen untermauert.

Noch am 23. Juli hatte das Management nach einer robusten Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr seine Ziele für den Umsatz und die operative Ergebnismarge im Jahr 2025 angehoben. Analysten wie das Bankhaus Metzler und die Privatbank Berenberg hatten daraufhin ihre Kursziele weiter nach oben geschraubt, auf bis zu 100 €.

Zweifel an der Auftragsdynamik

Die endgültigen Halbjahreszahlen, die Mitte August präsentiert wurden, wurden vom Markt dagegen weniger positiv aufgenommen. Für große Bedenken unter den Anlegern sorgte dabei vor allem der Auftragseingang des Energieinfrastruktur-Konzerns, der in den ersten sechs Monaten im Jahresvergleich um fast die Hälfte auf 220,4 Millionen € eingebrochen ist.

Durch den kräftigen Rücksetzer vom Donnerstag hat der Aktienkurs nun auch die 50-Tage-Linie (SMA50) durchbrochen, die zuvor als potenzieller Wendepunkt auserkoren wurde. Damit trübt sich das Chartbild weiter ein. In den Fokus gerückt sind nun die 100-Tage-Linie (SMA100) bei 66,90 € sowie das vormalige Rekordhoch von Anfang Mai bei 66,60 €.

Findet die Aktie auch hier keinen Boden, könnte es weiter nach unten gehen in Richtung des 2021er-Tops bei 53,60 € und letztlich sogar bis zur 50-€-Marke, wo sich die 200-Tage-Linie (SMA200) befindet.

Neben der schwachen Auftragsdynamik und des angeschlagenen Chartbildes mahnt auch die fundamentale Bewertung zur Vorsicht, da die Aktie mit einem für 2025 erwarteten KGV von über 26 immer noch recht teuer ist.

Ergänzend sei erwähnt: Die politische Unterstützung für europäische Infrastrukturprojekte erreicht Rekordniveau – unser exklusiver Report „Europa schlägt zurück“ identifiziert drei Unternehmen, die von dieser historischen Investitionswelle am stärksten profitieren werden.

ℹ️ Friedrich Vorwerk in Kürze

  • Die Friedrich Vorwerk Group SE mit Sitz im niedersächsischen Tostedt ist ein führender Dienstleister im Bereich der Energieinfrastruktur.
  • Hierzu zählen die Konzipierung, Realisierung und Inbetriebnahme komplexer Energienetze für Gas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen.
  • Das Unternehmen notiert im SDAX-Index und ist knapp 1,5 Milliarden €. wert
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