Klöckner-Aktie: Das macht sie so interessant

Neue Quartalszahlen

Angesichts des starken Kursrückgangs der Klöckner-Aktie stellt sich inzwischen die Frage: Sind das wieder günstige Einstiegskurse? Seit dem Hoch Mitte Juli konsolidierte die Aktie deutlich und steht aktuell bei 6 €.

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Rückläufige Preise belasten

Die angespannte Wirtschaftslage führte im abgelaufenen Halbjahr zu gesunkenen Absatzpreisen. Die abgesetzte Stahlmenge lag mit 1,2 Millionen Tonnen auf Vorjahresniveau.

Der Konzernumsatz lag preisbedingt leicht unter dem Umsatz im Vorjahr. In den einzelnen Segmenten kam es zu deutlichen Unterschieden. Die Nachfrage nach Elektroband erreichte in Nordamerika ein Rekordniveau. Die restlichen Segmente fielen schlechter aus.

Die Ertragslage entwickelte sich dagegen sehr positiv. Das operative EBITDA vor Sondereffekten stieg von 42 auf 65 Millionen €. Unterm Strich fiel im zweiten Quartal ein Gewinn von 2 Millionen € an – im Vorjahreszeitraum wurde ein Verlust von 23 Millionen € erzielt.

Auch der operative Cashflow verbesserte sich von 61 auf 75 Millionen €. Insgesamt fielen die Zahlen sehr solide aus. Mittlerweile greift der Konzernumbau. Das Unternehmen fokussiert sich auf ertragsstarke Geschäfte.

Guido Kerkhoff, CEO von Klöckner, kommentierte die Geschäftsentwicklung so:

Im zweiten Quartal haben wir unseren strategischen Kurs konsequent fortgesetzt. Mit unserer Kapazitätserweiterung für Elektroband sowie gezielten Übernahmen erschließen wir neue Potenziale und stärken unsere Position als führender Metallverarbeiter.

Prognose bestätigt

Der Kursrückgang ist aufgrund der verbesserten Ertragslage nicht gerechtfertigt. Hier machten sich vielmehr negative Effekte aufgrund der US-Zoll-Debatte negativ bemerkbar. Der Stahlhändler und -verarbeiter ist in den USA gut positioniert, somit ist das Zollthema weniger von Bedeutung.

Für das restliche Geschäftsjahr gibt sich das Duisburger Unternehmen zuversichtlich. Im dritten Quartal soll ein EBITDA von 40 bis 80 Millionen € erzielt werden. Auch der Umsatz soll wieder leicht steigen.

Auf Jahressicht wird mit einem EBITDA von 170 bis 240 Millionen € gerechnet. Umsatz und Cashflow sollen sich ebenfalls positiv entwickeln.

Was bedeutet das für die Aktie?

Der starke Kursrückgang ist im Hinblick auf die verbesserte Ertragslage nicht gerechtfertigt. Die Debatte um die hohen US-Zölle hinterließ hier ihre Spuren. Dabei betrifft es den Stahlhändler kaum, das Unternehmen ist mit Werken in den USA gut positioniert.

Die deutlich steigende Ertragskraft im zweiten Halbjahr sollte sich auch bei den Kursen bemerkbar machen. Den fairen Wert sehe ich bei 7,50 €. Der gesunkene Kurs führte dazu, dass die Dividendenrendite mit aktuell 3,3% sehr attraktiv ist. Aufgrund der verbesserten Ertragslage könnte die letzte Dividende von 0,20 € angehoben werden.

Passend dazu: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ werden zehn Aktien vorgestellt, die das Zeug dazu haben, die Basis für ein solides passives Einkommen zu bilden.

Die Analysten halten das jetzige Niveau einheitlich für zu niedrig. Besonders die Deutsche Bank mit ihrem Zielkurs von 8,50 € sowie die DZ Bank mit 8 € sehen deutliches Potenzial.

Mein Fazit: Das jetzige Niveau bietet gute Einstiegschancen.

ℹ️ Klöckner in Kürze

  • Die Klöckner & Co SE(WKN: KC0100) ist einer der größten produzentenunabhängigen Stahl- und Metalldistributeure im Gesamtmarkt Europa und Nordamerika. Das Hauptgeschäft der Gesellschaft liegt in der lagerhaltenden Distribution von Stahlprodukten und NE-Metallen (Nicht-Eisen-Metallen) sowie dem Betrieb von Stahl-Service-Centern.
  • Neben dem Hauptsitz in Duisburg ist der Handelskonzern mit über 140 Standorten international vertreten. Die Schwerpunktmärkte sind Europa und Amerika. Eine Bereinigung ist vorgesehen.
  • Die Aktie ist im SDAX gelistet, die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 600 Millionen €.
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