Tesla-Aktie -14%: Das Ende einer Männerfreundschaft
Die Tesla-Aktie erlebte am Donnerstag einen heftigen Kurseinbruch von -14%. Am Freitagmorgen kann sich Elon Musks Autobauer mit einem Kursplus von ca. +5% etwas erholen, aber es stellt sich natürlich die Frage, was hinter dem massiven Crash steckt und ob Anleger jetzt in die Tesla-Aktie einsteigen sollten?
Musk und Trump bekriegen sich medial
Auslöser des gestrigen Kurssturzes der Tesla-Aktie war das Ende der Männerfreundschaft zwischen Elon Musk und Donald Trump. Nachdem Musk Trump im Wahlkampf massiv unterstützte und vom US-Präsidenten mit dem Amt eines Effizienzberaters „belohnt“ wurde, haben sich die beiden Alpha-Tiere mächtig überworfen.
Der Grund: ein gewaltiges Gesetzespaket von Trump, das die Staatsverschuldung in neue Höhen treiben wird, um Steuergeschenke zu finanzieren. Musk bezeichnete das Paket als „ekelhafte Abscheulichkeit“, weil es wohl seine Arbeit als Chefeinsparer der USA konterkariert.
Der wahre Grund dürfte aber sein, dass das Gesetzesvorhaben die Abschaffung von Steuergutschriften für Elektroautos vorsieht. Das könnte massiv negative Auswirkungen auf den Absatz von Tesla in den USA haben.
Trump ließ die Anschuldigungen des Tesla-Chefs selbstverständlich nicht auf sich sitzen und schrieb über seine Social Media-Seite Truth Social, dass Musk „verrückt geworden“ sei. In bekannter Trump-Manier droht der US-Präsident seinem ehemaligen Buddy mit der Kündigung von Regierungsverträgen. Musk drohte Trump seinerseits mit der Außerdienststellung der Raumfahrtkapsel Dragon, die auch die NASA nutzt.
Zudem rief er seine Follower auf X dazu auf, das Steuergesetz von Trump zu verhindern. Gleichzeitig wandte er sich an die Mitglieder des US-Kongresses mit den Worten
Trump hat noch dreieinhalb Jahre als Präsident – und mich wird es noch mehr als 40 Jahre geben.
Eine gewaltige Absatzkrise
Während sich Musk und Trump in die Haare kriegen, bricht der Absatz von Tesla weiter ein. Vor allem in Europa hat die Absatzkrise des Elektroautobauers längst bedrohliche Ausmaße angenommen.
In vielen Länder geht der Absatz seit mehreren Monaten kontinuierlich zurück. Um nur zwei Beispiele zu nennen: In Portugal brach der Absatz um 68% gegenüber dem Vorjahr ein, in Schweden um 54%.
Auch in Deutschland verkauft Tesla so gut wie keine Autos mehr. Im Mai wurden gerade mal 1.200 Tesla-Fahrzeuge hierzulande neu zugelassen – ein Desaster!
Und auch im so entscheidenden chinesischen Markt schwimmen Tesla die Felle davon. Seit acht Monaten sinkt der Absatz der Amerikaner. Im Mai setzte Tesla-China nur noch knapp über 60.000 Fahrzeuge ab (inklusive Exporte) – ebenfalls ein katastrophal schlechter Wert.
Tesla hat zu lange geschlafen
Der Streit zwischen Elon Musk und Donald Trump ist für mich nichts anderes als eine Konfrontation zwischen zwei Kleinkindern, die letztlich ohne größere Folgen bleiben wird. Was aber nicht ohne Folgen bleiben wird, ist die Absatzkrise von Tesla.
Zwar läuft inzwischen die Auslieferung eines neuen Models Y, aber das ist meiner Meinung nach viel zu wenig, um den Bedeutungsverlust von Tesla aufzuhalten. Seit Jahren hat Elon Musk es verabsäumt, regelmäßig neue Modelle auf den Markt zu bringen. Vor allem das Kleinwagensegment hat er bis heute sträflich vernachlässigt.
Diese Modellpolitik fällt Tesla nun vor die Füße. Andere Hersteller haben die letzten Jahre genutzt, um ein wahres Modellfeuerwerk in allen Fahrzeugklassen zu zünden. E-Autokäufer haben heutzutage die Qual der Wahl zwischen Dutzenden Modellen in allen Klassen. Tesla ist nur noch einer von vielen Herstellern ohne irgendeinen signifikanten Wettbewerbsvorteil.
Diese Wette wird schiefgehen
An dieser Stelle wird von Musk-Fans immer das Argument vorgebracht, dass Tesla schon seit langem kein normaler Autobauer mehr sei, sondern ein Robotaxi-Unternehmen und Roboterhersteller. Ich kann dieses Argument nicht mehr hören.
Bei Robotaxis produziert Tesla seit Jahren nicht mehr als viel heiße Luft. Kommende Woche will Tesla zwar mit ersten Tests im texanischen Austin beginnen. Aber ein Test ist noch lange keine Zulassung. In den vergangenen Wochen sorgten autonom fahrende Teslas mal wieder für Negativschlagzeilen. Angeblich waren die Testautos nicht in der Lage, Kinderdummys und geparkte Schulbusse zu erkennen. Sollte es in der Testphase zu schweren Unfällen kommen, würde eine Zulassung der Robotaxis wohl in weite Ferne rücken.
Seit Jahren predige ich, die Tesla-Aktie zu verkaufen und ich werde nicht müde, meine Verkaufsempfehlung weiter zu predigen. Der Autobauer ist angesichts seiner ausgewachsenen Absatzkrise absurd überbewertet. Die Wette auf Teslas Zukunft als Robotaxibetreiber und Roboterbauer wird meiner Meinung nach grandios schiefgehen. Hier sei erwähnt: Unser exklusiver Report „Motoren-Machtkampf“ identifiziert einen Geheimtipp mit Vervielfachungspotenzial und zeigt auf, welche Großkonzerne vor existenziellen Herausforderungen stehen.
ℹ️ Tesla in Kürze
- Der 2003 gegründete US-Autohersteller mit Hauptsitz in Austin im US-Bundesstaat Texas ist derzeit der weltweit zweitgrößte Hersteller von Elektroautos. Neben Fahrzeugen stellt Tesla (WKN: A1CX3T) auch Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen her.
- Die Fahrzeuge und teilweise auch die Batterien werden in Gigafactories genannten Großfabriken produziert. Derzeit betreibt Tesla Gigafactories in den USA, Deutschland und China.
- Tesla ist Mitglied in den US-Leitindizes Nasdaq 100 und S&P 500 und ist ca. 890 Milliarden US$ wert.
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