Thiogenesis-Aktie: Hier liegen die großen Hoffnungen

Das kanadische Biotech-Unternehmen Thiogenesis Therapeutics treibt mit Nachdruck die Planungen mit seinem neuen Asset voran, einer Phase-3-Studie der nephropathischen Zystinose. Doch die Thiogenesis-Aktie hat binnen einer Woche um fast -10% nachgegeben und notiert bei 0,57 CA$. Interessiert Anleger das alles nicht?

Ein hochspannender Wirkstoff

Thiogenesis Therapeutics ist ein Biotechnologieunternehmen im klinischen Stadium, das schwefelbasierte Therapeutika der nächsten Generation (Thiole) entwickelt, die das Redoxgleichgewicht wiederherstellen und Entzündungen reduzieren sollen; beides sind wichtige Ursachen für erbliche und erworbene mitochondriale Erkrankungen.

Die Kanadier verfügen über einen hochspannenden Wirkstoff: TTI-0102, ein neuartiges Zysteamin-Prodrug, das die Einschränkungen herkömmlicher Thiol-Therapien durch verbesserte Verträglichkeit, Bioverfügbarkeit und Dosierung überwindet. Erste klinische Ergebnisse zeigen, dass TTI-0102 auch in hohen Dosen gut vertragen wird.

Grafik: Thiogenesis Therapeutics

Eine heimtückische Krankheit

Zysteamin ist ein von der US-Behörde FDA zugelassenes Medikament zur Behandlung der nephropathischen Zystinose. Die derzeitigen Darreichungsformen weisen jedoch gastrointestinale Nebenwirkungen, strenge Dosierungsschemata und Schwierigkeiten bei der Therapietreue auf.

Genau hier kommt nun TTI-0102 ins Spiel. Thiogenesis plant, bereits Anfang 2026 einen Antrag auf Zulassung eines neuen Prüfpräparats (Investigational New Drug, IND) für eine zulassungsrelevante Phase-3-Studie mit TTI-0102 bei Zystinose einzureichen.

Die nephropathische Zystinose ist eine seltene, aber heimtückische Krankheit. Sie wird vererbt und durch Mutationen im CTNS-Gen verursacht. Patienten müssen lebenslang mit Zysteamin behandelt werden. TTI-0102 hat nach Angaben von Thiogenesis das Potenzial, einmal täglich mit einer deutlich verbesserten Verträglichkeit dosiert zu werden.

Weitere Eisen im Feuer

Die Kanadier haben in ihrer Pipeline aber noch weitere Eisen im Feuer. So wird der Wirkstoff TTI-0102 auch in einer Phase-2-Studie für MELAS getestet. Beim MELAS-Syndrom handelt es sich um eine mitochondriale Erkrankung mit Laktatazidose und schlaganfallähnlichen Anfällen.

Zudem weist die Pipeline des Unternehmens klinische Forschungen beim Leigh-Syndrom (Phase 2a) aus. Dabei handelt es sich um eine seltene, vererbte mitochondriale Erkrankung, die typischerweise im Säuglings- oder Kleinkindalter beginnt. Schließlich ist eine Phase-2-Studie in Vorbereitung, um den Wirkstoff gegen die pädiatrische MASH (metabolisch dysfunktionsassoziierte Steatohepatitis) zu erproben. Das ist eine schwere, rasch fortschreitende Lebererkrankung bei Kindern, die durch Fettansammlung, Entzündung und Fibrose gekennzeichnet ist.

Lohnt sich ein Investment?

Könnte sich ein Investment in die Thiogenesis-Aktie lohnen? Meiner Meinung nach bietet der Titel bei den derzeitigen Kursen ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Sollte der Wirkstoff in einer der vier aktuellen Indikationen eine Zulassung erhalten, wäre sicherlich ein höherer Börsenwert als die aktuellen 26,4 Millionen CA$ angebracht.

Die Risikobrille sollten Anleger aber bei einem Investment keineswegs absetzen. Einerseits ist der Biotech-Sektor an sich sehr volatil mit teils hohen Kursschwankungen. Andererseits können klinische Forschungen am Ende natürlich immer scheitern. Schließlich kommt bei der Thiogenesis-Aktie noch hinzu, dass sich weitgehend unbekannt ist, was ein sehr geringes Handelsvolumen zur Folge hat.

Wer sich detailliert mit der Thiogenesis-Aktie befassen möchte, findet in unserem Hintergrund-Report ausführliche Informationen.

Interessenkonflikte: Ein konkreter und eindeutiger Interessenkonflikt besteht darin, dass der Herausgeber und mit dem Herausgeber verbundene natürliche oder juristische Personen Positionen in Thiogenesis Therapeutics, Corp. halten und diese Positionen jederzeit – auch kurzfristig – weiter aufstocken oder verkaufen können. Darüber hinaus wurde die bull markets media GmbH für die Berichterstattung über Thiogenesis Therapeutics, Corp. vom Unternehmen selbst vergütet. Hierin besteht ein weiterer, erheblicher Interessenkonflikt.