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Biodel-Überraschung: Zukunft für Glucagon-Produkt!

Marc Rendenbach / 11.09.16 / 11:28

Erneuter Paukenschlag vergangenen Freitag nach Börsenschluss: Biodel (WKN: A1JZU5) kann nach rund einem Jahr seine Streitigkeiten mit dem Unilife-Konzern beilegen und sieht für sein wesentliches Asset, einer Notfall-Spritze mit speziellem Glucagon zur Behandlung von Unterzuckerung, wieder eine Zukunft.

Die Vereinbarung zwischen den Parteien räumt Biodel das Recht ein, innerhalb der nächsten sechs Monate Unilife-Assets zu erwerben, um die Glucagon-Spritze selbst produzieren zu können. Darüber hinaus erhält Biodel die Option auf eine weltweite, übertragbare Exklusivlizenz auf geistiges Eigentum, welche für die Entwicklung und Vermarktung des Produkts von Bedeutung sind. Der geringe Kaufpreis der Assets von lediglich 1,5 Millionen USD scheint damit begründet zu sein, dass Biodel im Gegenzug seine Schadensersatzklagen gegen Unilife fallen lässt.

Wird die Glucagon-Spritze zur Cashcow?

Der neueste Deal dürfte das erste große Ergebnis der Management-Anstrengungen sein, Biodels Diabetes-Assets vor dem anstehenden Merger mit Albireo zu monetarisieren. Biodels entwickeltes Glucagon zum Einsatz in seinem GEM-Produkt (Glucagon Emergency Management) hatte Anfang vergangenen Jahres mit herausragenen Studienergebnissen, die selbst die Erwartungen des Managements übertroffen hatten, für Aufsehen gesorgt. Bereits Mitte dieses Jahres sollte ursprünglich ein Zulassungsantrag erfolgen, doch aufgrund von Verfehlungen Unilifes als Produzent der Spritzen wurde das Programm auf Eis gelegt.

Biodels GEM-Produkt adressiert einen riesigen Diabetes-Market

Biodels GEM-Produkt adressiert einen riesigen Diabetes-Markt

Der Markt für Notfall-Spritzen zur Behandlung von Unterzuckerung lag schon vor einigen Jahren allein in den USA im dreistelligen Millionenbereich. Biodel erwartet sich von der Einführung seiner einfach zu handhabenden Lösung ein signifikantes Potenzial zur Marktausweitung, da laut Schätzungen zuletzt lediglich 10-20% der in Frage kommenden Patienten über ein entsprechendes Notfall-Kit verfügten

Interesse von AstraZeneca?

Biodel dürfte sich kaum auf den Deal mit Unilife eingelassen haben, wenn für das GEM-Produkt nicht bereits konkrete Zukunftspläne vorlägen, mit deren Umsetzung vor  Ablauf der Kaufoptionsfrist begonnen werden soll. Nach bisherigem Stand war eine Weiterentwicklung der Diabetes-Pipeline nach dem für das vierte Quartal vorgesehenen Zusammenschluss  mit Albireo nicht geplant. Die auf Magen-Darm-Erkrankungen spezialisierte Biotechschmiede bringt aber bekanntlich ein außergewöhnlich starkes Netzwerk an Führungskräften und Influencern mit, allen voran auch Großaktionär AstraZeneca. Der britische Pharmariese hatte 2014 die gesamte Diabetes-Sparte von Bristol-Myers Squibb übernommen (Albireo-CEO Ron Cooper war jahrelanger Europachef des Konzerns) und kündigte an, sein Portfolio in diesem Bereich weiter ausbauen zu wollen. Hier könnte also noch eine weitere faustdicke Überraschung warten.

Interessenkonflikt
Der Autor dieser Publikation hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des hier besprochenen Unternehmens Biodel und hat die Absicht, diese – auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss und weitere Hinweise gemäß §34b Abs. 1 WpHG in Verbindung mit FinAnV (Deutschland) unter: sharedeals.de/haftungsausschluss.

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