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Steinhoff: Achtung, viele Fake-News - wir haben die Fakten!

Marc Rendenbach / 10.12.17 / 14:44

In Medien und Foren werden derzeit schon reihenweise Untergangsszenarien für Steinhoff (WKN: A14XB9) beschrieben. Teilweise wird mit irreführenden Zahlen jongliert, oder es wird die sichere Insolvenz des Handelskonzerns heraufbeschworen. Die bislang bekannten Fakten sehen jedoch anders aus:

  • Steinhoff selbst hat bislang von keinerlei existenzgefährdender Situation berichtet. Als MDAX-Unternehmen müsste Steinhoff das aber tun, soweit diese konkret bekannt wäre.
  • Im Gegenteil bestätigte Steinhoff in dieser Woche erneut, dass man über hochqualitative, profitable Geschäfte verfüge.
  • Bei dem nun für den 19. Dezember geplanten Treffen mit Kreditgebern handelt es sich um ein traditionelles Meeting, welches einmal jährlich stattfindet. Dass hiervon das Überleben des Konzerns abhängt, ist maximal ein Gerücht.
  • Steinhoff will durch den Verkauf von Randgeschäften und die Rückführung eines an die Afrika-Tochter STAR gewährten Darlehens kurzfristig sein Liquiditätspolster um weitere 2 Milliarden Euro stärken. Das Unternehmen spricht hier nicht von einem akuten Liquiditätsbedarf, sondern möchte den Interessensgruppen "zusätzlichen Komfort" liefern. Das Geld soll auch zum Schuldenabbau verwendet werden.
  • Die Halbjahresbilanz wies einen Kassenbestand des Konzerns von 3,1 Milliarden Euro auf. Im September floss durch den Börsengang der STAR-Tochter eine weitere knappe Milliarde in die Kasse. Da auch das laufende Geschäft trotz möglicherweise geschönter Zahlen signifikanten, positiven Cashflow abwerfen sollte (die hohen Dividendenzahlungen der Vergangenheit sprechen dafür), dürfte es um die Liquidität der Steinhoff Holding weitaus weniger schlecht bestellt sein, als man angesichts vieler Berichte glauben könnte.
  • Laut Steinhoff gehe es bei der laufenden Untersuchung um Assets im Wert von 6 Milliarden Euro. Das ist nicht wenig, jedoch nur etwa ein Drittel der bilanzierten 17,7 Milliarden Euro an Goodwill und Intangible Assets per Halbjahresende. Selbst bei einer Totalabschreibung dieses Werts käme Steinhoff noch auf einen positives Eigenkapital im vermutlich zweistelligen Milliardenbereich.
  • Selbst wenn man Goodwill und Intangible Assets des Konzerns mit 0 bewerten würde, ergäbe sich zwar eine Überschuldungssituation, jedoch keine zwingende Insolvenz. Diese gibt es nämlich nur bei Zahlungsunfähigkeit.
  • Die kurzfristigen Verbindlichkeiten laut Zwischenbilanz beliefen sich zuletzt auf knapp 5,9 Milliarden Euro und bestehen entgegen diverser Berichte nur zu einem kleinen Teil aus Kreditschulden. Dem gegenüber standen Aktiva in der Bilanz in Höhe von insgesamt 34,67 Milliarden Euro und ein Umlaufvermögen von 8,8 Milliarden Euro.
  • Die Vorwürfe gegen den zurückgetretenen CEO Markus Jooste bezüglich Bilanzmanipulation und Urkundenfälschung sind lange bekannt. Auch wenn sich diese nun bewahrheiten sollten, hat das nicht gleich den Zusammenbruch des Konzerns zur Folge und dürfte wie beschrieben eher zu nennenswerten Abschreibungen führen als zur Insolvenz. Da aktuelle Vorstandsmitglieder von den Vorwürfen ausdrücklich ausgeklammert werden, ist es extrem unwahrscheinlich, dass Steinhoff insgesamt auf Betrug aufgebaut ist.
  • Aktuell meldet die deutsche Tochter Poco eine gesunde Umsatz- und Ergebnisentwicklung und rechnet mit Erlösen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Die österreichische Kika/Leiner-Gruppe sieht sich von dem Chaos bei der Mutter ebenfalls nicht betroffen, die britische Poundlands-Kette sieht sich nach herausfordernden Jahren sogar wieder im Angriffsmodus und die wichtige, börsennotierte Afrika-Tochter STAR, an der Steinhoff noch fast 80% der Anteile hält, meldete jüngst einen testierten Rekordgewinn.
  • Die Bonaitätsabstufung der Ratingagentur Moody's auf B1 führte diese Woche zu weiteren panischen Abverkäufen, ist aber angesichts der unklaren Situation nur ein obligatorischer Schritt gewesen und bedeutet nicht mehr als "hochspekulative Anlage". Legt Steinhoff testierte Zahlen vor und kann seine langfristige Finanzierung sichern, dürfte das Rating schnell wieder steigen.
  • Steinhoff gab Freitag bekannt, zusammen mit den Prüfern von Deloitte an der Veröffentlichung des testierten Konzernabschlusses zu arbeiten. Spätestens mit dessen Veröffentlichung dürfte sich das Insolvenzgespenst endgültig verabschiedet haben. Die mutmaßlich zahlreichen Leerverkäufer tun gut daran, ihre Short-Positionen zuvor wieder glattgestellt zu haben. Die gegenwärtige Marktkapitalisierung Steinhoffs preist bereits eine Insolvenz in Eigenverwaltung ein und entspricht kaum mehr als der Hälfte des letzten gemeldeten Cashbestandes.

