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Veganz Group: Ist die Aktie überbewertet?

Rudolf Schneider / 07.12.23 / 10:12

Die Veganz-Aktie (WKN: A3E5ED) verbessert sich zum Börsenstart leicht und steht aktuell bei 25,30 €. Damit bewegt sie sich seit der jüngsten Aufholjagd weiterhin auf einem hohen Niveau. Insgesamt ist der Kursverlauf jedoch ein Fiasko für die Aktionäre der ersten Stunde. Lohnt sich hier eine Investition?

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ℹ️ Veganz vorgestellt

Veganz setzt, wie der Name schon sagt, auf vegane Ernährung. Diesen Trend bespielt das 2011 gegründete Berliner Jungunternehmen als „Europas erste vegane Supermarktkette“. Konkret konzentriert sich die Marke Veganz auf die Eigenproduktion der Produkte. Hauptsitz und Produktionsstandort sind im brandenburgischen Ludwigsfelde. Die Marktkapitalisierung beträgt 31,6 Millionen €.

Konzentration auf die Produktion

Am 5. Dezember teilte das Unternehmen mit, dass die letzte Filiale verkauft wurde. Damit konzentriert sich Veganz voll auf die Entwicklung veganer Produkte sowie deren Produktion. Der Vertrieb läuft jetzt über Lebensmittelmärkte, Drogerien und über den eigenen Onlinehandel.

Eine langfristige Partnerschaft wurde auch mit dem Streamer Gronkh vereinbart, er verfügt über 4,9 Millionen Follower. Die aktive Anpreisung der veganen Produkte dürfte sich positiv auf den Absatz und Ertrag auswirken.

Der Erlös aus der Aktienemission wurde für den Bau der Produktionsstätte verwendet. Mittlerweile ist diese voll ausgelastet, eine Kapazitätserweiterung ist geplant. Mit der Übernahme der insolventen Happy Cheeze wurde die Produktpalette im Bereich des Käseersatzes erweitert.

Insgesamt dürfte diese Strategie „Weg vom Handel und hin zur Produktion“ der richtige Schritt sein.

Ertrag deutlich verbessert

In dem am 15. November veröffentlichten Quartalsbericht ist erkennbar, dass der Schwerpunkt bei der Ertragsverbesserung liegt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum verringerte sich der operative Verlust in den ersten neun Monaten von 8,7 auf 4,5 Millionen €. Ursache ist eine strikte Kostenreduktion sowie die Effizienzsteigerung. Die Ertragsverbesserung ist im Hinblick auf den gesunkenen Umsatz besonders hervorzuheben.

In den ersten neun Monaten sank der Umsatz von 17,1 auf 12,8 Millionen €. Das Unternehmen bereinigte seine Produktpalette, dies dürfte der Hauptgrund sein. Im Kerngeschäft verbesserte sich der Umsatz laut Unternehmensangaben um 7,8%. Der Absatz über Lebensmittelmärkte verringerte sich um 11% auf 56%, das Drogeriegeschäft stieg um 7% auf 32% des Gesamtumsatzes.

Insgesamt sind die Produktkonzentration sowie die gesteigerte Ertragskraft positiv zu werten.

Für das Gesamtjahr soll dieser Weg fortgesetzt werden und insbesondere die Profitabilität verbessert werden. Konkrete Angaben bezüglich Umsatz und Ertrag erfolgten bislang nicht.

Wie ist die weitere Kursentwicklung einzuschätzen?

Die Erholung in der zweiten Jahreshälfte ist bemerkenswert, in der Spitze hat sich der Kurs auf rund 31 € verdreifacht. Die Marktkapitalisierung ist im Hinblick auf die derzeit schwache Ertragskraft sehr ambitioniert.

Ich halte das Unternehmen für sehr interessant, denn die vegane Ernährung ist ein Megatrend im Lebensmittelgeschäft. Allerdings sind hier auch die großen Player vertreten. Die nächsten Quartale werden die Fortschritte bei der Ertragskraft zeigen.

Meiner Meinung nach besteht derzeit kein größeres Potenzial, in dem deutlichen Kursanstieg ist viel Positives eingepreist. Daher halte ich das jetzige Niveau für zu hoch.

Mein Fazit: Bei den jetzigen Kursen ist die Aktie uninteressant. Anders sieht es bei einem deutlichen Kursrückgang aus.

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