Traton-Aktie: Kann das den Kurs beflügeln?
Die Traton-Aktie ist davon geprägt, dass sich das Unternehmen in einer schwierigen Phase befindet. Zuletzt bewegte sich der Titel in einer breiteren Range von 26 bis 33 €. Am Montag verliert der Wert aktuell leicht und steht bei 30,20 €. Was ist hier zu erwarten?
Großauftrag erhalten
Die Deutsche Bahn betreibt neben Zügen auch einen regen Busverkehr. Um die Flotte zu modernisieren und auf Elektromobilität umzusteigen, wurde ein Großauftrag über insgesamt 3300 Busse erteilt. Hauptlieferant ist die Traton-Tochtergesellschaft MAN. Zweiter Lieferant für E-Fahrzeuge ist BYD, deren Busse in Ungarn gefertigt werden.
Für MAN ist es der größte Auftrag in der Unternehmensgeschichte. Neben E-Bussen werden Busse mit Hybrid- und klassischen Verbrennermotoren geliefert. Die Fahrzeuge werden von 2027 bis 2032 ausgeliefert. Das Gesamtvolumen liegt bei mehr als 1 Milliarde €, der Anteil von MAN beträgt laut Unternehmensangaben bei mehr als 3000 Fahrzeugen.
Alexander Vlaskamp, CEO bei MAN Truck & Bus, kommentierte den Auftrag so:
Der neue Rahmenvertrag mit der Deutschen Bahn ist ein historischer Beschaffungsauftrag und ein herausragender Vertrauensbeweis für unsere Produkte und unsere Mannschaft.
Auftrag kam zur richtigen Zeit
Die Auftragsvergabe kam zur richtigen Zeit. Im letzten Quartalsbericht wurde über einen gravierenden Auftragsrückgang von Bussen in Nordamerika berichtet. Ob dieser neue Auftrag diesen Rückgang vollkommen ausgleicht, dürfte eher unwahrscheinlich sein.
Es ist jedoch ein Prestigeauftrag, dem weitere in anderen Ländern folgen könnten. Die Busbetreiber werden zukünftig verstärkt auf Elektrofahrzeuge umsteigen. MAN ist hier sehr gut aufgestellt.
Ertragseinbruch erlitten
In dem Quartalsbericht vom 29. Oktober zeigt sich die Misere des Nutzfahrzeugherstellers. Das operative EBITDA reduzierte sich von 3,3 Milliarden € auf 2 Milliarden €. Ursache hierfür war in erster Linie der Umsatzrückgang. Er reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8% auf 32,3 Milliarden €.
Das führte zu einer geringeren Kapazitätsauslastung. Darüber hinaus fielen aufgrund der US-Zölle höhere Materialbeschaffungskosten an. Ebenfalls wirkten sich Währungsverluste negativ aus.
Im Hinblick auf die schwierige Wirtschaftslage sind die Zahlen dennoch als zufriedenstellend zu bezeichnen. Für das Gesamtjahr wird ein Umsatzrückgang von 10% bis 0% erwartet. Die operative Marge soll bei 6 bis 7% liegen, allerdings im unteren Bereich.
Lage bleibt angespannt
Momentan fehlen die positiven Impulse in der Gesamtbranche. Trotz des Großauftrages bleibt die Lage weiterhin angespannt. Dies wird sich auch auf den Kurs auswirken. Ich gehe davon aus, dass der Kurs sich weiterhin in der vorgenannten Range von 26 bis 33 € bewegen wird.
Was momentan für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von aktuell 5,6%. Aufgrund des Ertragsrückgangs könnte die Dividende gesenkt werden. Sollte das geschehen, dürfte die Rendite immer noch sehr hoch sein.
Ergänzend sei erwähnt: Gerade in unsicheren Marktphasen können Dividenden-Aktien als Stabilisator dienen. Diese zehn Titel kombinieren defensiven Charakter mit interessanten Kurschancen – eine Kombination, die aktuell selten geworden ist.
Die Analysten sehen das mehrheitlich ebenfalls so. Deren Bandbreite reicht von 30 bis 36 €. Bernstein Research sieht mit ihrem Zielkurs von 36 € ein Potenzial von +20%
Mein Fazit: Hier besteht keine Eile zum Einstieg. Momentan eignet sich die Aktie nur für renditebewusste Anleger.
ℹ️ Traton in Kürze
- Die Traton SE (WKN: TRATON) ist eine Tochtergesellschaft der Volkswagen AG. In ihr sind die Nutzfahrzeugmarken des VW-Konzerns gebündelt, hierzu gehören bedeutende Marken wie MAN, Scania und Navistar. Das Angebot umfasst leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse.
- Der Konzern unterhält neben dem Hauptsitz in München weltweite 28 Produktionsstätten in 14 Ländern. Niederlassungen und Produktionsstätten.
- Die Aktie ist im SDAX gelistet. Die Marktkapitalisierung beträgt 15,1 Milliarden €.
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