Tesla-Aktie -8%: Der Anfang vom Ende
Mit einem Kursverlust von -8% setzte die Tesla-Aktie am gestrigen Dienstag ihren massiven Abwärtstrend der letzten Wochen fort. Seit dem Allzeithoch Mitte Dezember hat Elon Musks Autofirma -37% ihres Wertes verloren. Ist das der Anfang vom Ende?
Der Absatz bricht dramatisch ein
Viele Musk- und Tesla-Fans mögen mich als verrückt bezeichnen, diese Frage überhaupt zu stellen. Aber ich glaube tatsächlich, dass wir uns derzeit am Anfang des Niedergangs von Tesla befinden. Ich will erklären, warum ich glaube, dass der US-Autobauer seine besten Tage bereits hinter sich hat.
Die jüngsten Absatzzahlen zeigen deutlich, dass Tesla ein Absatzproblem hat – und es ist kein kleines, sondern ein massives Problem. Nachdem bereits im Gesamtjahr 2024 die Zahl der verkauften Autos zurückging, lieferte Tesla auch im Januar gruselige Absatzzahlen.
In den USA ging der Absatz um 13% im Januar gegenüber dem Vorjahr zurück. Gleichzeitig stieg der Absatz von Elektroautos in den Vereinigten Staaten um 15%. Wer rechnen kann wird feststellen, dass Tesla dramatisch hohe Marktanteile verliert. Fairerweise muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass der Marktanteil des Autobauers bei E-Autos in den USA immer noch bei 45% liegt. Aber das macht die Fallhöhe umso größer.
Ganz düster sieht es für Tesla inzwischen in Europa aus. Im Januar verkauft das Unternehmen nur noch knapp 10.000 Autos in allen europäischen Ländern zusammen. Das ist ein Rückgang von sage und schreibe 45% gegenüber dem Vorjahr. Im Januar stieg die Zahl der zugelassenen E-Autos in Europa übrigens um 37% im Vorjahresvergleich. Auch auf dem alten Kontinent geht der Marktanteil von Tesla folglich den Bach runter. Und nicht zuletzt ging der Tesla-Absatz auch in China, dem weltgrößten Automarkt, zum Jahresbeginn zurück.
Problem Modellpalette und Musk
Die gravierende Absatzschwäche von Tesla hat zwei wesentliche Gründe. Erstens: Die Modellpalette. Zweitens: Elon Musk.
Die Modellpalette von Tesla ist völlig veraltet. Zwar hat der Autohersteller inzwischen eine neue Version des Modell Y auf den Markt gebracht. Aber das war es auch schon. Große Wettbewerber wie BYD, Stellantis oder VW bringen fast jedes Jahr neue Automodelle in zweistelliger Zahl auf den Markt. Wer über den Kauf eines Neuwagens nachdenkt, der diesen Namen auch verdient, wird nicht mehr bei Tesla vorbeischauen.
Nachdem Elon Musk mit seiner Genialität und Radikalität über viele Jahre hinweg eines der wichtigsten Kaufargumente für Tesla-Autos war, ist der Tesla-Chef inzwischen zum Problem für den Autobauer geworden. Für viele Autokäufer in Europa, China und den USA ist Musk aufgrund seiner Unterstützung von Donald Trump, seiner radikalen Ansichten sowie seiner umstrittenen Auftritte und Äußerungen zu einer persona non grata geworden.
Viele Tesla-Besitzer kleben sich inzwischen Sticker mit Sprüchen wie „I bought this before Elon went crazy“ auf ihre Autos. Nichts verdeutlicht besser, dass Musk inzwischen zu einem Absatzhemmnis für sein Unternehmen geworden ist.
Hinzu kommt, dass Musk sowieso kaum mehr Zeit für das Management von Tesla zu haben scheint. Er muss sich mit seiner neuen Behörde DOGE um die Effizienz der US-Verwaltung kümmern, baut gleichzeitig Raketen mit SpaceX, entwickelt KI mit xAI und muss vor allem zusehen, dass der Nachrichtendienst X nicht zu einem Milliardengrab wird.
Ein zappendusteres Chartbild
Das Chartbild der Tesla-Aktie ist denkbar düster. Seit gut zwei Monaten befindet sich der Auto-Titel in einem steilen Abwärtstrend. Gestern fiel der Aktienkurs kurzzeitig unter die Marke von 300 US$. Sollte der Kurs diese Marke durchbrechen, droht ein Absturz auf den nächsten Support bei ca. 265 US$.
Das sinkende Schiff verlassen
Apropos Milliardengrab: Ich rate Anlegern, die jetzt noch Tesla-Aktien halten, diese sofort zu verkaufen, um nicht in dieses Milliardengrab zu fallen. Die aktuelle Bewertung von Tesla ist mit einem TTM-KGV von 150 und einem Forward-KGV von 100 immer noch völlig absurd. In diesem Zusammenhang: Der neue Auto-Report enthüllt einen verkannten Hoffnungsträger der E-Mobilität mit Tenbagger-Potenzial und warnt gleichzeitig vor überbewerteten Branchengrößen.
Kein Mensch kann mir erklären, warum die Bewertung der Tesla-Aktie um ein Zehnfaches höher ist als die fast aller anderen Autohersteller. Ich kann das ganze Zukunftsgefasel, dass Tesla eigentlich ein KI-Robotaxi-Roboter-Unternehmen sei, ehrlich gesagt nicht mehr hören. Stand heute ist Tesla ein stinknormaler Autohersteller, dessen Absatz im Sinkflug ist. In allen anderen Branchen muss sich das Unternehmen erst noch beweisen.
Selbst die beiden erfolgreichsten Autobauer der letzten Jahre, BYD und Ferrari, kommen mit Forward-KGVs von 22 und 53 nicht ansatzweise auf die Bewertung von Tesla. Und das, obwohl BYD ein stark wachsendes Unternehmen ist und sich Ferrari Jahr für Jahr dumm und dämlich verdient.
Fazit für mich: Tesla-Aktionäre sitzen auf einem sinkenden Schiff. Und auf einem sinkenden Schiff empfiehlt es sich, über Bord zu springen, solange man noch über Wasser ist.
ℹ️ Tesla in Kürze
- Der 2003 gegründete US-Autohersteller mit Hauptsitz in Austin im US-Bundesstaat Texas ist derzeit der weltweit zweitgrößte Hersteller von Elektroautos. Neben Fahrzeugen stellt Tesla (WKN: A1CX3T) auch Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen her.
- Die Fahrzeuge und teilweise auch die Batterien werden in Gigafactories genannten Großfabriken produziert. Derzeit betreibt Tesla Gigafactories in den USA, Deutschland und China.
- Tesla ist Mitglied in den US-Leitindizes Nasdaq 100 und S&P 500 und ist ca. 950 Milliarden US$ wert.
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