Verbio-Aktie: Was ist hier schon wieder los?

Prognose verfehlt

Die Verbio-Aktie brach nach Bekanntgabe der vorläufigen Jahreszahlen zweistellig ein, konnte sich im gestrigen Tagesverlauf aber teilweise wieder erholen. Am Freitag gewinnt sie leicht und steht aktuell bei knapp 10 €. Wie geht es jetzt weiter?

verbio.de

Ertragsprognose verfehlt

In einer Ad-hoc-Mitteilung vom 6. August teilte das Unternehmen mit, dass das vorläufige EBITDA bei 14 Millionen € liegt. Erwartet wurde laut der letzten Prognose ein Wert im unteren mittleren zweistelligen Bereich.

Als Gründe hierfür wurden Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen sowie auf Anlagen im Werk in Iowa in den USA genannt. Die dortigen nicht zahlungswirksamen Wertberichtigungen liegen bei 66 Millionen €.

Die Nettoverschuldung soll zum 30. Juni bei 164 Millionen € liegen. Der erwartete Wert von kleiner als 190 Millionen € wurde somit erreicht.

Es bleibt jetzt abzuwarten, wie die gesamten Jahreswerte ausgefallen sind. Dass der erwartete Wert derartig verfehlt wurde, ist problematisch und kommt bei den Anlegern nicht gut an.

Ebenfalls wurde berichtet, dass die Erholung bei den Preisen für die THG-Zertifikate (Treibhausgas) ausgeblieben ist.

Biokraftstoff soll gefördert werden.

Mit der Aussage des Bundesagrarministers zum verstärkten Einsatz von Biokraftstoffen würde Verbio wieder an Attraktivität gewinnen. Da die schweren landwirtschaftlichen Geräte nicht elektrisch betrieben werden können, wäre der Einsatz von Biokraftstoffen eine sinnvolle Alternative.

Um dies zu fördern, sollte der Einsatz von Biokraftstoffen steuerlich gefördert werden. Sollte es so kommen, wäre das ein Booster für die Aktie des Biokraftherstellers.

Alois Rainer, Bundesagrarminister, äußerte sich wie folgt:

Mein Ziel ist es, Maßnahmen zur Steigerung des Biokraftstoffeinsatzes in der Landwirtschaft noch in dieser Wahlperiode anzugehen. Er stehe dazu bereits im Kontakt mit Finanzminister Lars Klingbeil.

Was bedeutet das für die Aktie?

Die erste Reaktion auf diese Nachricht war ein heftiger Kursrückgang, der sich im gestrigen Tagesverlauf wieder relativierte. Dennoch, das Vertrauen ist erst einmal wieder dahin. Nachdem noch im Neun-Monats-Bericht die bereits gesenkte Prognose bestätigt wurde, ist ein derartiger Ertragsrückgang nur schwer nachzuvollziehen. Dass das Unternehmen unter Billigimporten und wahrscheinlich gefälschten THG-Quoten aus China leidet, ist bekannt und im Kurs eingepreist.

Problematisch ist auch, dass im Jahresverlauf angekündigt wurde, dass alle Vermögenswerte auf den Prüfstand kommen und die Werte angepasst wurden. Hier stellt sich die Frage: Warum kommen die Wertberichtigungen erst jetzt?

Um weiterhin glaubwürdig zu bleiben, muss das Unternehmen sich ehrlich machen und nicht scheibchenweise abschreiben. So wird kein Vertrauen gewonnen. Die Deutsche Bank senkte ihren Zielwert Ende Juli von 17 auf 15 €. Damit liegt er immer noch deutlich über dem aktuellen Zinsniveau.

Unter dem jetzigen Aspekt sollten Anleger an der Außenlinie abwarten. Wenn die genauen Zahlen vorliegen, muss eine erneute Bewertung vorgenommen werden.

Ergänzend dazu: In diesem exklusiven sharedeals.de-Report wird ein vielversprechendes Gas-Unternehmen vorgestellt, das laut Experten vor einer explosiven Wachstumsphase stehen könnte.

ℹ️ Verbio in Kürze

  • Die Verbio SE ist einer der führenden Bioenergieproduzenten und gleichzeitig der einzige großindustrielle Hersteller von Biodiesel.
  • Neben dem Hauptsitz in Leipzig befinden sich Produktionsstätten in Deutschland, Polen und den USA. In Indien ist eine Anlage im Bau.
  • Das im SDAX gelistete Unternehmen wird mit rund 631 Millionen € bewertet.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Verbio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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