Stabilus-Aktie: Jetzt kaufen oder besser warten?
Die Stabilus-Aktie (WKN: STAB1L) konnte gegenüber dem Tief im September wieder deutlich um +34% auf aktuell 62,20 € zulegen. Der Kursrückgang um -6% nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen beruht auf dem Rückgang der Profitabilität. Wie geht es nun weiter mit dem Papier?
Stabilus SE ist ein international tätiger Konzern in der Bewegungstechnologie. Hierzu gehören Gasfedern sowie hydraulische Dämpfer. Bekanntestes Produkt ist der Lift-O-Mat zur automatischen Öffnung der Heckklappen bei Autos. Die Produkte werden neben der Autobranche auch im Industriebereich verwendet. Hauptsitz des Unternehmens ist Koblenz in Rheinland-Pfalz. Die Marktkapitalisierung beträgt 1,55 Milliarden €.
Milliardengrenze 2022 geknackt
Das am 30. September 2022 abgelaufene Geschäftsjahr war für das Koblenzer Unternehmen sehr erfolgreich. So konnte erstmals die Milliardengrenze beim Umsatz geknackt werden, er betrug 1,1 Milliarden €. Dies entspricht einer Steigerung von 17%.
Auch das bereinigte EBIT konnte von 135 Millionen € auf 156,2 Millionen € gesteigert werden. Die Jahresprognose wurde übertroffen.
Weiteres Wachstum im ersten Quartal
Die Geschäftszahlen für das erste Quartal zeigen, dass das starke Wachstum des letzten Geschäftsjahres fortgesetzt werden konnte. Hierzu trugen alle Regionen bei, Amerika war jedoch sehr stark mit einem Umsatzwachstum von 32%. Der Quartalsumsatz stieg um 19,3% auf 290,7 Millionen € deutlich.
Das bereinigte EBIT konnte um 11% auf 32,6 Millionen € gesteigert werden. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge betrug 11,2%. Der Rückgang von -0,8% bei der Marge sorgte nur kurzfristig für eine Enttäuschung an der Börse.
CEO Dr. Michael Büchsner kommentiert das erste Quartal so:
Das Umsatzwachstum des ersten Quartals liegt – sowohl absolut als auch organisch – auf einem Niveau mit dem des abgelaufenen, sehr erfolgreichen Geschäftsjahres 2022. Unsere Geschäftsentwicklung trotzt damit weiterhin den Herausforderungen der weltweit makroökonomisch schwierigen Zeiten. Auch wenn die anhaltende geopolitische und damit einhergehende wirtschaftliche Unsicherheit weiter besteht, bleiben wir unserer Zielsetzung profitablen Wachstums treu und unsere Ergebnisse zeigen, dass wir in der Lage sind, diese zu erfüllen.
Erste Jahresprognose positiv
Das Unternehmen fühlt sich für die Zukunft gut gerüstet und erwartet weiteres profitables Wachstum. Der Umsatz im neuen Jahr soll zwischen 1,1 bis 1,2 Milliarden liegen. Als EBIT-Marge rechnet man mit einer Bandbreite von 13 bis 14%.
Langfristige Unternehmensstrategie anspruchsvoll
Das strategische Ziel des Konzerns ist es, Weltmarktführer im Bereich intelligenter Bewegungssteuerungstechnologien zu werden. In dem Strategieprogramm Star2030 werden die Ziele dafür definiert.
Die wichtigsten Ziele hierbei sind nachhaltiges Umsatzwachstum und gute Profitabilität. Die soll durch innovative Produkte erreicht werden.
Was können Anleger erwarten?
Den Kurseinbruch in 2022, weitestgehend auf der Ukraine-Krise beruhend, konnte wieder wettgemacht werden, nun sind die Zukunftsaussichten maßgebend. Mit den erreichten Geschäftszielen sowie den ehrgeizigen Zielen dürfte das eine gute Basis für weitere Kurssteigerungen sein.
Analysten zuversichtlich
Das sehen auch die Analysten so, deren mittleres Kursziel liegt bei 71,50 €. Deutlich mehr erwarten Warburg Research mit 74 € sowie Hauck Aufhäuser IR mit einem Zielkurs von 80 €.
Kursrückgang abwarten
Ich teile die Einschätzung der Analysten, mittelfristig sind Kurse um 70 € realistisch. Das Unternehmen hat bewiesen, dass es unter schwierigen Umständen gelungen ist, erfolgreiche Geschäftszahlen zu erwirtschaften.
Dennoch würde ich zu dem jetzigen Kurs das Papier nicht kaufen. Der stetige Kursanstieg seit Oktober erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur. Kurse um 55 € bieten meiner Meinung nach gute Einstiegsmöglichkeiten.
Ein weiterer Aspekt, der für die Aktie spricht, ist, dass die Dividende deutlich auf 1,75 € erhöht werden soll. Dies entspricht einer Rendite von 2,8%.
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