Stratec-Aktie: Ist das Schlimmste vorüber?

Bei der Stratec-Aktie führten die Zahlen für das erste Quartal vom 30. Mai zu einem Kursanstieg von rund +10%. Am Montag verliert sie wieder -2,3% und steht aktuell bei 27,60 €. Beginnt jetzt die nachhaltige Erholung?

Bodenbildung erreicht?

Die Aktie befand sich in einem extremen Abwärtstrend. Seit dem Hoch Anfang 2022 mit 136 € ging es stetig abwärts. Zwar erholte sich der Kurs zwischenzeitlich immer wieder, diese waren jedoch nur von kurzer Dauer.

Der langfristige Chart zeigt, dass während der Corona-Pandemie der Kurs von 69 auf 136 € anstieg. Mittlerweile ist das Vorpandemie-Niveau jedoch deutlich unterschritten.

Mit dem jetzigen Anstieg könnte der Abwärtstrend gestoppt sein und der Aufstieg beginnen.

Starke Zahlen geliefert

Lange Zeit war die Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens gering; die Kunden saßen noch auf hohen Lagerbeständen. Die Situation änderte sich in den ersten drei Monaten.

Der Umsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12% auf 60,4 Millionen €. Sehr stark gefragt waren die Software-Lösungen.

Die Ertragslage verbesserte sich überproportional. Das bereinigte EBIT stieg von 2,9 auf 5,4 Millionen €. Die daraus ergebende EBIT-Marge erhöhte sich um 3,5 Prozentpunkte auf 8,9%. Noch deutlicher fiel das Konzernergebnis aus – von 1,1 Millionen € zuvor stieg es auf 3,1 Millionen €.

Insgesamt sind die Quartalszahlen sehr gut ausgefallen.

Marcus Wolfinger, Vorstandsvorsitzender von Stratec, kommentierte die Zahlen so:

Die Stratec-Gruppe konnte mit einem starken ersten Quartal erwartungsgemäß einen dynamischen Start ins Geschäftsjahr 2025 verzeichnen.

Jahresausblick bestätigt

Aufgrund der erwarteten Entwicklung im ersten Quartal wurde die Jahresprognose bestätigt. Demnach wird mit einem Umsatzwachstum im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Bei dem Bestellverhalten wird mit einer höheren Volatilität gerechnet.

Auch bei der EBIT-Marge bleibt der Konzern vorsichtig. Gegenüber dem Vorjahreswert mit 13% stehen jetzt 10 bis 12% auf dem Zettel. Für das vierte Quartal werden starke Finanzzahlen erwartet.

Die Prognose dürfte konservativ aufgestellt sein. Je nach Jahresverlauf kann sie nach oben erhöht werden.

Aktie hat Potenzial

Aus meiner Sicht ist das Schlimmste überstanden. Laut Konzernangaben nimmt die Zahl der Kooperationen mit Kunden, auch das Bestellverhalten von Verbrauchsmaterial normalisiert sich wieder.

Der starke Anstieg dürfte sich wieder korrigieren. Wichtig ist jedoch, dass sich ein Boden beim Kursverlauf bildet. Mittelfristig halte ich Kurse von 35 € für machbar.

Die Analysten sind sehr unterschiedlicher Meinungen. Die DZ Bank, mit 28 € hält die Aktie für fair bewertet. Die Deutsche Bank ist mit ihrem Zielkurs von 33 € mehr bei meiner Ansicht. Warburg Research ist mit 41 € sehr zuversichtlich.

Was für die Aktie spricht, ist die aktuelle Dividendenrendite von 2,1%. Sollte sich die Ertragslage nachhaltig verbessern, könnte die letzte Dividende von 0,60 € höher ausfallen. Hier sei angemerkt: Der Report „Dividenden Top-Picks 2025“ bietet einen umfassenden Überblick über zehn Aktien, die für den Aufbau eines ertragreichen Dividenden-Portfolios in Frage kommen.

Mein Fazit: Die Aktie besitzt wieder Kurspotenzial.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Stratec. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.