Besuchen Sie in der kommenden Woche unbedingt regelmäßig unseren kostenlosen Live Chat, um die neuesten Entwicklungen nicht zu verpassen und schnellstmöglich profitieren zu können! Bleiben Sie zudem auch mobil auf dem Laufenden mit unserer brandneuen SD-App!

Interessenkonflikt: Der Autor dieser Publikation hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des hier besprochenen Unternehmens Steinhoff International Holdings und hat die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss.

In Medien und Foren werden derzeit schon reihenweise Untergangsszenarien für Steinhoff (WKN: A14XB9) beschrieben. Teilweise wird mit irreführenden Zahlen jongliert, oder es wird die sichere Insolvenz des Handelskonzerns heraufbeschworen. Die bislang bekannten Fakten sehen jedoch anders aus:

  • Steinhoff selbst hat bislang von keinerlei existenzgefährdender Situation berichtet. Als MDAX-Unternehmen müsste Steinhoff das aber tun, soweit diese konkret bekannt wäre.
  • Im Gegenteil bestätigte Steinhoff in dieser Woche erneut, dass man über hochqualitative, profitable Geschäfte verfüge.
  • Bei dem nun für den 19. Dezember geplanten Treffen mit Kreditgebern handelt es sich um ein traditionelles Meeting, welches einmal jährlich stattfindet. Dass hiervon das Überleben des Konzerns abhängt, ist maximal ein Gerücht.
  • Steinhoff will durch den Verkauf von Randgeschäften und die Rückführung eines an die Afrika-Tochter STAR gewährten Darlehens kurzfristig sein Liquiditätspolster um weitere 2 Milliarden Euro stärken. Das Unternehmen spricht hier nicht von einem akuten Liquiditätsbedarf, sondern möchte den Interessensgruppen "zusätzlichen Komfort" liefern. Das Geld soll auch zum Schuldenabbau verwendet werden.
  • Die Halbjahresbilanz wies einen Kassenbestand des Konzerns von 3,1 Milliarden Euro auf. Im September floss durch den Börsengang der STAR-Tochter eine weitere knappe Milliarde in die Kasse. Da auch das laufende Geschäft trotz möglicherweise geschönter Zahlen signifikanten, positiven Cashflow abwerfen sollte (die hohen Dividendenzahlungen der Vergangenheit sprechen dafür), dürfte es um die Liquidität der Steinhoff Holding weitaus weniger schlecht bestellt sein, als man angesichts vieler Berichte glauben könnte.
  • Laut Steinhoff gehe es bei der laufenden Untersuchung um Assets im Wert von 6 Milliarden Euro. Das ist nicht wenig, jedoch nur etwa ein Drittel der bilanzierten 17,7 Milliarden Euro an Goodwill und Intangible Assets per Halbjahresende. Selbst bei einer Totalabschreibung dieses Werts käme Steinhoff noch auf einen positives Eigenkapital im vermutlich zweistelligen Milliardenbereich.
