Assembly Biosciences: Mega-Daten und Investoren-Ansturm

Das nächste Kurshoch

Es geht Schlag auf Schlag: Heute Morgen erst hatte ich über die neuesten, positiven Entwicklungen bei Assembly Biosciences berichtet, schon folgen die nächsten Kracher, die für ein neues Kurshoch sorgen.

Erste Herpesvirus-Daten sind überwältigend

Die Nachrichten aus Kalifornien sind spektakulär: Assembly Biosciences hat in einer klinischen Proof-of-Concept-Studie einen Volltreffer gegen das Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) gelandet. Der neuartige Langzeitwirkstoff ABI-5366 stoppte die Virusausscheidung bei Patientinnen und Patienten mit wiederkehrendem Genitalherpes fast komplett – 94% weniger Virusaktivität im Vergleich zu Placebo, und das schon bei nur einer Tablette pro Woche.

Damit nicht genug: Die Zahl der schmerzhaften Genitalläsionen stürzte ebenfalls um 94% ab, und gefährlich hohe Viruslasten – ein potenzieller Treiber für Ansteckungen – gingen sogar um satte 98% zurück. „Die Ergebnisse sprengen unsere Erwartungen“, jubelt Chief Medical Officer Anuj Gaggar.

Das Mittel wurde gut vertragen, es gab keine behandlungsbedingten schweren Nebenwirkungen, und dank seiner langen Halbwertszeit könnte ABI-5366 künftig vielleicht sogar nur einmal im Monat eingenommen werden. Genau das testet das Unternehmen gerade in einer weiteren Studienkohorte. Assembly Bio will keine Zeit verlieren: Schon Mitte 2026 soll die – möglicherweise zulassungsrelevante – Phase-2-Prüfung starten.

Unterdessen läuft parallel eine Schwesterstudie mit ABI-1179, einem weiteren HSV-Blocker. Kooperationspartner Gilead darf sich nach Ende der aktuellen Studien entscheiden, ob es die Rechte an diesen potenziellen Blockbustern einlöst – und der Kampf gegen wiederkehrenden Genitalherpes in eine neue Ära startet.

Investoren stehen Schlange: 175 Millionen US$ in die Kasse

Assembly schätzt das Umsatzpotenzial von ABI-5366 schon in der Leitindikation des wiederkehrenden Genitalherpes auf über 2 Milliarden US$ jährlich. Weitere Einsatzgebiete wie Lippenherpes oder Übertragungsverhinderung sind darin nicht enthalten, ebenso das Upside-Potenzial der monatlichen Dosierung. Konkurrenz ist weit und breit nicht in Sicht. Das von der deutschen AiCuris entwickelte Pritelivir dürfte zwar schneller auf den Markt kommen, ist aber deutlich weniger potent und zudem nur für immungeschwächte Patienten vorgesehen.

So verwundert es wenig, dass die Investoren bei Assembly mittlerweile Schlange zu stehen scheinen: Nachdem die Aktie zuletzt schon +170% hochgekauft wurde, folgt nun eine große Kapitalerhöhung über 175 Millionen US$ unter Beteiligung renommierter Pharma-Investoren – und Partner Gilead. Die neuen Aktien werden zum Preis von 19,60 US$ platziert.

Zusätzliche Warrants könnten zu 21,60 US$ ausgeübt werden, allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Hierzu zählt teilweise das Ausbleiben von Zahlungen über mindestens 75 Millionen US$ im Zuge der Research-Kooperation mit Gilead bis Mitte November 2026. Dies dürfte als unwahrscheinlich gelten, da Gilead allein im Oktober nächsten Jahres 75 Millionen US$ für eine Fortsetzung der bisher außerordentlich produktiven Zusammenarbeit zahlen müsste. Zusätzlich winken Assembly Opt-in-Gebühren von jeweils mindestens 45 Millionen US$ für jeden seiner Medikamentenkandidaten, den Gilead einlizenzieren könnte.

Neues Kurshoch – glänzende Aussichten

Die Aktie schießt heute erstmals seit Jahren über die Marke von 23,00 US$. Nach dem enormen Kursanstieg der Assembly-Aktie sind Gewinnmitnahmen und Depot-Anpassungen nicht verwerflich, doch war die Zukunft des Unternehmens nie vielversprechender.

Interessenkonflikt: Der Autor und Mitarbeiter des Herausgebers halten Aktien des besprochenen Unternehmens Assembly Biosciences in signifikantem Umfang (circa 10% des ausstehenden Kapitals). Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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