Stellantis-Aktie: 40% Upside und 6% Dividende
Die Stellantis-Aktie erlebte in den letzten fünf Handelstagen einen dramatischen Kurseinbruch um fast -17%. Gestern ging das Papier des internationalen Autokonzerns auf einem neuen 3-Jahrestief aus dem Handel. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate hat sich der Kurs der Stellantis-Aktie mehr als halbiert. Sollten sich Anleger nun sagen „schlimmer geht nimmer“ und in den Autobauer investieren?
Neue Zölle belasten
US-Präsident Trump sorgt dieser Tage mächtig für Bewegung an den Börsen. Der gestrige Markteinbruch zeigte, dass einige Beobachter offenbar damit gerechnet haben, dass Trump die angedrohten Zölle auf Waren aus China, Kanada und Mexiko doch noch durchsetzen würde. Aber Trump ist eben Trump und meist zieht er die Dinge nach seinen Vorstellungen durch – ohne Rücksicht auf Verluste.
So werden Importe aus den beiden Nachbarstaaten Kanada und Mexiko fortan mit Strafzöllen in Höhe von 25% belegt. Warum das ein Problem für Stellantis ist, werden sich viele Anleger fragen. Der Autokonzern hat doch zahlreiche Werke in den USA.
Ja, das stimmt. Aber die Autoindustrie der USA ist sehr stark mit der Zulieferindustrie in Kanada und Mexiko verwoben. Nicht selten überqueren Fahrzeugkomponenten und -systeme mehrfach die Grenzen zwischen den drei nordamerikanischen Staaten. Die Zölle sorgen nun für eine künstliche Verteuerung dieser Warenbewegungen und werden sich unweigerlich in den Endpreisen von Autos niederschlagen.
Hinzu kam zum Wochenauftakt eine weitere schlechte Nachricht auf den USA. Der US-Einkaufsmanagerindex sank überraschend stark. Noch liegt der Indexwert in einem Bereich, der Wachstum signalisiert, aber die US-Wirtschaft bewegt sich in Richtung Rezession.
Eine optimistische Bank
Trotz dieses düsteren Hintergrundbildes sehen Analysten einen Silberstreif am Horizont. Die US-Großbank JPMorgan hat das Kursziel für die Stellantis-Aktie zwar von 17 auf 16 € gesenkt, sieht damit aber immer noch ein Upside von ca. 40% gegenüber dem aktuellen Kursniveau und empfiehlt den Autotitel demnach zum Kauf.
Nach Einschätzung der JPMorgan-Analysten sei der Autokonzern dabei, die Profitabilität auf dem amerikanischen Markt zu verbessern. Zudem seien die Lagerbestände teilweise abgebaut worden und die Preise konkurrenzfähiger.
Weniger optimistisch sind hingegen die Experten von Bernstein Research und der Citibank. Sie raten dazu, die Stellantis-Aktie zu halten. Die Citibank sieht mit einem Kursziel von 12 € kein Upside für den Autotitel. (In diesem Zusammenhang: Unser Auto-Report enthüllt einen verkannten Hoffnungsträger der E-Mobilität mit Tenbagger-Potenzial und warnt gleichzeitig vor überbewerteten Branchengrößen.)
Das sieht nicht gut aus
Das Chartbild der Stellantis-Aktie hat sich mit dem gestrigen Kurssturz noch einmal deutlich verschlechtert. Der seit Oktober anhaltende Seitwärtstrend wurde nach unten durchbrochen und der Autotitel sackte auf ein neues 3-Jahrestief ab. Stellantis muss nun schleunigst in seinen Seitwärtskorridor zwischen 11,80 und 13,60 € zurückkehren, um charttechnisch Schlimmeres zu verhindern.
Was für Stellantis spricht
Ich bin inzwischen ähnlich optimistisch wie die Analysten von JPMorgan und rate Anlegern zum Kauf der Stellantis-Aktie. Dafür habe ich gleich mehrere Gründe:
In Sachen Zölle ist die Katze nun aus dem Sack. Ich glaube nicht, dass Präsident Trump die Zölle für kanadische und mexikanische Exporte weiter erhöhen wird. Die aktuellen Zusatzabgaben sollten bereits in den Kurs der Stellantis-Aktie eingepreist sein.
Was das Sortiment von Stellantis anbelangt, ist der Konzern meiner Meinung nach gar nicht so schlecht aufgestellt. Das Hauptproblem von Elektroautos ist, dass sie für viele Käufergruppen immer noch zu teuer sind. Im Gegensatz zu den deutschen und amerikanischen Autobauern bietet Stellantis schon einige E-Autos im Niedrigpreissegment an. 2025 werden weitere auf den Markt kommen. Das könnte die Wettbewerbsposition des Autokonzerns verbessern.
Allzu große Kurssprünge dürfen sich Anleger von der Stellantis-Aktie in den nächsten Monaten allerdings nicht erwarten. Dazu ist die Liste der Probleme zu lang.
Aber die Aktie ist aus Dividendengesichtspunkten auf jeden Fall eine Investmentüberlegung wert. Stellantis hat seine Gewinnausschüttung gegenüber dem Vorjahr auf 0,68 € je Aktie mehr als halbiert. In Relation zum aktuellen Kurs der Stellantis-Aktie bedeutet das aber immer noch eine Dividendenrendite von knapp 6%. Kein schlechter Wert.
Vor diesem Hintergrund ist die Stellantis-Aktie in meinen Augen durchaus ein interessanter Wert für Anleger, die eine ordentliche Dividende kassieren und sich langfristige Kurssteigerungen erkaufen wollen. Man braucht nur Geduld und eine gewisse Volatilitätstoleranz.
ℹ️ Stellantis in Kürze
- Die niederländische Stellantis N.V. (WKN: A2QL01) ist der Dachkonzern von 14 Automarken. Zu den bekanntesten gehören Chrysler, Fiat, Opel und Peugeot.
- Stellantis entstand 2021 durch die Fusion des italienisch-amerikanischen Konzerns Fiat/Chrysler mit dem französischen Autobauer Peugeot.
- Die Dachgesellschaft hat ihren Sitz im niederländischen Hoofddorp, die Zentralen der Autokonzerne befinden sich in den jeweiligen Ländern. Hauptabsatzmärkte von Stellantis sind Europa und die USA.
- Stellantis ist Mitglied im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 und aktuell ca. 34 Milliarden € wert.
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