  • Selbst wenn man Goodwill und Intangible Assets des Konzerns mit 0 bewerten würde, ergäbe sich zwar eine Überschuldungssituation, jedoch keine zwingende Insolvenz. Diese gibt es nämlich nur bei Zahlungsunfähigkeit.
  • Die kurzfristigen Verbindlichkeiten laut Zwischenbilanz beliefen sich zuletzt auf knapp 5,9 Milliarden Euro und bestehen entgegen diverser Berichte nur zu einem kleinen Teil aus Kreditschulden. Dem gegenüber standen Aktiva in der Bilanz in Höhe von insgesamt 34,67 Milliarden Euro und ein Umlaufvermögen von 8,8 Milliarden Euro.
  • Die Vorwürfe gegen den zurückgetretenen CEO Markus Jooste bezüglich Bilanzmanipulation und Urkundenfälschung sind lange bekannt. Auch wenn sich diese nun bewahrheiten sollten, hat das nicht gleich den Zusammenbruch des Konzerns zur Folge und dürfte wie beschrieben eher zu nennenswerten Abschreibungen führen als zur Insolvenz. Da aktuelle Vorstandsmitglieder von den Vorwürfen ausdrücklich ausgeklammert werden, ist es extrem unwahrscheinlich, dass Steinhoff insgesamt auf Betrug aufgebaut ist.
  • Aktuell meldet die deutsche Tochter Poco eine gesunde Umsatz- und Ergebnisentwicklung und rechnet mit Erlösen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Die österreichische Kika/Leiner-Gruppe sieht sich von dem Chaos bei der Mutter ebenfalls nicht betroffen, die britische Poundlands-Kette sieht sich nach herausfordernden Jahren sogar wieder im Angriffsmodus und die wichtige, börsennotierte Afrika-Tochter STAR, an der Steinhoff noch fast 80% der Anteile hält, meldete jüngst einen testierten Rekordgewinn.
  • Die Bonaitätsabstufung der Ratingagentur Moody's auf B1 führte diese Woche zu weiteren panischen Abverkäufen, ist aber angesichts der unklaren Situation nur ein obligatorischer Schritt gewesen und bedeutet nicht mehr als "hochspekulative Anlage". Legt Steinhoff testierte Zahlen vor und kann seine langfristige Finanzierung sichern, dürfte das Rating schnell wieder steigen.
  • Steinhoff gab Freitag bekannt, zusammen mit den Prüfern von Deloitte an der Veröffentlichung des testierten Konzernabschlusses zu arbeiten. Spätestens mit dessen Veröffentlichung dürfte sich das Insolvenzgespenst endgültig verabschiedet haben. Die mutmaßlich zahlreichen Leerverkäufer tun gut daran, ihre Short-Positionen zuvor wieder glattgestellt zu haben. Die gegenwärtige Marktkapitalisierung Steinhoffs preist bereits eine Insolvenz in Eigenverwaltung ein und entspricht kaum mehr als der Hälfte des letzten gemeldeten Cashbestandes.

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Interessenkonflikt: Der Autor dieser Publikation hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des hier besprochenen Unternehmens Steinhoff International Holdings und hat die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss.

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