BASF-Aktie +13% im August: Jetzt Gewinne mitnehmen?

Hoffnung auf Ukraine-Frieden

Momentan befinden sich die Börsen in einer größeren Korrekturphase. Eine der wenigen Aktien, die davon nicht betroffen sind, ist die BASF-Aktie. Seit Anfang August befindet sie sich in einem stärkeren Aufwärtstrend. Am Mittwoch verbessert sie sich aktuell um +1,4% und steht bei rund 48 €. Was ist jetzt ratsam?

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Charttechnisch überbewertet

Mit dem schnellen und starken Anstieg ist der Kurs in eine kritische Lage gekommen. Das aktuelle Niveau liegt deutlich über der 20-Tage-Linie sowie der 200-Tage-Linie mit jeweils 44,60 €.

Die Bollinger Bänder (Schwankungsbreite) der letzten 50 Tage liegen bei 40 € und 46,50 €. Somit sind alle Indikatoren deutlich überschritten und deuten auf eine Korrektur hin.

Möglicher Frieden in der Ukraine treibt

Konjunkturell ist der Kursanstieg nicht gerechtfertigt. Die Lage in der Chemiebranche verschlechterte sich zuletzt noch einmal deutlich, hierunter litten Konkurrenten wie Lanxess. Auch die US-Zollpolitik führte zu dem Stimmungstief.

Einziger Lichtblick war, dass Donald Trump sich mit Putin direkt traf und Bewegung in den möglichen Friedensprozess im Ukraine-Krieg brachte. Sollte tatsächlich ein Friede zustande kommen, dürfte es kurzfristig zu einem stärkeren Anstieg an den Börsen kommen.

Diese Möglichkeit allein ist keine solide Basis für den Kursanstieg.

Konzernumbau geht weiter

Der eingeleitete Konzernumbau geht wie geplant weiter. Es ist wahrscheinlich der größte Umbauprozess in der Firmengeschichte. Dabei geht es um zwei Kernaspekte. Schwächere und unrentable Einheiten sollen verkauft werden. Erste Verkäufe wurden bereits erfolgreich abgeschlossen. Der zweite Teil ist, dass das zukünftige Kerngeschäft aus renditestarken Segmenten besteht. Hier gehört BASF zu den Weltmarktführern.

Ziel der Transformation ist es, die Profitabilität in den nächsten Jahren deutlich zu verbessern.

Ertragslage weiter verschlechtert

Nach dem bereits schwachen Jahresauftakt verstärkte sich der Negativtrend. Hiervon ist der Quartalsbericht vom 30. Juli geprägt.

Der Umsatz fiel von 16,1 Milliarden € im Vorjahreszeitraum auf 15,8 Milliarden €. Gesunkene Absatzpreise sowie negative Währungseffekte waren die wesentlichen Belastungsfaktoren. Auf der Ertragsseite sank das bereinigte EBITDA geringfügig von 1,6 auf 1,5 Milliarden €. Der Rückgang beim Konzernergebnis fiel stärker aus – es reduzierte sich von 430 auf 79 Millionen €.

Insgesamt fielen die Zahlen wie erwartet aus und kamen daher nicht überraschend. Für das zweite Halbjahr bleibt die Lage laut Unternehmensangaben weiterhin angespannt. Daher wurde das erwartete EBITDA von 8 bis 8,4 Milliarden € auf 7,3 bis 7,7 Milliarden € gesenkt.

Was bedeutet das für die Aktie?

In mehreren Artikeln bin ich darauf eingegangen, dass hier Trading eine geeignete Anlagestrategie ist. Größere Kursanstiege sollten dabei zum Ausstieg genutzt werden. Da die Volatilität hoch bleiben dürfte, kommen auch wieder günstigere Einstiegskurse. Somit können immer wieder Kursgewinne realisiert werden.

Günstige Einstiegskurse liegen meiner Meinung nach wieder bei 43 €. Allerdings kann der Kursverlauf kurzfristig stark von der Nachrichtenlage in der Ukraine beeinflusst werden.

Die Analysteneinschätzungen sind zweigeteilt. JP Morgan mit ihrem Zielkurs von 40 € sowie die Berenberg Bank mit 44 € halten die Aktie ebenfalls für überbewertet. Bernstein Research mit 51 € und Goldman Sachs mit 53 € sehen weiteres Potenzial. Mittel- und längerfristig bin ich bei deren Einschätzungen.

Die aktuelle Dividendenrendite ist zwar auf 4,7% gesunken, ist aber immer noch ein sehr guter Wert. Anknüpfend daran: Unser exklusiver Report „Dividenden Top-Picks 2025“ beleuchtet zehn vielversprechende Aktien, die sich als Eckpfeiler für ein ertragreiches und stabiles Dividenden-Portfolio eignen.

Mein Fazit: Bei diesem Niveau empfiehlt sich eine Gewinnmitnahme.

ℹ️ BASF in Kürze

  • BASF (WKN: BASF11) ist der nach Umsatz größte Chemiekonzern der Welt. Er ist in den sechs Segmenten Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions tätig.
  • Neben dem Hauptwerk in Ludwigshafen am Rhein betreibt der Konzern weltweit über 230 Produktionsstandorte in mehr als 90 Ländern.
  • Der 1865 gegründete Traditionskonzern ist Mitglied im DAX und aktuell an der Börse mit 42,9 Milliarden € bewertet.

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