Thiogenesis-Aktie -8%: Warum geht's plötzlich bergab?

Die Aktie unseres Biotech-Tipps Thiogenesis Therapeutics ist am Mittwoch mit fast -8% unter die Räder gekommen und notiert nur noch bei 0,60 CA$. Binnen eines Monats sind es sogar schon -20%. Was ist da los? Warum verlieren Anleger das Vertrauen? Und ist die plötzliche Skepsis wirklich berechtigt?

Sell on good news

Eine alte Börsenregel scheint sich in diesen Tagen bei der Thiogenesis-Aktie zu bewahrheiten. Nachdem das Unternehmen im November Top-News veröffentlich hat – zuletzt am 24. November über ein „nebenbei“ in der MELAS-Phase-2-Studie gewonnenes weiteres Asset zu nephropathischer Cystinose, das gleich in eine zulassungsrelevante Phase-3-Studie startet – drücken Investoren den Verkaufsknopf bei der Aktie. Nach dem Motto: Sell on good news – verkaufe bei guten Nachrichten.

Aber: Hat sich der Investmentcase bei der Thiogenesis-Aktie verschlechtert? Ist sie plötzlich kein Geheimtipp mehr in der Biotech-Branche? Gibt es Anlass zur Sorge? Blicken wir auf die Fakten.

Das sind die Fakten

Thiogenesis Therapeutics hat zweifellos einen ziemlich einzigartigen Wirkstoff namens TTI-0102. Dabei handelt es sich um ein neuartiges Prodrug von Cysteamin, das als neue chemische Substanz (NCE) klassifiziert ist. Es besitzt eine asymmetrische Disulfidkonfiguration und besteht aus Cysteamin und einer zusätzlichen Thiolgruppe.

TTI-0102 behandelt Erkrankungen, die mit mitochondrialem oxidativem Stress einhergehen, indem es Cysteamin in zwei Stoffwechselschritten schrittweise freisetzt. Dies reduziert Nebenwirkungen, ermöglicht höhere Dosierungen und unter Umständen eine einmal tägliche Anwendung im Vergleich zu früheren Therapien.

Der Wirkstoff wird aktuell in verschiedenen Indikationen getestet:

• Phase-2-Studie zur mitochondrialen Erkrankung MELAS, die 2026 in eine Phase-3-Studie überführt werden soll
• Phase-2a-Studie zum Leigh-Syndrom
• Phase-2-Studie zu MAFLD
• Phase-1-Studie zum Rett-Syndrom
• NEU: Zulassungsrelevante Phase-3-Studie zu nephropathischer Cystinose

Ist die Aktie kaufenswert?

Zunächst muss man an dieser Stelle festhalten, dass SD-Leser mit der Thiogenesis-Aktie trotz der starken jüngsten Kursverluste immer noch im Plus liegen, sofern sie gehalten und nicht zwischenzeitlich Gewinne realisiert haben. Denn erstmals präsentiert haben wir diesen Titel am 26. März bei einem Kurs von 0,55 CA$.

Wie sieht es nun aktuell aus? Aus meiner Sicht hat sich der Investmentcase keinesfalls verschlechtert, sondern sogar noch erheblich verbessert. Und zwar deshalb, weil der MELAS-Trial offensichtlich so gute Daten hervorgebracht hat, dass die klinischen Forschungen 2026 in Phase 3 vorrücken.

Und nicht nur das: Ein weiterer Joker ist hinzugekommen durch die auf Anhieb zulassungsrelevante Phase-3-Studie zu nephropathischer Cystinose. Insofern lautet mein Tipp, die Thiogenesis-Aktie in Schwächephasen gemütlich einzusammeln. Bei einem Börsenwert von rund 27,8 Millionen CA$ bietet sich meiner Meinung ein sehr gutes Chance-Risiko-Profil. Die grundsätzlichen Risiken bei Aktien aus dem Biotech-Sektor sollten Anleger dabei auf dem Schirm haben.

Wer sich detailliert mit der Thiogenesis-Aktie befassen möchte, findet in unserem Hintergrund-Report ausführliche Informationen.

Interessenkonflikte: Ein konkreter und eindeutiger Interessenkonflikt besteht darin, dass der Herausgeber und mit dem Herausgeber verbundene natürliche oder juristische Personen Positionen in Thiogenesis Therapeutics, Corp. halten und diese Positionen jederzeit – auch kurzfristig – weiter aufstocken oder verkaufen können. Darüber hinaus wurde die bull markets media GmbH für die Berichterstattung über Thiogenesis Therapeutics, Corp. vom Unternehmen selbst vergütet. Hierin besteht ein weiterer, erheblicher Interessenkonflikt.